Bombenalarm bei der Helvetia – Sprengsatz galt der HSG

Laut Berichten von 20Minuten Online, DRS und dem St.Galler Tagblatt wurde heute morgen an einem Nebengebäude der Helvetia Versicherung eine bombenähnlicher Gegenstand entdeckt. Er soll offenbar von Anti-WEF-Aktivisten angebracht worden sein und galt der HSG.

Heute morgen wurde ein paketähnlicher Gegenstand aussen an der Scheibe des Versicherungsgebäudes gefunden, von einem Sprengkommando entschärft und zur weiteren Untersuchung nach Zürich gebracht. Zuvor war das Gebäude evakuiert worden. Die vermeintliche Bombe bestand aus einer ca. 40 cm langen Kartonröhre und einem 4-eckigen batterieähnlichen Gegenstand, die mit Drähten verbunden waren und mit Klebeband an der Aussenfassade angebracht waren.

Die Polizei bestätigte indes, dass bei der Redaktion von 20Minuten Online ein Bekennerschreiben eingetroffen sei. Demnach soll der Sprengsatz von Aktivisten platziert worden sein, die damit gegen das zur Zeit in Davos statt findende World Economic Forum protestieren wollen.

Da die Aktion laut dem Schreiben der HSG als Kaderschmiede zukünftiger Kapitalisten galt, ist den Aktivisten wohl ein Fehler unterlaufen, als sie die Bombe an einem der Helvetia Gebäude anbrachten. Die Universität wurde umgehend informiert und steht seitdem in Kontakt mit den verantwortlichen Stellen. Warum keine Evakuierung der Universität vorgenommen wurde, obwohl diese ja das eigentlich Ziel des potentiellen Anschlags war, ist noch unklar.

Die Universitätsleitung gab bekannt, dass man keine weiteren Bomben im Bereich des Universitätsgeländes vermute und dass zur Zeit keine Notwendigkeit für eine Evakuierung der HSG-Gebäude bestehe.

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Update 12:32

Auszüge aus dem Bekennerschreiben das heute Morgen gegen 9:30 in der Redaktion von 20 Minuten per Mail eintraf: «In der Nacht vom 25.01.2011 auf den 26.01.2011, pünktlich zur Eröffnung des Weltwirtschaftsforums in Davos, haben wir mit einer Rackete die Kaderschmiede des Kapitals (HSG) in St.Gallen angegriffen. (…) Der Angriff auf die Universität St.Gallen stellt einen weiteren Beitrag im Widerstand gegen das Jahrestreffen des WEF in Davos dar.»

Update 12:54

Nun berichtet auch NZZ Online über das Geschehen.

Update 13:59

Das gesamte Bekennerschreiben kann man sich bei Indymedia anschauen: “Die Universität St. Gallen ist die Kaderschmiede des Schweizer Kapitals.” Die Perspektive ist klar: Die HSG sei der Ort, an dem die “Ideologie der Bourgeoisie” – getarnt als “vermeintlich wissenschaftliche Grundlage” – in die Köpfe der späteren Wirtschaftselite eingepflanzt wird. Zahlreiche Besucher des WEF kennen sich noch von ihrer Studienzeit am “beschaulich-bonzigen Rosenberg”. Sie würden aber nicht nur einmal im Jahr in Davos sich auf die Schultern klopfen, sondern überall und dauerhaft mit ihren Überzeugungen die ArbeiterInnenklasse ausbeuten und unterdrücken. Nach weiteren Exempeln marxistischer Handschrift schliesst das Schreiben: “Greifen wir sie an! Für eine revolutionäre Perspektive.”

Update 14:22

… und auf dem grossen sozialen Riesen gibt es eine neue Universität: Kaderschmiede des Kapitals.

Update 28.1.2011, 11:33

Die selben Terroristen haben nun auch das “Posthotel” in Davos angegriffen. Die NZZ Online berichtete heute morgen darüber. Aber auch hier scheint man an organisatorischen Details gescheitert zu sein. Auf Indymedia ist nun auch wieder ein Bekennerschreiben aufgetaucht.


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