Akuter Weltschmerz

Wenn sich alle Geschwister einer Familie in den Tod stürzen, muss dies eine Ursache haben. Doch welche? Diese Frage versucht der Film «Virgin Suicides», die Verfilmung des gleichnamigen Buches, zu beantworten.

Die fünf Lisbon-Schwestern sind schön, unsagbar schön, und absolut tabu. Von ihren strenggläubigen Eltern strikt vom anderen Geschlecht und gleichaltrigen Mädchen ferngehalten, leben die Schwestern in ihrer eigenen Welt. Bis zu dem Tag, an dem ihre jüngste Schwester Cecilia versucht, sich das Leben zu nehmen. Von da an beginnt sich das Leben der Mädchen zu ändern, ihre Fesseln werden gelockert, sie dürfen wie ganz normale Mädchen an den Schulball gehen und ihre Jugend geniessen. Doch auch dieses Glück währt nur kurz: Als Lux nach dem Ball erst am nächsten Morgen nach Hause kommt, wird die ganze Situation noch schlimmer als zuvor. Die Mädchen ziehen die Konsequenzen aus ihrer Situation und begehen gemeinschaftlichen Selbstmord.

Eindrücklich wird im Film erzählt, wie die vier Nachbarsjungen, die neben den Lisbons wohnten, auch Jahre nach dem Selbstmord der Mädchen zu verstehen suchen, wie das passieren konnte, was die Mädchen zu einer solchen Tat getrieben hat und weshalb ausgerechnet sie da hineingezogen worden sind.

Sofia Coppola beschreibt in «The Virgin Suicides» die Suche nach Antworten auf unbeantwortbare Fragen, die Suche nach Verständnis, aber auch die Suche nach sich selbst. Doch nicht nur wegen der melancholischen Grundstimmung und der schönen Bilder ist der Film sehenswert, sondern auch dank des Soundtracks, der unter anderem von der französischen Elektroband «Air» eingespielt wurde.


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