Die SHSG und das liebe Geld

Mehr als 300’000 Franken Ausgaben im Jahr. Da bleiben keine Zweifel: Kapital spielt auch in der Studentenschaft eine wichtige Rolle.

Die jährlichen Ausgaben sind so vielfältig wie die Kompetenzen der SHSG. Am meisten Geld wird im Finanzbereich mit fast 180’000 Franken ausgegeben. Darin inbegriffen sind Kostenpunkte wie die Entlöhnung der SHSG-Assistentin sowie Abschreibungen und Steuern. Weitere gewichtige Sektoren sind die Bereiche Organisation und IT sowie der Bereich Human Resources, wo jährlich Kosten zwischen 60’000 und 70’000 Franken anfallen.

Demgegenüber stehen budgetierte Einnahmen von rund 366’000 Franken. Jeder Studierende überweist mit dem Bezahlen seiner Studiengebühren automatisch einen Betrag von 26 Franken pro Semester an die SHSG. Der Rest wird durch Wer- bung und Sponsoring erwirtschaftet.

Sollte am Ende des Jahres ein Gewinn resultieren, fliesst dieser keineswegs in die Organisation massloser interner «Geschäftsessen». Im Gegenteil: Ein Teil des Überschusses kommt dem Sozial- und Kulturfonds der Studentenschaft zugute. Dieser umfasst gut 600’000 Franken und hat den Zweck, die soziale Lage der HSG-Studenten und deren Kindern zu verbessern sowie studentische Aktivitäten zu unterstützen. Auch individuell haben die Studierenden die Möglichkeit, bei der Bezahlung der Semestergebühren freiwillig zwölf Franken in den Fonds einzubezahlen. Wer durch den Fonds unterstützt werden möchte, kann bei der Sozialkommission (SoKo) einen Antrag einreichen, wobei verschiedene Kriterien erfüllt sein müssen. So sollten alle HSG-Studierenden die Möglichkeit haben, am Projekt teilzunehmen, oder sich zumindest dafür bewerben können. Zudem muss das Projekt der Universität und ihren Studierenden einen Mehrwert bringen.

Auch der Fonds zur Förderung studentischen Engagements, der 450’000 Franken umfasst, wird von der SHSG geführt. Dieser soll studentische Aktivitäten finanziell unterstützen. Speziell soll neben Events von Vereinen auch Studierenden, welche die Universität in Wettbewerben vertreten, unter die Arme gegriffen werden. Entscheidungen über die Vergabe von Beiträgen werden von der Förderkommission (FöKo) getroffen, bei der unter anderem auch ein Mitglied des Rektorats der Universität anwesend ist.

Wer sich genauer über die Unterstützung durch die studentischen Fonds erkundigen möchte, findet unter www.myunisg.ch weitere Informationen.

Ob beim Skriptenkauf oder einem Nickerchen im Ruheraum – die Studentenschaft scheint überall präsent. Samuel Brülisauer, Vorstand Interessenvertretung, und Krenare Berisha, die Finanzvorsteherin der SHSG, beantworten Fragen rund um die Finanzen der Studentenschaft im Interview.

In deiner Arbeit im Vorstand dreht sich vieles um Geld. Wann hast du zum letzten Mal Geld für etwas ausgeben und es im Nachhinein bereut?

Krenare: (lacht) Ich achte sehr darauf, wofür ich mein Geld ausgebe. Dass ich Geld zum Fenster hinauswerfe, kommt bei mir nicht vor.

Kannst du deine Aufgaben beschreiben?

Krenare: Bei der tagtäglichen Arbeit geht es hauptsächlich um das Bezahlen von Rechnungen der SHSG. Zudem habe ich Einsitz in unsere beiden Fonds, bei denen ich über eingegangene Anträge mitentscheiden darf. Als Finanzchefin bin ich aber auch für Sponsoringeinnahmen sowie die Zusammenstellung des Erstsemester-Packages verantwortlich. Dabei werde ich von einem Team unterstützt.

Sponsoring wofür?

Krenare: Zum einen wollen wir die Kosten unserer Projekte decken, zum anderen sind wir stetig auf der Suche nach einem Jahrgangssponsor. Letzteres war in den letzten Jahren immer ein bisschen ein Kampf, da es schwierig ist, einen Gönner zu finden, der bereit ist, jedes Jahr 25’000 Franken einzuschiessen.

Wie gefällt dir die Funktion?

Krenare: Anfangs hatte ich grossen Respekt vor dieser Aufgabe. Das Einarbeiten war denn auch sehr anstrengend und verlangte mir viel ab. Ansonsten bereitet mir das Amt aber sehr viel Freude und ich bereue es keineswegs, mich dafür beworben zu haben.

Wie generiert die SHSG Einnahmen?

Krenare: Von der Semestergebühr jedes Studenten gehen 26 Franken an die SHSG. Nebenbei sind wir wie gesagt auf der Suche nach einer Jahrgangspartnerschaft und auch zugunsten des Ruheraum erhoffen wir uns, mittels einer Partnerschaft Sponsoringeinnahmen verzeichnen zu können.

A propos Ruheraum. Für den Betrieb gebt ihr rund 20’000 Franken im Jahr aus. Lohnt sich das wirklich? Das Angebot wird ja kaum genutzt.

Samuel: Das stimmt so nicht! Seit wir die Öffnungszeiten verkürzt haben, haben wir eine höhere Auslastung. Vor allem bei den Assessment-Studenten ist der Raum äusserst populär. Momentan trägt sich das Projekt aber in der Tat noch nicht selber, weshalb wir eine Werbefläche vor dem Raum schaffen möchten.

Der Gesamtetat der SHSG beträgt mehr als zwei Millionen, eure Ausgaben belaufen sich bereinigt auf mehr als 350’000 Franken im Jahr. Krenare, bist du nie nervös geworden, wenn derart viel Geld durch deine Hände fliesst?

Krenare: Anfangs, als ich die ersten Rechnungen begleichen musste, war ich ein bisschen aufgeregt. Die Gefahr, einen Fehler zu machen, ist aber verschwindend klein. Alle Zahlungen werden von SHSG-Präsident Shin Szedlak sowie der unabhängigen Geschäftsprüfungskommission (GPK) geprüft.

Ihr unterstützt einige Vereine und Events finanziell. Wer entscheidet, dass ein Verein für ein Projekt unterstützt wird und ein anderer nicht?

Krenare: Die Unterstützung der Vereine erfolgt über unsere beiden Fonds. Wenn ein Verein finanzielle Unterstützung möchte, wird er bei uns vorstellig und präsentiert sein Projekt. Wir entscheiden dann gemeinsam mit der GPK, ob ein Verein unterstützt wird.

Team-Events sind für euch gemäss dem Budget von hoher Relevanz. Auffallend ist, dass für ein Übergabewochenende vom alten zum jetzigen Vorstand rund 8’000 Franken budge- tiert sind. Damit lassen sich ein paar gute Flaschen Wein öffnen!

Krenare: (lacht) Das war aufgrund von Vorjahreserfahrungen so budgetiert. Effektiv brauchten wir viel weniger. Der Übergabetag bestand aus der formellen Übergabe und einem anschliessenden Fajita-Essen im SHSG-Haus.

Eine persönliche Frage: Du bist im Vorstand der Studentenschaft, hast die diesjährigen Consulting Days organisiert und studierst im 5. Semester BWL: Wie viele Stunden hat dein Tag?

Krenare: (lacht) Gleich viel wie deiner!

Samuel: Sie ist die Erste, die morgens ins Büro kommt und die Letzte, die abends geht.

Krenare: Das kommt in der Tat oft vor. Natürlich ist es dann so, dass das Studium ein wenig leidet. Aber es bereitet mir grosse Freude, mit meinen Teams zusammenzuarbeiten und sie unterstützen mich auch, wo es nur geht. Meiner Meinung nach ist das studentische Engagement ein wertvolles Gut der Studienzeit. Denn wer in 20 Jahren an seine Zeit an der HSG zurückdenkt, der wird sich doch vorwiegend an solches erinnern.

Krenisaemi
Samuel und Krenare, Foto: SHSG

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