Prisma empfiehlt: Snowden

In einer Welt, in der jedes elektronische Gerät als Spion eingesetzt werden kann, existiert ein Held, der sich dem Willen des Staates widersetzt.

Im Sommer 2013 steigt ein schmächtig gebauter Brillenträger in ein Flugzeug Richtung Hong Kong. Seiner äusserlichen Erscheinung nach zu urteilen, würden ihn einige wohl als Nerd oder Geek bezeichnen. Die Wörter gefährlich oder bedrohlich kämen aber niemanden in den Sinn. Zwei Wochen nach seiner Ankunft in China ist er nicht nur in jeder Schlagzeile anzutreffen, sondern erhält auch den Titel als «Staatsfeind Nr.1» der USA.

Vom Soldat zum Rebell

Die Geschichte von Edward Snowden ist geradezu dafür bestimmt, auf die Leinwand gebracht zu werden. Oliver Stone übernimmt diese Aufgabe und besetzt den Film mit vielen bekannten Gesichtern, welche zum Erfolg beitragen sollen. Zu Beginn der Geschichte bricht sich Snowden während eines knochenharten Trainings beide Beine, wodurch er seine Militärkarriere beenden muss. Der patriotische Amerikaner lässt sich dadurch nicht stoppen, sondern entscheidet sich auf eine andere Weise dem Traum, seinem Land zu dienen, nachzukommen: Er tritt der Central Intelligence Agency bei. Während seiner Ausbildung zeichnet sich Edward Snowden durch seine Fähigkeiten als ausgezeichneter Informatiker aus und wird durch sein Talent Klassenbester. Während seiner Karriere beobachtet er viele fragwürdige Methoden der NSA, mit derer Hilfe der grosse Datenmengen gesammelt werden. Die Regierung besitzt die Macht, jeden Menschen auf der Welt auszuspionieren. Schnell befallen den ursprünglich konservativen Amerikaner nicht nur Zweifel bezüglich seiner Arbeit, sondern auch seine Gewissenskonflikte nehmen zu. Seine liberale Freundin beeinflusst ihn zudem darin, die Entscheidungen des amerikanischen Staates kritisch zu hinterfragen. Dem einst hörigen Soldat wird klar, dass er diese Informationen der Öffentlichkeit zukommen lassen muss. Folglich fliegt er nach Hong Kong, um dort gemeinsam mit der Zeitung «The Guardian» den ersten Schritt in eine systemrevolutionierende Richtung zu machen.

Geniale Umsetzung

Joseph Gorden-Levitt ist die perfekte Wahl, um den Whistleblower wahrheitsgetreu darzustellen. Im Film ist er zugleich smart, pfiffig und dabei doch eigenartig und naiv. Der Spionage-Thriller ist einfallsreich und spannend aufgebaut. In vielen Szenen fühlt und zittert der Zuschauer gemeinsam mit dem mutigen und selbstlosen Helden mit. Erneut schafft Oliver Stone mit einem seiner Werke einen politisch kontroversen Film. Trotz den Abänderungen an seinem Drehbuch durch amerikanische Studios, liess er sich nicht davon abhalten, diese Geschichte als Spielfilm auf die Leinwand zu bringen.


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