Warum Letta an der HSG war

Mitte November empfing die Universität St. Gallen politisch hochkarätigen Besuch aus Italien: Enrico Letta. Was veranlasste den ehemaligen Ministerpräsidenten unseres südlichen Nachbarlandes dazu, an der brisanten Diskussion über die Zukunft der EU teilzunehmen, um seine Visionen für Europa mit uns zu teilen?

Einmal pro Jahr veranstaltet die «foraus»-Regiogruppe von St.Gallen einen Grossevent an der HSG mit Schwergewichten aus der internationalen Politik – wir berichteten auf dem prisma-Blog. Die zündende Idee für das Format des diesjährigen Events hatte foraus-Mitglied Kilian Massiah. Inspirieren liess sich Kilian durch ein YouTube-Video. Seine Idee war es, nach dem Vorbild des Films zwei Panelteilnehmer einzuladen. Diese sollten ihre jeweilige Ansicht zur Entwicklung der EU und der Entwicklung Europas im Allgemeinen im Rahmen einer Podiumsdiskussion präsentieren. Dabei würden den beiden Rednern fixe Zeiträume für Hypothesen und die Beantwortung kritischer Fragen zugeschrieben. Als Moderator fungieren sollte Dirk Lehmkuhl, Professor für Politikwissenschaften mit Schwerpunkt auf europäischer Politik.

Die Qual der Wahl

Als es um die Auswahl der Panelteilnehmer ging, schien man sich schnell einig zu sein. Die Wahl fiel auf den ehemaligen Ministerpräsidenten Italiens, Enrico Letta. «Letta ist ein Politiker, der eine frische Meinung zur EU hat, und er wird sich als guter Panelist in dieser schwierigen Diskussion erweisen», begründet Kilian die Wahl. Zudem war es «foraus» wichtig, einen Rahmen zu schaffen, in dem zur Abwechslung auch mal eine positive Diskussion im Zusammenhang mit der EU stattfinden konnte. «Die Schweizer Bevölkerung vergisst gerne, dass sie von den ökonomischen Vorteilen der EU ebenfalls profitiert und nicht nur durch Nachteile belastet wird», meint Kilian. Weitere Mitglieder des Think Tanks, darunter Regioleiter Timothey Nussbaumer, durften Letta bereits live erleben. Auch diese zeigten sich von Lettas Auftreten und seiner Argumentationsweise überzeugt. Nun war klar: Enrico Letta war der absolute Wunschkandidat für die Podiumsdiskussion.

Der vorauseilende Ruf

Die Entscheidung war somit gefallen. Neben dem ehemaligen Ständeratspräsidenten Filippo Lombardi sollte Enrico Letta hinter dem Rednerpult stehen. Kilian Massiah nahm mit dem Italiener Kontakt auf. Lange betteln musste er nicht. Letta schien von dem Vorhaben rasch überzeugt. Doch was war es, das ihn schliesslich an die HSG bewegte? Letta erklärt uns, dass ihn vor allem das breite Alumninetzwerk unserer Universität beeindruckt habe. Das gute Ansehen, welches die HSG auch im Ausland geniesst, schien ihm ebenfalls bekannt zu sein und stellte einen zusätzlichen Anreiz dar. In diesem Zusammenhang spricht Letta gar von Ruhm – unser Ruf eilt uns wohl voraus. Mit ein bisschen Glanz umgeben auch wir uns gerne und heissen die grossen Namen europäischer Politik herzlich in St. Gallen willkommen. Die Berichterstattung zum Event kannst du hier nachlesen.

Fotos: Simone Brunner


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