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The Modern Denial of Human Nature

Das für den Pulitzerpreis nominierte Sachbuch zur «Nature vs. Nurture»-Debatte, geschrieben vom renommierten Harvard-Professor Steven Pinker, bleibt auch über eine Dekade nach dessen Erscheinen brandaktuell. Pinker beklagt darin, dass es trotz einer starken wissenschaftlichen Beweislast dafür, dass Dinge wie die sexuelle Orientierung, Intelligenz oder Suchtgefährdung zumindest teilweise genetisch bedingt sind, eine Tendenz gebe, alle geistigen Attribute des Menschen komplett den Umwelteinflüssen zuzuordnen.

Als Folge davon werde Chancengleichheit oftmals mit Gleichmachung der Menschen verwechselt. Eine Weissenquote bei 100-Meter-Rennen ist genauso unsinnig wie eine Frauen- quote bei den Obdachlosen. Dabei wäre eine faktenbasierte Debatte dringend notwendig, gerade in Anbetracht neuer eugenischer Möglichkeiten, um der Evolution ein bisschen auf die Sprünge zu helfen.

Die Gründe, weshalb sich der politisch korrekte Mainstream so stark vom wissenschaftlichen Konsensus entfernt hat, ortet Pinker in Ängsten vor Ungleichheit, Determinismus und Diskriminierung, wobei er sich viel Mühe gibt, diese zu entkräften. Ignoranz und die Illusion, den Menschen mittels Social Engineering radikal zu verändern, wie es der grösste Massenmörder aller Zeiten, Mao Tsetung, versucht hat, hält er für gefährlicher.

Wer keine Lust hat, sich durch über 500 Seiten an teilweise etwas langfädigen Ausführungen zu wälzen, für den gibt es dank dem norwegischen Fernsehen mit der 7-teiligen Serie «Hjernevask» (Hirnwäsche) übrigens auch eine visuellere Alternative, die unter anderem auf Steven Pinkers Buch beruht.

Bild: Penguin


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