Peitsche

Als ich vor einigen Monaten Englischunterricht in den stickigen Containern oberhalb der neu gebauten Sporthalle genoss, hätte ich nicht zu träumen gewagt, dass es noch schlimmer kommen könnte. Heute wünsche ich mir diese fast heimeligen Container-Klassenzimmer sehnsüchtigst zurück. Angesichts meiner vier Wochenstunden im «Unterrichtszimmer EXT-NAK», der neuapostolischen Kirche, würde ich um Unterricht im 22er-Gebäude, dem Himmel auf Erden betteln.

Alle, die das Vergnügen haben, in den modern-grauen Gebilden Sprachunterricht zu besuchen, sollten sich glücklich schätzen. Denn: Dort gibt es so tolle Möbel wie Tische! Beispielsweise. Und richtige Stühle, sogar mit halbwegs bequemer Rückenlehne. Und die Containerzimmer sind hell, mit Fenstern, die man öffnen kann. Und man friert dort im Sommer auch ohne Jacke nicht. Was für ein Luxus.Ernsthaft: Wie kann es sein, dass es nach Reaktivierung des A-Gebäudes immer noch nötig ist, uns in einem hierfür völlig ungeeigneten Raum zu unterrichten? Wie kann man von uns erwarten, die notwendige Aufmerksamkeit und Begeisterung für die Vorlesung zu zeigen, wenn wir zwangsläufig damit beschäftigt sind, unser Skript auf unseren Beinen zu balancieren und die Holzbänke abwechselnd unseren Rücken und unser Gesäss schinden zu lassen? Was bringt mir mein toller HSG-Abschluss, wenn ich die Universität als früh gealterter Krüppel verlassen muss?Letztlich kann ich nur hoffen, dass den Verantwortlichen die Problematik bewusst ist und sich die Situation bald ändert. Jeden, der meine Kritik nicht versteht, lade ich gerne ein, zwei Stunden probezusitzen. Es sind meist noch Bänke frei in EXT-NAK.


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