Mit dabei beim Runnig Dinner

Am 20. Oktober organisierte der Verein «die Tafel» eines ihrer beliebtesten Events, das «Running Dinner». Wie sich fremde Menschen kennenlernen und dabei gutes Essen verspeisen: Eine Sammlung von Eindrücken.

Es ist 17:30 Uhr abends. Ich liege gerade noch so in der Zeit: Mein Ziel ist ein Apartment im 4. Stock eines Mehrfamilienhauses. Während ich mich im Treppenhaus zügig nach oben bewege, habe ich schon eine erste Erkenntnis. Zeitnot wird wohl ein omnipräsenter Aspekt des «Running Dinners» sein, schließlich muss man während eines Abends insgesamt drei verschieden Wohnungen in relativ kurzen Zeitabständen besuchen.

Abendessen mit Sporteinlagen

Mit «Running Dinner» ist ein Event gemeint, bei welchem man jeweils in Zweierteams an einem drei Gänge Menü teilnimmt. Von diesen drei Gängen kümmert man sich jeweils nur um den Eigenen, die beiden weiteren Gänge werden von den anderen Gruppen zubereitet, zu denen man dann «rennen» muss – daher auch der Name «Running Dinner».
Ich selbst nehme heute nicht am «Running Dinner» teil, vielmehr fahre ich mit einem Mitglied des Tafelvorstands in der Stadt umher und versuche möglichst viele Eindrücke des Events zu sammeln. Gerade bin ich in einem Apartment angekommen, in welchem ich einerseits meine Begleiterin treffen werde und andererseits eine Vorspeise von einem Zweierteam zubereitet wird. Die beiden sind zum ersten Mal beim «Running Dinner» dabei, haben jedoch einiges Vorbereitet: Neben Tapas und Suppe gibt es selbst gemachte Focaccia.
img_4401Die eigentlichen Gäste trafen kurz vor unserer Ankunft ein. Die meisten kennen sich nicht, der Umgang ist trotzdem sehr herzlich. Während sich die Teilnehmer ans Essen machen, fahre ich bereits mit meiner Begleiterin weiter, um zu sehen wie die Vorspeisen bei anderen Teams verlaufen.
Wir kommen um 19:20 Uhr bei der zweiten Wohnung an. Hier sind die meisten schon mit dem Konzept des «Running Dinners» vertraut, die Stimmung ist gelöst. Man glaubt gar nicht, dass sich einige der Gäste erst vor einer Dreiviertelstunde zum ersten Mal getroffen haben. Wir probieren noch etwas von der Bruschetta.
14711509_1603494303279695_1896383138659876593_o

Gute Stimmung zu gutem Essen

Um 20:00 Uhr geht es mit der Hauptspeise weiter. Hierzu fahren wir natürlich noch einmal zu einer anderen Gruppe. Da wir relativ früh dran sind, können wir live miterleben, wie Gastgeber und Gäste sich zum ersten Mal treffen. Auch hier kennen sich einige untereinander nicht – schlecht ist die Stimmung trotzdem nicht, nur etwas ruhiger. Der Hauptgang schmeckt vorzüglich und exotisch, es gibt Poulet-Curry mit Couscous und kandierter Banane. Eine Vorgabe darüber, was gekocht werden soll, gibt es übrigens nicht, trotzdem gibt sich jedes Team sichtlich viel Mühe.
img_4457
Wir schaffen es, noch zwei weitere Wohnungen während des Hauptgangs zu besuchen. Mir fällt erneut auf, wie schnell sich die Teilnehmer miteinander anfreunden. Je später wir ankommen, desto besser scheint auch die Stimmung zu sein. Ob das wohl nur am guten Essen liegt?
14711250_1603494376613021_2329726945328330204_o
Das Dessert beginnt um 21:30 Uhr, dieses Mal lassen wir es ein wenig ruhiger angehen und besuchen nur zwei Wohnungen. Nachdem wir in der Ersten ein wenig von der Schokoladenmousse kosten durften, treffen wir in der zweiten Wohnung auf etwas gestresste Gastgeber. Ihre Nachspeise, Salzburger Nocken, muss frisch aus dem Ofen serviert werden. Das Ergebnis kann sich dafür aber sehen lassen.
14711563_1603494383279687_1073092796741711615_o

Gourmetpunkt und Kennenlernmarathon

Nach dem Dessert treffen sich alles Teams in der Bar «Bartolomé», um den Abend gemeinsam ausklingen zu lassen. Bei einem Drink, wird vor allem über den Event diskutiert. Ich frage einige Teilnehmer, was ihrer Meinung nach das Beste an der Veranstaltung war. «Das Essen» und «die Möglichkeit so viele neue Leute kennenzulernen» sind die klaren Favoriten. Eine andere Teilnehmerin erzählt mir, dass «Running Dinner» wäre einfach spannender, weil jeder Gang an einem anderen Ort, mit anderen Leuten und in einer anderen Atmosphäre eingenommen wird. Auf diese Weise würde einfach mehr passieren als bei einem gewöhnlichen Abendessen. Nichts zuletzt trifft man auf Menschen, die sich fürs Kochen begeistern und für neue Bekanntschaften offen sind.


Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

*

*

*