«Stil ist immer etwas Eigenes»

Amanda Ammann wurde 2007 zur Miss Schweiz gekürt und studiert im 7. Semester Internationale Beziehungen. prisma hat nachgefragt, was sie zum Thema Stil zu sagen hat.

Amanda, was ist für dich persönlich Stil?

Nicht nur die Kleider, sondern die ganze Einstellung und Ausstrahlung einer Person machen für mich den Stil aus. Das Verhalten einer Person, und wie sie sich gibt, zeigt, ob sie stilvoll ist oder nicht. Es gibt einfach Menschen, die haben Stil, und man merkt es sofort an ihrer Ausstrahlung und an ihrem Erscheinungsbild. Und natürlich ist Stil auch immer etwas Eigenes. Jeden Trend mitzumachen, nur um «in» zu sein, hat nichts mit «eigen» oder «stilvoll» zu tun.
Die Miss-Schweiz-Wahl hat dein Leben ja recht umgekrempelt. Hat der Titel auch dein Stilempfinden verändert?
Ich denke, es liegt nicht an der Miss-Schweiz-Wahl, dass sich mein Stilempfinden verändert hat, sondern eher daran, dass ich älter geworden bin. Es ist schon so, dass ich mich eleganter kleide als vor der Wahl. Am Anfang bin ich manchmal in Jeans zu Auftritten gegangen, das mache ich heute nicht mehr. Ganz einfach aus dem Grund, dass die Leute, die mich für den Auftritt buchen, etwas von mir erwarten. Sie wollen nun mal etwas Schönes sehen!

Du hast deinen Bachelor in Genf gemacht und bist jetzt für den Master hierher gekommen. Gibt es denn Unterschiede bezüglich des Stils zwischen den Studierenden hier und denjenigen der Uni Genf?

Die Unterschiede sind schon extrem. Genf war farbiger, es gab viele Studenten die etwas ausprobiert haben, flippig waren. Das ist vermutlich auch darauf zurückzuführen, dass die Universität Genf sehr international ist und Studenten aus allen Teilen der Welt dort studieren. Der Stil ist multikultureller geprägt. Hier an der HSG ist der Stil der Studenten mehrheitlich sehr klassisch. Viele tragen Ballerinas, Jeans, einen Pullover oder ein Hemd. Ich muss für mich auch zugeben, dass ich an der HSG mehr Mühe damit habe, knallige Farben anzuziehen als damals in Genf. Wenn ich hier in meinem gelben T-Shirt herumlaufe, schaut einfach jeder rüber. Man passt sich also automatisch an, wobei man das ja eigentlich nicht tun sollte.

Was würdest du jemandem raten, der noch seinen eigenen Stil sucht?

Sehr wichtig finde ich, dass man keinem bestimmten Trend hinterherläuft. Man sollte einfach auf sich selbst hören und auch darauf achten, welche Farben einem gefallen. Es gibt Menschen, die haben es einfach im Blut und wissen, was zusammenpasst. Andere wiederum können die teuersten Kleider kaufen, wissen sie aber nicht zu kombinieren. Auf der Suche nach dem eigenen Stil kann es auch hilfreich sein, wenn man sich von einer Ikone ein wenig inspirieren lässt. Vermutlich hat jeder in seinem Kleiderschrank tolle Stücke hängen und weiss nur nicht, wie man sie richtig kombinieren könnte. Da empfehle ich, einfach mal in Magazine zu blicken oder im Internet zu recherchieren; das mache ich auch relativ oft. Bei Startschwierigkeiten sind dies gute Möglichkeiten, um sich inspirieren zu lassen.

Wie bist du zur Miss Schweiz Wahl gekommen?

Zu Hause haben wir die Wahlen immer zusammen angeschaut und meine Schwestern und Freunde sagten dann immer, ich solle mich doch auch bewerben. Aus Spass habe ich mich dann angemeldet. Plötzlich war ich dabei, bei den ersten 16. Ich war froh, so weit gekommen zu sein und an dem Abend der Wahl ist es dann so verlaufen, dass ich gewonnen habe. Ab da hat sich mein Leben ziemlich verändert.

In welchem Sinne verändert, eher positiv oder?

Positiv! Auf jeden Fall. Ich konnte wahnsinnig viele Erfahrungen sammeln und in verschiedene Länder reisen. Zudem war ja auch schon vor der Wahl Studentin und hatte oft zu wenig Geld, wie so mancher Student wahrscheinlich. Nach der Wahl zur Miss Schweiz war ich Botschafterin von rennomierten Schweizer Marken und lief an Modeschauen konnte dadurch plötzlich in eine andere Welt eintauchen. Das ist auch heute noch so und das schätze ich natürlich sehr. Dadurch konnte ich mir mehr leisten, im Gegensatz zu vorher. Ich bin auch sehr froh darüber, dass ich nicht mehr abhängig von meinen Eltern bin.

Wer sind deine persönlichen Stilvorbilder?

Spezifisch im Bereich Mode habe ich schon bestimmte Stilvorbilder, so zum Beispiel Kate Moss. Sie hat etwas Lockeres an sich und hat oft oder ein paar Mal die gleichen Sachen an, was ich sehr cool finde. Jessica Alba gefällt mir auch sehr gut und Kate Bosworth.

Wie hast du deinen eigenen Stil gefunden?

Ich finde, dass ich schon eher klassisch gekleidet bin. Ich habe sehr viele dunkle Sachen an, vor allem schwarz, aber auch viele knallige Tops. Auch im Job werde ich bevorzugt bei klassischen Marken positioniert, so zum Beispiel beim Autosponsor Mercedes.

Wie viel Wert legst du auf dein persönliches Erscheinungsbild?

Das ist tagesabhängig. Wenn ich zum Beispiel einen Anlass habe, dann lege ich sehr viel Wert auf mein Aussehen. Überlege mir, was ich anziehen soll, welche Frisur ich dazu tragen soll und welches Make-up am besten dazu passen würde. Dann gibt es aber auch solche Tage, wenn ich zum Beispiel an die Uni gehe, da denke ich eigentlich nicht gross nach, was ich anziehen soll. Am besten die erste Jeans und der erste Pullover der im Schrank liegt. Es ist wirklich situationsabhängig, aber eigentlich lege ich 4 von 7 Tagen in der Woche Wert auf mein Aussehen.

Amanda Ammann
Alter: 24 Jahre
Liebesleben: Leider schon vergeben
Interessen: Reisen, Tauchen, Motorrad fahren, Tennis, Fitness, Lesen


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