Peitsche

Ich bin nicht gegen den Militärdienst, im Gegenteil. Während der RS war ich sogar ein bisschen «angefressen». Als Berufstätiger empfand ich auch meine ersten beiden WKs als «okay» – eine Abwechslung zum Berufsalltag ohne nennenswerte finanzielle Einbusse. Heute bin ich Student. Und ich werde immer mehr zum Armeegegner. Die vorletzten «Semesterferien» sind der Semesterharmonisierung zum Opfer gefallen, die letzten einem WK. Wer nun meint, WK sei Ferien, der ist nicht in derselben Truppengattung eingeteilt. Doch das ist nicht das Problem. Ein paar Jahre ohne Ferien könnte ich ja noch verkraften. Aber ich finanziere mein Studium durch Teilzeitarbeit, angestellt im Stundenlohn. Und der ist nicht schlecht. Verglichen mit der Armeeentschädigung erst recht nicht. Den allergrössten Teil meines Jahreseinkommens hole ich logischerweise während der Semesterferien herein. Doch das kann ich ja nicht, wenn ich im Militär bin. Und wie gesagt, die bezahlen verdammt wenig – obwohl wir um 05.00 Uhr aufstehen und um 23.00 Uhr «in den Schlafsack» gehen. Pro Tag gibt es maximal 54 Franken. Sozusagen 3 Franken pro Stunde. Oder 10 Mal weniger als sonst. Das kostet mich 20-(20*10%) Ferientage, also 18 Tage. 18 Tage für nichts also. Und ich frage mich immer mehr, ob mir – als darlehensfinanzierter Student – die Landesverteidigung soviel wert ist.


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