Alles Gute kommt von oben

Gastbeitrag von: OF@UniSG (Tim Salz)

Die diesjährige Hauptversammlung des Offiziersvereins an der HSG war speziell. Aber natürlich speziell im guten Sinne.Von Anfang an: Dem Anlass ging eine schon Monate zuvor gestartete Planungsphase voraus. Telefonate, E-Mails und Gespräche mit allen erdenkbaren Stufen in Militär und Universität gab es zu bestreiten. Dennoch wusste bis kurz vor dem eigentlichen Beginn der Versammlung niemand, ob alles klappen würde. Am Donnerstag, dem 20. Oktober standen dann 30 Mann bei der Schule Rotmonten in der Nähe des Executive Campus und harrten der Dinge, die da kommen sollten. Als plötzlich in weiter Ferne Rotorgeräusche, welche den Puls eines jeden Offiziers höher schlagen lassen, zu hören waren, fiel die Anspannung von den Organisatoren ab. Alle Anwesenden schauten sich etwas verdutzt an und niemand wollte seinem inneren Gefühl so richtig trauen. Doch mit steigendem Lärmpegel und spätestens als die zwei Helikopter des Typs Super-Puma der Schweizer Armee im Tiefflug über unsere Köpfe hinweg donnerten, war das Programm der diesjährigen HV allen klar. Denn ausgenommen vom Vorstand wusste bis zu diesem Moment niemand davon und so war die Überraschung gelungen.

Die Helikopter setzten zur Landung auf dem Fußballplatz der Schule Rotmonten an. Den zuvor gebildeten Gruppen zu 15 Offizieren, blies ein eiskalter Wind entgegen, als der erste Helikopter aufsetzte. Kurz nachdem der Loadmaster die Tür des Helikopters öffnete und mit der Hand ein Zeichen gab, rannten die ersten 15 Offiziere auf den Helikopter zu und stiegen ein. Die Türen schlossen sich und der Helikopter hob wieder ab. Ich wartete in der zweiten Gruppe auf die nächste Landung. Währendem wurden die in der Aufregung liegen gebliebene Taschen und Rucksäcke eingesammelt. Der zweite Pilot setzte den Heli sanft auf und der Loadmaster gab wiederum das Zeichen. Wir rannten wie die Wilden auf den Heli los und stiegen in Windeseile ein. Die Türen wurden verschlossen und der Helikopter stieg auf. Mit vollem Schub nahmen wir Kurs Richtung Sarganserland. Die beiden Helikopter flogen in Formation – nicht weit voneinander entfernt. In einer engen Kurve bogen sie ins Toggenburg. Schätzungsweise 200- 300 Meter über Boden dröhnten die beiden Helikopter das Tal hinauf. Die herbstlich eingefärbten Wälder waren je weiter wir flogen leicht mit Schnee überzuckert. Über der Schwägalp schwenkten die Helikopter dann nach rechts weg und folgten den schneebedeckten Felsflanken des Säntis. Wenige Minuten später bogen wir ins Rheintal ein und in weiter Ferne konnte das geübte Auge den Waffenplatz St. Luzisteig, unser Ziel, erkennen.

Zum Schluss hatten die Piloten noch etwas Spezielles vorbereitet. Es sollte keine normale Landung geben und so flogen wir zuerst nahe am Boden über den Waffenplatz hinweg. Die Piloten rissen ihre Maschine gekonnt hinauf, sodass man hören konnte wie der Motor mit grösserem Widerstand zu kämpfen hatte. Abrupt wurde schliesslich der Steuerknüppel wieder nach unten gedrückt, sodass wir uns in der Kabine wie auf einer Achterbahn fühlten. Das Manöver brachte Jubelgeschrei und Applaus hervor. Die anschliessende Landung war perfekt und alle wären gerne noch sitzen geblieben. Doch die Helikopter hoben so schnell ab wie sie gekommen waren. Dem Flug folgte zuerst eine interessante Führung durch den Waffenplatz, in welchem wir die neue Simulationsanlage (SIMUG) und die luxuriöse Kaserne besichtigen durften. Danach führte uns Brigadier a.D. Fritz Meisser von der Moderne in die Vergangenheit indem er uns die Sehenswürdigkeiten und Geschichten des Militär Museums von St.Luzisteig vorstellte. Ein weiteres Highlight war die Aufnahme der 16 Neumitglieder, die ihre Meinung und ihr Wissen über Armee und Politik vor den Augen der restlichen Mitglieder des Vereins kundtun mussten. Der Anlass klang mit einem liebevoll zubereiteten Nachtessen aus. Mit dem Car ging es später wieder zurück nach St. Gallen.

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