Them Crooked Vultures

Das Wort Superband wird heutzutage viel zu schnell in den Mund genommen. Fast so oft wie das Wort Wirtschaftskrise. Dennoch findet dieser Begriff bei dieser Band eine gerechtfertigte Anwendung.

Die Bandmitglieder haben mehr Spuren in der Rockgeschichte hinterlassen als ein Elefant im Porzellanladen. Dave Grohl schlug die Trommeln bei Nirvana, Josh Homme ist der Kopf bei Queens Of The Stone Age und John Paul Jones war Bassist der legendären 70er-Band Led Zeppelin.

Unweigerlich stellt sich die Frage, wie viel jeder Band in diesem Album steckt. Das Unwesen, ein Geier in einem Anzug, welches ihr Albumcover ziert, pickt die besten Stücke, verschluckt sie, ohne zu kauen, und verdaut sie auch nicht. Dabei hat es eindeutig mehr Appetit auf Hardrock als Grunge. Was dabei zum Vorschein kommt, ist keine Neo-definition des Rocks, sondern es sind einfache, brachiale, fast schon sperrige Stücke. So hört man in «Elephants» die typischen Led Zeppelin Gitarrenriffs heraus, währenddessen im Stück «Dead End Friends» der Einfluss von Josh Homme deutlich erkennbar ist. Vor allem angenehm, angesichts der Brutalität einzelner Lieder, ist ebendessen Stimme, die einen frischen Hauch Melodie in die ansonsten schweisstreibende Rythmuslastigkeit des Albums hineinbringt. Kurz zusammengefasst: Der Hardrock wird zelebriert. Fraglich bleibt dennoch, ob der Newcomer dieselbe Aufmerksamkeit bei Fans und Label (Sony) bekommt oder nicht bestenfalls als Tassenuntersetzer Verwendung finden wird.

Die Platte ist jedoch alles andere als schlecht. Das Problem ist, dass bei so viel Talent das Gelingen eines soliden und guten Tonträgers reine Formsache ist. Die Fantasie, dass nach Ankündigung eines solchen Zusammenschlusses von genialen Musikern wieder einmal ein Meilenstein in der Musikgeschichte erreicht wird, bleibt Wunschdenken.


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