Unter “Freunden”

Andrea Camilleri zeigt in “Ein Samstag unter Freunden” auf 191 Seiten fünf menschliche Abgründe auf – spannend und ernüchternd.

Die Jugendclique bestehend aus Matteo, Anna, Gianni, Andrea, Rena, Fabio und Giulia kommt nach Jahren zu einem gemeinsamen Abendessen zusammen. Es ist zwar viel Zeit vergangen, doch die Erlebnisse aus ihren Jugendtagen holen sie, in der einen oder anderen Form, wieder ein.

Jedem der fünf ist in seiner Kindheit etwas Schreckliches wiederfahren, jeder der fünf hat sein Päckchen zu tragen und mit seiner Vergangenheit bis ins Jetzt zu kämpfen. Dabei nimmt Camilleri beim Erzählen keine Rücksicht auf einen logischen Zeitablauf oder einen roten Faden. Er springt von Person zu Person, von der Kindheit ins Jetzt, zurück in die Jugend und wieder ins Jetzt, bevor er zu einer anderen Person wechselt. Diese Stil mag sehr eigen sein, passt aber perfekt zu den Themen des Buches: Betrug, Missbrauch, Mordlust, … . Die Geschichte in einer geraden Linie zu lesen würde wohl auch weniger wirken, als wenn man sich die einzelnen Teile der Geschichte immer wieder ins Gedächtnis rufen und zusammensetzen muss. Da ist es auch von Vorteil, dass das Buch derart kurz und in einem halben Tag bereits gelesen ist.

Kurzweilige, spannende Unterhaltung im gewohnten Stil des Montalbano-Schöpfers.


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