Reisen und Unialltag – Die Sorgen der Austauschstudenten

Was Austauschstudenten hier in Singapur primär beschäftigt sind Kurzreisen in benachbarte Länder und der Unialltag. Anwesenheitspflicht, ständige Präsentationen, Papers, Quizze und Midterms halten einen ständig auf Trab. Vom Aufwand her betrachtet gibt es durchs Semester hindurch also um einiges mehr zu tun als in St. Gallen. Die kompetitive Atmosphäre verstärkt dies zusätzlich, schwieriger jedoch ist der Stoff meiner Auffassung nach keineswegs. Wer es schafft, die Woche hindurch in der Bibliothek auszuharren, kann dann als Belohnung ohne weitere Sorgen das Wochenende mit Reisen verbringen. So entschlossen wir uns bei unserem ersten Trip nach Thailand zu gehen. Phuket und die Phi Phi Islands waren das Ziel.

Die erste Lektion lernten wir schon vor der Abreise. Und zwar: Versuch niemals mit einem Taxi während der Rush Hour einen Termin einzuhalten. Da wir vom Asia Term her verpflichtet waren bei einem Welcome Event von Swissnex teilzunehmen, mussten wir am Donnerstag vor unserem Abflug dort vorbeischauen. Für einen knapp halbstündigen Weg hatten wir eine ganze Stunde eingeplant. Die Rechnung hatten wir aber ohne den massiven Abendverkehr gemacht. Reisetaschen wurden in sich schliessende Zugtüren geworfen, Taxis mitten auf der Strasse angehalten und Taxifahrer zum Rasen animiert. Nach eineinhalb Stunden kamen wir endlich an. Alles war vergebens, da wir genau vier Minuten zu spät den Flughafen erreichten, der Schalter hatte geschlossen und wir bekamen unsere Tickets nicht mehr. So verpasste ich zum ersten Mal in meinem Leben einen Flug und musste auf den ersten Flug am nächsten Morgen umbuchen. Die Reise fing somit keineswegs erfreulich an.

heiligeaffen

Um das Verspätungsrisiko am nächsten Morgen auszuschliessen, waren wir natürlich viel zu früh am Flughafen. Gelandet im Phuket, nahmen wir die Fähre zur Insel Koh Phi Phi, wo wir auch unser Hotel gebucht hatten. Die Insel befindet sich immer noch im Wiederaufbau und die Reste des Tsunamis vom Dezember 2004 sind klar erkennbar. Koh Phi Phi ist eine relativ kleine Insel, die man eigentlich an einem Tag gesehen hat. Die Leute dort waren mehrheitlich jünger und man konnte jeden Tag feiern gehen. Da wir aber mehr als nur Koh Phi Phi sehen wollten, gingen wir auf einen Tagesausflug, bei dem wir die benachbarten Inseln besichtigten. Zunächst ging es auf eine Insel mit heiligen Affen. Überraschend war, dass die Affen keine Furcht vor uns Menschen hatten: Sie kamen ganz nahe, liessen sich füttern und stahlen einfach was sie konnten. Darum liessen wir alles (ausser unsere iPhones, natürlich) auf dem Boot. Kamen wir den Affen zu nahe, scharten sie sich in einer Gruppe um uns herum, griffen uns an und rissen alles (sogar Badekleidung) weg. Wegrennen war die einzige Option.

thebeach

Danach ging es weiter, um einige Inseln herum, zu einer idyllischen Lagune, wo wir schnorcheln und schwimmen gingen. Schlussendlich besichtigten wir die Maya Bay, einen Nationalpark mit dem Strand, an dem der Film „The Beach“ gedreht wurde. Am Montag nahmen wir die Fähre etwas früher, um noch einen Nachmittag in Patong (Phuket) verbringen zu können. Die Stadt kann man nicht als schön bezeichnen: Die Gebäude sind heruntergekommen, überall Dreck und dubiose Massagesalons. Der Strand stellte aber einen Kontrast zur wahrlich hässlichen Stadt dar, also assen wir noch unser Abendessen dort und flogen spät abends zurück, denn die Uni ging am Dienstag um acht Uhr früh wieder los, mit Anwesenheitspflicht natürlich.

abendessen


1 Comment

  • phillip

    da kommen erinnerungen wach – habe den asia term vor einigen jahren absolviert ;) ich werde anfang nächstes jahr mal wieder für einige tage dort sein. was sind denn die mittlerweile angesagtesten clubs? damals war’s vor allem attica, aber in vier, fünf jahren kann sich da schon ein bisschen was ändern, denke ich mal! danke für eine antwort auf meinen kommentar :)

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