Die Jodler sind unter uns

Smartphone raus. Entsperren. Jodel auf. Lachen, scrollen, upvoten… Wer «Jodel» kennt, weiss genau, wovon die Rede ist. Für die anderen ganz kurz: Ein anonymer Messenger, von dem aus man Kurzmitteilungen verschicken kann, die alle anderen User in deiner geografischen Nähe erreichen – wie ein lauter Jodel in den Bergen, der in einem gewissen Umkreis gehört werden kann.

Da diese App offensichtlich in St. Gallen fast ausschliesslich von HSG-Studenten genutzt wird, kann man als solcher hier immer wieder allerlei belustigende Mitteilungen lesen. Ob WG- oder Unialltag, die Jodler scheinen einen gewissen Sinn für Humor zu teilen und zu zelebrieren. Meist selbstironisch, mal sarkastisch werden Erfahrungen und Beobachtungen mitgeteilt und kommentiert. Spass garantiert! So kann die langweilige Vorlesung schnell zum spannenden Nachrichtenereignis werden, wenn die Anwesenden ihre Gedanken mithilfe der App in Echtzeit verbreiten. Einige behaupten sogar, sie würden die Vorlesungen nur noch besuchen, um die betreffenden Jodels zu verstehen. Eine Vielfalt von Kommentaren, die jede Kursevaluation in den Schatten stellt! Ein diffuses Gefühl von Gemeinschaft verbindet besonders an solchen Grossanlässen die anwesenden Jodler. Man kann sie vielleicht nicht gleich erkennen, aber sie sind in grosser Zahl unter uns. Wer die beliebtesten Jodels verfasst, oder diesen schon früh seinen Upvote gegeben hat, bekommt Karma-Punkte. Man kann zwar überhaupt nichts damit anfangen, es ist aber durchaus sehr schön, sie zu haben. Ein Ende der Dauerbespassung über die Jodel-App ist nicht abzusehen und im Namen aller Jodler will ich allen Jodlern dafür danken!


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