Die Sache mit dem Schwiizerdüütsch

Wie jedes Jahr sind auch diesen September viele Studenten aus dem grossen Kanton uf St.Galle züglet (umgezogen – unabhängig vom gewählten Transportmittel). Damit sich diese bim Poschte (Einkaufen), im Usgang (beim Weggehen), bim Coiffeur (Friseur) oder einfach bim Redä (Sprechen) mit den neuen Freunden nicht uuhuere (der Ausdruck wird typischerweise ohne sexuelle Bedeutung und oft auch im Zusammenhang mit geil verwendet) daneben fühlen, hier ein kleiner Schwizerdütsch Überblick. (Anmerkung: Die Übersetzung ist möglicherweise leicht Züridütsch angehaucht).

Beginnen wir beim Fundamentalen: Essen. Zum Zmorge (Frühstück) mögen viele ein Brötli oder ein Gipfeli (in aller Regel wird das Deutsche –chen durch ein –li ersetzt), zum Zmittag gibt es in der Mensa häufig irgendetwas mit Härdöpfel (Kartoffeln) zum Beispiel Rösti oder Gschwellti (Pellkartoffeln) und für besonders Kalorienbewusste Poulet (Hähnchen) mit Rüebli (Karotten), Peperoni (Paprika) oder einen Nüsslisalat (Feldsalat). Das Essen schmöckt (riecht) schon beim anstehen – ob es fein oder grusig ist (schmeckt oder nicht schmeckt), merkt man aber erst wenn man probiert. Zum Znacht (Abendessen) kochen oder grilliere viele Studenten selber. Daher findet ihr abem nächste Mäntig (ab kommendem Montag) hier auf dem Prisma Blog jede Woche ein studentenfreundliches Rezept. Die Zutaten findet ihr meistens im Migros (nie das ‚s’ aussprechen) oder im Coop (so aussprechen wie man es schreibt, nicht ko-op). Zum Dessert (Nachtisch) gönnt man sich gerne auch mal ein Glace (Eis) oder ein Guetzli (Keks) – man kann ja am nächsten Tag dafür mit dem Velo (Fahrrad) zur Uni anstatt das Auto auf dem Campus zu parkierä. Apropos Uni: Die nennt sich HSG nicht HSGEE – Und wenn ihr da in der Bib eure Ufzgi (Hausaufgaben) macht und von euren Kommilitonen einen Lüchtstift (Textmarker) oder Bostitch (Heftklammer) ausleiht, könntet ihr ihn zum Dank auf eine Stange (0,3-Liter-Bier im Trinkglas) oder ein Panache (Radler) ins AdHoc einladen. Wenn euch dazu der Stutz (Geld) fehlt, müsst ihr halt mehr schaffe (arbeiten) oder ihr kauft euch ein Halbtax, Gleis7 oder GA um beim Bus- und Zug fahren Franken und Rappen zu sparen.

Wer Dihei (zu Hause) an seiner Aussprache feilen will und dummerweise keine einheimischen Mitbewohner hat, sollte ab und zu Radio SRF3 lose (hören) oder notfalls ab Oktober den Schweizer Bachelor auf 3+ luege (schauen).

In diesem Sinne; Grüezi und Willkomme i de Schwiiz!


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