Ein Rundgang über den Campus

Erwähnte ich bereits, dass der Campus gross ist? Falls nicht: Er ist riesig! Mit ca. 1.3km2 Fläche gehört der University Park (der Hauptcampus) zu den grössten Grossbritanniens. Etwa ein Drittel der Gebäude auf dem Campus machen die Halls of Residence aus. Diese Studentenwohnheime sind aufgrund der günstigeren Lage und dadurch, dass sie catered sind um einiges teurer als diejenigen ausserhalb des Campus. Ferner hat jede School auf dem Campus ein eigenes Gebäude. Aufgrund der Tatsache, dass man hier jede gängige Studienrichtung einschlagen kann, sind dies nicht gerade wenige (etwa 20 Gebäude). Äusserst sympathisch erscheint mir, dass die Stühle in den Vorlesungssälen alle gepolstert sind.

Auf dem Campus befinden sich ausserdem das Sports Centre und  die Hallward Library. Im Portland Building, dem Hauptgebäude der Uni, befinden sich unter anderem die Buchhandlung, zwei Supermärkte, ein Starbucks und eine Mensa. Schliesslich zieht sich ein See einmal quer über den südlichen Teil des Campus. Im Frühling werden hier mitunter auch Bootsrennen ausgetragen – momentan schwimmen aber höchstens Enten mit Wasserläufern um die Wette.

Nordöstlich vom University Park befindet sich der Jubilee Campus – der zweitgrösste und modernste Campus der Uni, auf dem sich hauptsächlich die Business School Buildings befinden. Die Gebäude haben allesamt Holzfassaden und befinden sich direkt neben dem See, der sich auch hier einmal quer über den Campus zieht.

Nördlich vom Campus befindet sich der Wollaton Park – ein Freizeitpark, der etwa doppelt so gross ist wie der University Park und sich hervorragend für Ausflüge oder zum Joggen eignet. Im Sommer finden hier auch Konzerte und Festivals statt.

Mitten im Park befindet sich eines der imposantesten Gebäude Nottinghams: Die typisch englisch anmutende Wollaton Hall wurde im 16. Jahrhundert als Landsitz gebaut und ähnelt einem kleinen Schloss. Heute befindet sich darin ein naturhistorisches Museum, indem ausgestopfte Raubkatzen, Waldtiere, Vögel und aufgespiesste Insekten bewundert, bzw. beekelt werden können. Im Juni dieses Jahres wurden hier übrigens auch Schlüsselszenen des neuen Batman-Films (The Dark Knight Rises) gedreht.

In die Bib kommt man wie erwähnt nur mit der Students ID rein: Am Eingang befinden sich Schranken, die sich öffnen, sobald die Karte oben über die Lichtschranke gehalten wird. Hier muss man die Taschen nicht aussen einschliessen. Die Ausleihe funktioniert mittels dafür vorgesehener Computer: Legi hinhalten, Pin eingeben, Buch mitnehmen. Die Leihperiode für Ordinary Loan Books beträgt bis zu 6 Wochen – eine Woche, falls jemand das Buch reserviert. Short Loan Books können jeweils von 10-16 Uhr oder von 16 Uhr bis 10 Uhr des nächsten Werktags ausgeliehen werden.

Ans Busfahren sollte man sich hier echt schnell gewöhnen: Zunächst gibt es hier keine Ticketautomaten – die Fahrkarten werden vom Busfahrer verkauft, der dadurch gleichzeitig dafür sorgt, dass niemand schwarzfährt. Auch wenn dreissig grölende Schimpansen einsteigen wollen – es wird trotzdem abgewartet bis jeder von ihnen sein Ticket hat… aber die Briten sind ja geduldig! Dagegen sind sogar waschechte Berner richtige Stresstüten. Für Kontinentaleuropäer ebenfalls fragwürdig ist die Tatsache, dass der Bus alle fünfhundert Meter anhält, wodurch man für die 3km Fahrtstrecke von der Uni ins City Centre mindestens 20-30 Minuten einplanen muss. Ein sympathischer Brauch ist es indessen, dass man sich hier beim Aussteigen bei den Busfahrern bedankt (fürs Mitnehmen vermutlich) – im Gegenzug warten diese auch häufig den Moment ab, den noch jemand auf den Bus zurennt oder halten gelegentlich auch noch mal an.

Die Briten haben bekanntermassen Stil. Allerdings nur tagsüber: Gerade die Damen finden im Dunkeln offenbar nur selten all ihre Bekleidung, wodurch essentielle Teile während des Night Out’s oft daheim bleiben – in aller Regel eine dem Wetter angemessene Beinbekleidung. Die Faustregel hierzu lautet: „Je nördlicher, desto kürzer die Röcke – bis auch die Männer welche tragen.“

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Teil 1: First Impression

Teil 2: Brighton und Nottingham

Teil 3: Ein Rundgang über den Campus

Teil 4: Winterzeit

Teil 5: Exams and Goodbye

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MEHR DAZU


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