Brighton und Nottingham

Kaum zu fassen, dass ich mittlerweile schon einen Monat hier bin. Das Semester ist zu einem Drittel rum und blöderweise wird meine To-Do Liste immer länger – obwohl ich sie nun schon mehrmals darum gebeten habe, das zu unterlassen…
Die Travel Society organisiert alle zwei Wochen einen Ausflug zu sehenswerten Destinationen Grossbritaniens – Der erste Trip führt uns nach Brighton an der Südküste Englands. Hier findet man keine Stadt vor, die ich als typisch britisch bezeichnen würde. So ist das kulturell bedeutendste Bauwerk hier der Royal Pavillon – ein orientalisch anmutendes Gebäude mit Zwiebeldächern und einem Garten, in dem Palmen wachsen.

Ebenso sehenswert ist der Brighton Pier: Hier befindet sich das ganze Jahr über ein Jahrmarkt mit dem obligatorischen Angebot an Hüpfburgen und Achterbahnen aber auch Fish&ChipsBooths – wodurch man doch nicht ganz vergisst, dass man sich noch in England befindet. Das Stadtzentrum ist nahezu winzig: Sofern man nicht gerade auf Einkaufsmodus geschaltet hat, kann man hier innerhalb von 10 Minuten vom Royal Pavillon aus durch die Lanes bis zum Brighton Pier gelangen. Im Kaufrausch kann sich der Spaziergang durch die Lanes aber ein ganzes Stück in die Länge ziehen.

Zwischen der jeweils fünfstündigen Hin- und Rückfahrt können wir nur gerade fünf Stunden Aufenthalt geniessen. Möchte man Brighton richtig auskosten, wird man hier mehrere Tage einplanen müssen – schliesslich ist Brighton vor allem als Badeort bekannt. Der nächste Trip geht nach York!

Doch warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?
Das Zentrum Nottinghams ist sehr kompakt aufgebaut und weist eine so hohe Dichte an Kleiderläden, Cafés, Bars und Clubs auf, wie man sie sonst nirgends in England findet. Vom Campus aus ist man innerhalb von 20 Minuten im Zentrum, wo man zu Fuss hervorragend vorwärts kommt. Die Innenstadt ist in fünf Zonen eingeteilt: Nördlich die Victoria Zone, welche fast ausschliesslich aus dem Victoria Shopping Centre besteht – dem grössten der drei Einkaufzentren hier. Östlich die Lace Market Zone mit auffallend vielen hübschen Apartments und Restaurants. Südlich befindet sich die Broadmarsh Zone, wo sich zum einen die Railway Station und die Coach Station und zum anderen das Broadmarsh Shopping Centre befinden. Im Nordosten befindet sich schliesslich die Royal Zone, in der sich das Kongresszentrum Cornerhouse und die Nottingham Trent University befinden – die zweite Uni Nottinghams an welcher rund 24’000 Studenten studieren. Zusammen mit den rund 28’000 Studenten der University of Nottingham sorgen diese für das rege Studentenleben Nottinghams.

Die Castle Zone im Westen hat ihren Namen (wer hätt’s gedacht) dem Nottingham Castle zu verdanken. Das Nottingham Castle wurde im 1067 zunächst aus Holz errichtet und ein Jahrhundert später durch eine Steinkonstruktion ersetzt. Mit dem Castle sind viele Geschichten und Legenden verknüpft – wohl am bekanntesten ist die Verbindung zu Robin Hood und seinem Erzfeind, dem Sheriff von Nottingham (was wahr und was erfunden ist, lässt sich natürlich nicht genau ermitteln). Abgesehen vom typisch englisch-immergrünen Rasen im Schlosspark kann man hier von den Aussenmauern einen herrlichen Ausblick über Nottingham geniessen.

Vom Castle aus ein paar Schritte die Strasse runter befindet sich in Fels gehauen das Ye Olde Trip to Jerusalem, in Nottingham auch einfach bekannt als The Trip. Es handelt sich bei diesem Gebäude um das älteste Pub Englands. Dadurch, dass es in jeder älteren englischen Stadt ein „ältestes Pub Englands“ gibt, gibt es insgesamt mindestens zwanzig älteste englische Pubs in Grossbritannien. Überdies behaupten hier zwei weitere Pubs (das Ye Olde Salutation Inn und das Bell Inn) ihrerseits, das jeweils älteste Pub Nottinghams zu sein. Die spinnen, die Briten!

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Teil 1: First Impression

Teil 2: Brighton und Nottingham

Teil 3: Ein Rundgang über den Campus

Teil 4: Winterzeit

Teil 5: Exams and Goodbye

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MEHR DAZU


1 Comment

  • Kassandra Bucher

    Ich war für 5 Monate in Brighton und muss sagen, das es neben San Francisco the most amazing place is I’ve ever been! Die gleichen grooves und ähnliche vibes! Brighton ist und bleibt wunderbar – gehe im Februar wieder. Kam, sah & left a piece of my heart there…

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