Filmtipp: Weltuntergang einmal anders

Weltuntergangsszenarien sind eines von Hollywoods beliebtesten Themen. Auch Lars von Triers «Melancholia» greift dies auf.

Während Kirsten Dunst als Justine zusammen mit ihrer Schwester, gespielt von Charlotte Gainsbourg, ihre Hochzeit feiert, befindet sich der Planet Melancholia scheinbar auf Kollisionskurs mit der Erde. Die Hochzeit steht somit wortwörtlich unter einem schlechten Stern. Kirsten Dunst, welche selbst depressiv war, spielt eine selbstzerstörerische Frau, welche dem Untergang voller Erwartung entgegensieht. Ihre Schwester probiert, sich gegen das drohende Ende zu wehren, kann sich aber dem Schicksal nicht entziehen. Zusammen mit ihrem kleinen Sohn muss auch sie der bitteren Wahrheit ins Gesicht sehen.

Der Schauplatz, ein Jagdschloss im englischen Stil mit angrenzendem Golfplatz, vermittelt dem Zuschauer durch seine Abgeschiedenheit das Gefühl, dass es sich dabei um den letzten Ort der Menschheit handelt. Auf den Bildern liegt eine Aura der Verzweiflung: Der Mensch ist alleine im Universum und nach ihm wird es nichts geben.

Der böse, provokative Humor, den man von Lars von Trier kennt, ist dieses Mal eher unterschwellig. Einzig Dunsts laszives Räkeln im Mondenschein oder vereinzelte Dialoge lassen die Handschrift von Triers erkennen.

Das Mythische spielt in «Melancholia » eine grosse Rolle. Sei es der Name des Planeten, Melancholia, oder die Beziehung zwischen den zwei Schwestern, welche einen Archetyp der Menschheit darstellt.

Die Endfrequenz schliesslich ist von einer solchen Ergebenheit und Grausamkeit, dass sie einen in den Kinosessel drückt. Zartbesaiteten ist dieser Film daher nicht zu empfehlen. Dennoch bietet der Film eine Antwort auf existenzielle Fragen des Lebens und wirft gleichzeitig neue auf.


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