Vitamin B – das Präventivmittelchen gegen alle Krisen

prisma schreibt über Beziehungen. Keine Frage, da fällt dem durchschnittlichen Leser dieser Zeitschrift nur eins ein: Wenn ich’s zu was bringen will, dann brauch ich auch welche.

Glückliches Kind, dem die Mami jeweils am Morgen einen Orangensaft, reich an Vitamin C, hinstellt. Mutter und Kind können in Ruhe den Tag angehen, wissend, dass das Kind gegen Erkältung und Grippe optimal geschützt ist. Noch glücklicher das Kind, dem die Eltern eine ordentliche Dosis Vitamin B mit auf den Weg geben. Es kann das Leben in Ruhe angehen, wissend, dass weder Arbeitslosigkeit noch Geldsorgen eintreten werden.

Zu dumm, wird sich jetzt mancher Leser denken. Ich hab ja weder das eine noch das andere gekriegt. Bestimmt bin ich auch nur deshalb ständig erkältet und arbeite immer noch in einer miesen Kneipe. Aber es gibt Hoffnung. Schliesslich kommt man auch ohne Beziehungen an die HSG (Matura kann jeder) und hier kann man sich dann endlich ein Netzwerk schaffen.

Jede Woche flattern ein Dutzend Einladungen von verschiedenen Firmen ins Haus, in denen man geradezu angebettelt wird, irgendwohin Leute kennen lernen zu gehen. Dies ist die Gelegenheit für jeden Studenten, mit Topshots über Dinge zu reden, von denen der Student nichts versteht und die seinen Gesprächspartner nicht interessieren. Aber nicht vergessen: Das Ziel ist nicht, Freunde zu finden, sondern Self-Promotion.

Auch sehr geeignet sind natürlich die diversen studentischen Initiativen und Vereine. Mit der richtigen Einstellung kann man auch dort einiges herausholen. Hauptsache, man vergisst nie das Wichtigste: Jeder könnte die nächste Sprosse in der Karriereleiter sein, aber nicht mehr.


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