Living Life in the Fast Lane

Die Organisatoren des diesjährigen START Summit gewähren prisma einen Einblick hinter die Kulissen.

Für uns Organisatoren ist der START Summit nicht nur eine zweitägige Veranstaltung mit tollen Speeches, coolen Workshops, einer Runde neuer Facebook-Freunde und vielleicht sogar einer gesunden Finanzspritze, sondern ein organisatorischer Kraftakt mit monatelanger Vorlaufzeit. Da sind 400 hungrige Mäuler, die es zu stopfen gilt, Sponsoren, die für ihr Geld auch etwas erwarten, Speaker, die nicht nur gefunden, sondern auch standesgemäss chauffiert und untergebracht werden sollten. Es gilt, sich durch das Labyrinth der universitären Regularien und Institutionen zu wühlen. Schon mal darüber nachgedacht, woher man Aufstellschilder für Richtungsweiser bekommt? Oder wo man 4’500 Getränkeflaschen und drei Lounges unterbringt? Nicht?

Hinter jeder Biegung gibt es eine neue Herausforderung, ein neues Hindernis, das es zu überwinden gilt. Der Summit 2013 war beinahe drei Mal so gross wie der Summit 2012. Das bedeutet, es gab eigentlich überhaupt keine Vorerfahrungen, auf die wir uns hätten stützen können, keine eingespielten Prozesse. Für alles musste etwas Neues her, von der Webseite über die Badges bis hin zum letzten Schild. Am Ende war der Summit eigentlich selber ein Start-up. Allerdings kommt trotz beeindruckender Wachstumsrate am Ende doch ein bisschen weniger Cash an, als bei Entrepreneurs wie Adrian Locher und Co.

STARTler zu sein, muss die letzten Wochen vor dem Summit eindeutig kein Zuckerschlecken gewesen sein. Die Telefonrechnung steigt ins Unermessliche, so etwas wie Wochenende gibt es nicht mehr, Grundnahrungsmittel sind Schokolade, Kaffee und Chips, der Grossteil des Freundeskreises ist fürchterlich genervt von dir, weil du entweder a) zum hundertsten Mal fragst, ob sie nicht vielleicht doch noch beim Summit helfen wollen oder b) doch zumindest noch einem Hostee einen Schlafplatz überlassen können oder c) du zum dritten Mal das aber wirklich ganz fest ausgemachte Kaffeetrinken vergessen hast. Studieren? Fehlanzeige. Schlafen? Auch Fehlanzeige. Beim Endspurt bist du schon über 45 Minuten glücklich. Da sieht dann abends sogar ein Schreibtischstuhl nach einem recht annehmbaren Schlafplatz aus und ein Jackenberg ist die Antwort auf deine Gebete.

Warum tut man sich das Ganze also an? Nun ja, Herrn Hommels hautnah erleben ist schon mal ein Erlebnis und zwei Tage wenigstens abends hundemüde im BMW X3 statt im Bus nach Hause zu fahren ist auch nicht zu verachten. Aber was eigentlich alle Strapazen mehr als aufwiegt, ist der geniale Team Spirit, die strahlenden Gesichter der Teilnehmer und die Lobmails von Sponsoren und Unterstützern. Und welcher Entrepreneurship-Club kann schon sagen, dass Luskasz Gadowski einen Pulli von ihnen wollte? Jetzt ist der Summit schon vorbei: überall strahlende Gesichter, glückliche Sponsoren, ermattetes Team, Speaker alle heil wieder im Hotel oder auf dem Weg nach Hause, in den meisten Fällen sogar wieder im Besitz sämtlicher Habseligkeiten.

Was beibt für das OK zu tun? Aufräumen, Müllabfuhr spielen, die letzten Muffins und Getränke unter die Leute bringen, Rechnungen bezahlen, Danke sagen – und dann kurz durchatmen bevor es an die Planung des nächsten START Summit geht. Drei Mal so gross wie der letzte wird er wohl nicht sein, aber mit Sicherheit wird versucht, am Erfolg anzuknüpfen.


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