Ein Sieg für mehr Modernität

Sechs eingegangene Bewerbungen, vier gültige Kandidaturen, zwei Sieger: Mario Imsand und Eric Tarantini. Von 1172 Stimmen entfielen 565 auf den passionierten Sportler Mario und seinen Vize, den Pianisten Eric.

16 Prozent aller Stimmberechtigten haben abgestimmt, beinahe die Hälfte davon hat sich für euch entschieden. Inzwischen ist nun gut eine Stunde verstrichen, wie fühlt ihr euch?

Mario: Glücklich. Dankbar. Müde.

Eric: Und absolut erleichtert!

Wie verändert sich jetzt euer Leben?

Mario: Es wird sich um 180 Grad drehen. Jetzt werden wir beginnen, den Vorstand zu rekrutieren. Wir werden fähige und motivierte Leute finden, die durchstarten möchten. Zum einen erfolgt dies über die öffentliche Ansprache, aber auch in unserem Umfeld.

Eric: Absolut! Für mich persönlich ist das eine sehr grosse Chance. Die Erfahrungen, die ich durch das Amt sammeln werde, kann ich später auch in beruflicher Hinsicht sicherlich gut nutzen.

Eric, wie meinst du das? Wohin zieht es dich beruflich?

Eric: Ich sehe mich später im Projekt- oder Innovationsmanagement. Optimalerweise würde ich dies aber auch mit einer pädagogischen Komponente verknüpfen, zum Beispiel kann ich mir sehr gut vorstellen, am Gymnasium zu arbeiten. Mir gefällt der Gedanken einer Klassenstruktur und dass man langfristig mit jungen Menschen arbeiten kann.

Langfristigkeit war auch in eurem Wahlprogramm ein Thema, wenn man daran denkt, was ihr im Bereich der Lehre auf die Beine stellen wollt: mehr Digitalisierung, Anwendung modernerer pädagogischer Methoden. Dennoch gab es viele inhaltliche Überschneidungen mit den anderen Teams. Was hat eurer Meinung nach den Ausschlag für euren deutlichen Vorsprung gegeben?

Mario: Der Wahlkampf verlief ja insgesamt sehr fair und natürlich hoffen wir auch, dass wir mit unseren Inhalten und Erfahrungen punkten konnten. Ich habe mit vielen Opinion Leaders und Mitgliedern diverser Vereine gesprochen und versucht, sie von unseren Ideen zu überzeugen.

Eric: Unser Trumpf könnte die Präsenz in verschiedenen Social-Media-Gruppen gewesen sein, in denen für uns gepostet wurde und wir empfohlen wurden. Zudem haben wir unsere Kandidatur in unterschiedlichen Sprachen geteilt, um so mit einem direkten Bezug auf die unterschiedliche Wählerschaft einzugehen. Es war uns wichtig, dass unsere Botschaft alle involviert und wir einheitlich auftreten.

Nun steht ihr schon bald an der Spitze der SHSG. Was könntet ihr uns noch über euch verraten, damit wir euch als Menschen besser kennenlernen?

Eric: Ich bin auch Musiker, spiele seit der 2. Klasse Primarschule Klavier und habe somit auch ein kreatives Flair. Ich improvisiere sehr gerne aktuelle Stücke aus dem Pop/Rock-Bereich und bin eher weniger ein notenfixierter Klassikspieler. Auch der enge kulturelle Bezug zu Italien macht mich aus. Meine Mutter kommt aus einem kleinen Dorf aus den Abruzzen und ich koche gerne italienische Gerichte. Zu Hause habe ich einen Pizza-Steinofen. Wenn sich das rumspricht … Ich hatte schon den ganzen Italian Club bei mir daheim. Mit solchen Informationen über mich gehe ich inzwischen eher zurückhaltend um.

Mario, erzähl uns was über dich.

Mario: Ich praktiziere ziemlich viele Sportarten. Fitness und Handball das ganze Jahr über, ich bike gerne, gehe surfen und im Winter mache ich Skitouren. Das brauche ich auch als Ausgleich zum Unialltag und zum Job. Zudem liebe ich es, zu reisen. Bevor ich mein Studium begonnen habe, war ich für sechs Monate auf Weltreise. Seither sehe ich vieles entspannter.

Was hat der amtierende SHSG-Vorstand nicht umgesetzt, was man eurer Meinung nach unbedingt hätte umsetzen müssen?

Mario: Wir möchten den Vorstand überhaupt nicht kritisieren. Die machen einen grossartigen Job und wir freuen uns bereits sehr auf die Übergangsphase mit ihnen.

Wie stellt ihr euch eure Vorstandsarbeit vor?

Eric: Wir werden als Präsidium sicherlich keine fertigen Kochrezepte verteilen und sagen, so machen wir es. Uns geht es um die aktive Integration aller Uniteilnehmer.

Mario: Die Interaktion ist uns wichtig. In diesem Sinne auch der Aufruf an unsere Kommilitonen, unsere Aktivität mit interessanten Ideen, konstruktiver Kritik und positiver Energie zu bereichern.

Wenn ihr in einem Jahr auf eure Amtszeit zurückblicken müsstet, woran würdet ihr festmachen, dass ihr erfolgreich gewesen seid?

Mario: Wenn die Studierenden mit unserer Leistung zufrieden waren. Wir wollen die Painpoints weiter eruieren, angehen und dann einen Schritt nach vorne machen. Aber es ist uns auch ein Anliegen, die SHSG allgemein wieder mehr ins Bewusstsein zu rücken. Zum Beispiel wäre es schön, wenn in einem Jahr die Wahlbeteiligung für das nächste Präsidententeam über 20 Prozent liegen würde.

Eric: Wenn es uns gelingt, deutlich mehr Dozenten als bisher dafür zu begeistern, ihre Lehre den studentischen Bedürfnissen anzupassen und das Feedback nicht mehr nur entgegenzunehmen, sondern dieses auch direkt anzuwenden. Feedback soll verbindlicher gestaltet werden. Wer sich um die Weiterentwicklung der Lehre Gedanken macht, sollte mit konstruktivem Input Impact generieren können. Bisher versinken deutlich zu viele Evaluationen einfach im Sand.

Apropos Sand, Sommer, Sonnenschein. Was lest ihr so in eurer Freizeit?

Mario: Im Sommer kann es durchaus mal ein Roman sein, sonst eher Fachliteratur – auch ausserhalb des Lehrplans. (lacht) Wenn ich mich für ein Thema interessiere, besorge ich mir entsprechende Literatur und setze mich dann damit auch sehr intensiv auseinander.

Eric: Vor allem italienische Sportnachrichten. Das ist mein täglicher Zugang zur italienischen Sprache. Dadurch kann ich mich spielend leicht mit ihr auseinandersetzen und mich gleichzeitig über Sport informieren.

Ihr werdet nun ein Jahr mit ganz viel Verantwortung, vielen Pflichten und deutlich weniger Zeit für euch selbst vor euch haben. Was wollt ihr aus dieser Zeit persönlich mitnehmen?

Eric: Persönliches Wachstum, Erfahrungen, Verantwortungsbewusstsein schärfen, noch strukturierteres Vorgehen, wenn es darum geht, Projekte zu planen und diese auch konsequent umzusetzen. Es wird für mich eine herausfordernde, aber auch erfüllende Aufgabe werden.

Mario: Ich freue mich darauf, sehr viele Kontakte zu knüpfen und sicherlich noch kompetenter in puncto Selbst- und Zeitmanagement sowie im Priorisieren und Delegieren zu werden. Ich denke, das ist eine überragende Chance.

Möchtet ihr noch etwas an eure Wähler richten?

Wir wollen uns bei allen bedanken, die uns unterstützt haben. Einige davon haben auch unsere Kandidatur in den Social-Media-Gruppen geteilt, obwohl wir nur gemeinsame Vorlesungen besucht haben. Das hat uns sehr gefreut. Wir werden unser Bestes geben und freuen uns auf die vielen Gespräche mit euch. Wir sind jederzeit für euch verfügbar.

Bilder Johannes Kagerer


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