Un-Dress me, Kate!

Fünf schlanke, hochgewachsene Mädchen im Parka und Hoodie, mit Sonnenbrille und schwindelerregend langen Beinen betreten den Catwalk im Pfalzkeller. Das Publikum wartet gespannt auf eine Ansage, doch das einzige was geschieht: Die Mädchen knöpfen mit entschiedenem Griff ihre Jacken auf. So setzt das diesjährige Un-Dress den Auftakt zum Fashionevent der HSG. Ziel der Veranstaltung: Die Stadt St. Gallen soll ihre Mode-Vergangenheit wiederaufleben lassen und dies ganz unter dem Zeichen der Nachhaltigkeit.

Schon tagsüber haben Interessierte die Möglichkeit gehabt, an Workshops zum Thema nachhaltige Kleiderproduktion und Nachhaltigkeitsstrategien von Modeunternehmen teilzunehmen. Nach einem Vortrag von Mathias Ahrberg, Gründer von Fairliebt, und einer Paneldiskussion durften sich die Besucher eine Kostprobe der Kollektionen anwesender Designer im Hof- und Pfalzkeller ansehen sowie die persönlichen Lieblingsteile erwerben. Um 20.00 Uhr begann aber das Highlight des Tages: Die Modenschau, bei der verschiedenen Modelabels, darunter auch solche aus St. Gallen, ihre Kleidung präsentieren.

Casual, Business und Elegant – diese Kategorien sind der Leitfaden des Abends. Unter den Kleidern findet man alles vom gemütlichen Jeans-Shirt-Hoodie-Look bis hin zu ausgefallenen Abendkleidern. Besonders ansprechend für das HSG-Publikum ist auch die Business-Kollektion, welche gewagtere Designs mit Klassikern wie dem Trenchcoat oder dem Stiftrock kombiniert. Moderiert wird die Modenschau von Marco Fritsche, musikalisch begleitet durch DJ Fani Qu. Zwischendurch bieten Liveacts und Tanzperformances Abwechslung zum Catwalk: »The Voice of Switzerland«-Kandidatin Beatrice Verzier ist zu Besuch bei Un-Dress, singend und musizierend auf der Bassgeige. Die Gruppe von Salsita Rica schwingt zu lateinamerikanischen Klängen das Tanzbein und lockert die etwas monotonen Rhythmen des Catwalks auf. Auch wird Marte Hentschel auf die Bühne für ein Interview gebeten. Die Berlinerin ist Mitgründerin von Common Works GmbH, eine Modeproduktionsagentur, die jungen Designern eine Infrastruktur für die Vermarktung ihres Könnens anbietet.

Nach der Show versammeln sich alle in den Gängen des Pfalzkellers sowie im Hofkeller, um den Abend bei einem Apéro Riche ausklingen zu lassen. Head of Project, Dominique Läser, selber eingekleidet von Lothar Daniel Berchtold, zeigt sich zufrieden, aber müde: “Die Organisation war bis zum Ende stressig, noch bis heute Abend hat unsere Catwalk-Verantwortliche Elisa an den letzten Vorbereitungen gefeilt.” Am schwierigsten sei das Koordinieren und Zusammenfügen der unterschiedlichen Organisationsbereiche gewesen. Auf jeden Fall sei es eine lehrreiche Erfahrung gewesen, meint Dominique strahlend.

Auch von den Models hören wir nur Positives. Kadir, Barkeeper und eines der männlichen Models, erzählt uns, dass ihm die Teilnahme Spass gemacht habe. “Einzig die Hose hat nicht beim ersten Mal gepasst”, meint er mit einem Augenzwinkern. Nina, oikos-Mitglied und Model für Un-Dress, habe die Zusammenarbeit mit den Stylistinnen sehr angenehm empfunden. Zum Schluss treffen wir auch auf die letztjährige Un-Dress-Moderatorin Djoa Strassburg, die am vergangenen Samstag die Miss-Earth-Krone an ihre Nachfolgerin weitergegeben hat. Als Model hat sie dieses Jahr die Show von einer anderen Seite erlebt. Djoa betont: “Ich finde es einfach immer wieder erstaunlich, wie professionell die Organisatoren sind, obwohl die meisten von ihnen Studenten sind”.

Vom 13. Mai bis am 8. Juni sind die Kollektionen einiger der anwesenden Modelabels im Globus erhältlich. Zugreifen!


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