Das Laramie Projekt

Gastbeitrag von: Studententheater Universität St. Gallen (Text von Henk Weidenfeld)

7. Oktober 1998, Laramie, Wyoming. Der 21-jährige Matthew Shepard wird schwer verletzt und bewusstlos an einen Zaun gefesselt aufgefunden. Wenige Tage darauf verstirbt er im Krankenhaus. Was zunächst als einfacher Raubüberfall abgetan wird, entwickelt sich schnell zu einem Vorfall von nationalem Interesse, der weltweite Bestürzung auslöst und die amerikanische Gesellschaft auf Jahre hinaus spaltet. Denn Matthew war keineswegs ein zufälliges Opfer. Seine Peiniger, zwei gleichaltrige Jugendliche, wählten ihn gezielt aus, da er sich offen zu seiner Homosexualität bekannte. Weil er schwul war, schlugen sie ihn brutal zusammen und liessen ihn dann zum Sterben in der Wildnis zurück.

Über Nacht steht die Provinzstadt im Zentrum des medialen Interesses und obwohl die Täter schnell gefasst sind, wird die Bevölkerung kollektiv an den Pranger gestellt: Was ist das für eine Gesellschaft, innerhalb derer sich ein derartiges Drama abspielt? Wer ist schuld?

Auf der Suche nach Antworten auf diese Fragen reisten neben zahlreichen Journalisten auch die Mitglieder des Tectonic Theaters nach Laramie, um mit den Bewohnern über das Erlebte zu sprechen. Abseits der Scheinwerfer entstand so „Das Laramie Projekt“. Eine Textsammlung aus den Fragmenten von über vierhundert Interviewstunden, die zusammen nicht nur ein bewegendes Theaterstück ergeben, sondern die Chronik eines Verbrechens und dessen Nachbeben erzählt. Das Studententheater bringt dieses Stück auf die Bühne. Premier ist am 13. Mai, weitere Aufführungen finden am 14., 15. und 16. Mai statt.

______________________________________________

MEHR DAZU


Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

*

*

*