“I’d love to have you and your wife for dinner” – Hannibal

Kanibalen faszinieren, irgendwie. Und wer die alten Hannibal-Filme wie Roter Drachen mittlerweile auswendig mitsprechen kann, dem wird nun ein neuer Leckerbisse serviert: Hannibal, die Serie. Mads Mikkelsen als Hannibal Lecter – eine Delikatesse.

Die Serie, die im Frühjahr 2013 zum ersten Mal ausgestrahlt wurde, liefert die Vorgeschichte zum Buch “Roter Drache” von Thomas Harris. Jack Crawford, seines Zeichens Ermittler beim FBI hat Will Graham, einen Dozenten und Profiler, der etwas anderen Art, angeheurt, um ihm bei der Aufklärung besonders skurriler und grausamer Morde zu unterstützen. Graham besitzt eine spezielle Gabe, das “Design” des jeweiligen Psychopathen zu erkennen und ihm somit direkt in den Kopf zu schauen. Aber – wer in den Abgrund blickt, nimmt auch immer etwas daraus mit – und so verfolgen die Toten und ihre Mörder Graham in der Nacht und am Tag, erscheinen und verändern ihn. Um seine labile Psyche vor allzu grossen Schäden zu bewahren, wird zur Wahrung seines “Seelenheils” der Psychiater Dr. Hannibal Lecter herangezogen, der Graham untersuchen bzw. therapieren soll. Zwischen ihnen entsteht dabei so etwas wie eine Freundschaft, durch die Lecter immer mehr in die Ermittlungen zu den einzelnen Fällen eingebunden wird – und ohne das Wissen von Graham und Crawford mehr damit zu tun hat, als den beiden lieb ist.

Hannibal wird dabei mehr als überzeugend durch den gebürtigen Dänen Mikkelsen gegeben – selten sassen Anzüge perfekter und waren Anspielungen besser platziert. Mikkelsens Darbietung mag sogar im Vergleich zu derjenigen von Hopkins bestehen, was nicht selbstverständlich ist, wird sich wohl jeder an Hopkins im Glaskasten und in Eisenmaske erinnern und bei dem Gedanken daran gruseln.”Hannibal” gelingt es, Essen in einer Thrillerserie derart zu inszenieren, dass man sich plötzlich dabei ertappt, dass man auch mal von den Gerichten von Lecter probieren möchten – sei das jetzt Kalb oder sein Klempner. Kein Wunder, schliesslich wurde für die Serie extra eine Foodstylistin eingestellt, die jedes Gericht in ein kleines Kunstwerk verwandelt.

Die erste Staffel ist das perfekte Material für einen Serienmarathon für Menschen, mit einem Sinn für das Makabere und Blutige – aber definitiv nichts für jene, mit schwachen Nerven. Nicht wundern, wenn man plötzlich vor dem Schlafengehen unter dem Bett nachschaut, man weiss nie…


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