ESADE- Spanisch in zwei Wochen

Sechs Zeiten, 2500 Vokabeln und wenn möglich noch eine gute Aussprache sowie Hörverständnis. Das sind die Anforderungen für das Leistungsniveau 1 im Fremdsprachenbereich Spanisch für das Assessmentjahr. Für jene, die bereits jahrelang in der Schule Spanisch hatten, kein Problem. Für blutige Anfänger, deren Kenntnis sich auf „¿cómo ésta?“ und vielleicht noch „¡dos grande cervezas, por favor!“ beschränken, schon eher.  Und wer dann noch den „Fehler“ macht, sich im ersten Jahr neben der Uni noch anderweit zu engagieren – zum Beispiel bei prisma, der Studentenschaft oder in einem Nebenjob – hat gleich verloren.

Zumindest dachte ich das, als ich nach den ersten Wochen des Frühjahrssemesters den Versuch machte, mich in die verpassten Lerneinheiten einzuarbeiten und daran verzweifelte. Abhilfe schafft jedoch einer der vielen Spanisch-Sprachkurse, die im Internet und in Reisebüros angeboten werden. Attraktiv wie das klingt und verzagt wie ich war, entschied ich mich für einen zweiwöchigen Intensivkurs am Sprachzentrum der renommierten Universität ESADE in Barcelona, kurz ELC für Executive Language Center. Das Angebot enthält für 400€ einen zweiwöchigen Kurs, an dem jeden Tag von 9:30 bis 14:00 unterrichtet wird, wobei jeden Freitag eine Einheit durch so etwas wie „kulturelle Kompetenz“ ersetzt wird.  Beispielsweise geht es dann um eine interessante Musikrichtung, um die katalonische Geschichte oder um wichtige spanische Autoren – es klingt langweiliger als es ist. Optional bekommt man nachmittags dann noch jeweils zwei Stunden Privatunterricht, wobei sich der Preis damit grob verdreifacht. Als Unterkunft wird die, nahe bei der Universität gelegene, „residencia de estudiantes“ Torre Girona empfohlen, bei der man für knapp 600€ ein Einzelzimmer mit Kochzeile, Bad und Frühstück inklusive erhält.

Nach einem tatsächlichen Preis- und versuchtem Qualitätsvergleich entschied ich mich schlussendlich wirklich für die ESADE. Bei traumhaftem Wetter im wunderschönen Barcelona angekommen, begann einen Tag später auch gleich der Kurs. Meine Gruppe, in den ersten zwei Stunden nur bestehend aus vier Studenten, im Lauf des Vormittags um weitere vier Morgenmuffel erweitert, stellte sich als sehr gesprächig und international heraus. Studenten von Universitäten wie der EBS, LSE, ESADE oder den Universitäten Lausanne und Columbia waren meine Kollegen für die nächsten zwei Wochen – auch gut, so bringt der Sprachkurs gleich ein erweitertes Netzwerk mit sich.

Der Unterricht selbst erfolgt unheimlich interaktiv, was der kleinen Gruppe von maximal 10 Mann geschuldet ist. Zum Vergleich: In St. Gallen waren wir zu Beginn über 60 Studenten in einem einzigen Kurs! Je nachdem wie lange man sich in Barcelona aufhält, erfolgt der Unterricht von einem bis drei verschiedenen Professoren, die sämtlich fliessend Englisch sprechen und ausgebildete Sprachpädagogen sind. Viel wichtiger als dieser fachliche Aspekt ist jedoch der menschliche: Es wird viel gelacht, niemand fühlt sich im Unterricht zurückgesetzt oder unterlegen und die gesamte Atmosphäre ist äusserst stressfrei. In Ergänzung zu den sehr korrekten Verbesserungen durch den Lehrer, der in der Freizeit eher wie ein guter Bekannter denn wie ein Professor wirkt, eine äussert lernfördernde Atmosphäre.

Erwähnenswert ist noch, dass Barcelona als Stadt an sich sehr viel zu bieten hat. Mit acht UNESCO-Weltkulturerben hat die Stadt von Gaudí über Miró bis Picasso eine unheimliche Fülle an architektonischen, künstlerischen und musealen Highlights zu bieten. Für ein erfülltes Nachtleben sorgen ausgezeichnete Discos, Strassenfeste und Bars.

Alles in allem ist ein Sprachkurs in Barcelona also sehr zu empfehlen. Weitere Infos finden sich unter http://www.esade.edu/spanish. Wer weiss, vielleicht packt auch dich die Begeisterung für eine neue Sprache in einer so grandiosen Umgebung?

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