Author Archives: Michael Pum

  • HSG Alumni Forum 2013 – ein Rückblick

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    Als frisch gebackener Alumni wollte ich gleich mal die gähnende Langeweile der Lernphase mit dem Besuch des diesjährigen HSG Alumni Forums mildern. Man will ja die Vorteile als Jungmitglied (verbilligter Eintritt) und das so hoch gepriesene Alumni-Netzwerk zeitnah zum Bachelorabschluss ausnützen! Auf der Gästeliste standen unter anderem klingende Namen wie Roger de Weck (Generaldirektor SRG SSR), Peter Hogenkamp (Leiter Digitale Medien bei der NZZ), Dominique von Matt (CEO Jung von Matt / Limmat) und Patrick Warnking (Country Manager Google Schweiz) und versprachen ein unterhaltsames und interessantes Tagesprogramm.

    „1 oder 0? Erfolg im digitalen Zeitalter“ wäre ja auch ein Thema gewesen, das in Kombination mit diesen Persönlichkeiten zu neuen Perspektiven oder Informationen hätte führen können. Doch so ehrenwert der gedankliche Vater dieses Tages war, er konnte nicht verhindern, dass die Veranstaltung zu einem Musterbeispiel für Powerpointrecycling und Allgemeinplätze wurde.

    Urs Landolf begrüsste in seiner gewohnt hölzernen Art. Zum Glück kam Roger de Weck, der als Gegenpol in ruhigen und überlegten Sätzen durch die erste Tageshälfte führte, rasch auf die Bühne und begann seine Einleitung. Die war zwar auch kein Lieferant von Neuigkeiten, aber de Weck outete sich zumindest als echter Digital Migrant – man nahm ihm wirklich ab, das Thema verstanden zu haben. Es geht also doch! Und das machte nicht nur etwas Hoffnung, sondern auch irgendwie neidisch auf die SRG SSR. Als erster „echter“ Redner startete Holger Greif, Leiter Digitale Transformation und Partner bei PwC Zürich. Ich möchte Herrn Greif nicht zu nahe treten, aber wieso PwC glaubt, man tue sich einen Gefallen, wenn man einen deutschen Physiker gefühlte 100 Powerpointfolien ohne inhaltlichen roten Faden oder rhetorische Fähigkeiten vortragen lässt, ist mir ein Rätsel. Auf Basis dieses wirren „Best of“ aus verschiedenen Präsentationen kann ich zwar nicht nachvollziehen, was Greif den artig lauschenden Alumni mitteilen wollte, von seinem angekündigten Faktencheck, blieb mir aber nur die Behauptung hängen, dass es mehr mobile Endgeräte als Zahnbürsten auf dem Planeten gäbe.

    Peter Hogenkamp gestand wenigstens gleich am Anfang ein, einen alten Foliensatz zu verwenden. Jedoch waren seine Folien, die in den 90er Jahren den Zuhörern das Internet erklären sollten, deutlich eindrucksvoller. Mit vielen Spitzen – gegen NZZ und sonst alles was ihm vor die Nase kam – und noch mehr guten Lachern konnte Hogenkamp die Stimmung wieder etwas aufhellen und gab auch gleich Gesprächsstoff für die folgende Kaffeepause. Besonders sein offensichtlicher Frust im Ringen mit der „alten Tante“ NZZ und seine messiasgleichen Erwartungen /Hoffnungen in den neuen CEO blieben mir von seinem Vortrag hängen. Man konnte sich dem Eindruck aber nicht ganz erwehren, dass er sich doch ab und zu durch die Anwesenheit von Dominique von Matt, der auch als Verwaltungsratsmitglied der NZZ fungiert, einen Kommentar verkneifen musste.

    HSG Alumni Forum 2013, Fotograf: Yannick Zurflüh
    HSG Alumni Forum 2013, Fotograf: Yannick Zurflüh

    Nach der Kaffeepause in Klassentreffstimmung, ging es mit dem CEO von Google Schweiz und dem CEO von Jung von Matt/ Limmat weiter. Man sah wie ähnlich und doch unterschiedlich das Corporate Design eines globalen Riesenkonzerns und einer internationalen Spitzenagentur sein können. Beide präsentierten bildgewaltig und textarm. Am Ende scheiterte der eine an der inhaltlichen Leere seines PR-geschliffenen Konzernsprechs, der andere konnte dafür umso deutlicher zeigen, warum gerade er CEO einer führenden Agentur ist. Aber nicht nur rhetorisch stach von Matt hervor, er schien auch der einzige zu sein, der seinen Vortrag tatsächlich für die Veranstaltung massgeschneidert hatte.

    Als leichter Zwischengang folgte ein Vortrag von Prof. Dr. Walter Brenner, geschäftsführender Direktor des Instituts für Wirtschaftsinformatik.

    Meinen persönlichen Abschluss bildeten Kurzpräsentationen aus verschiedenen Branchen. Besonders enttäuschend war hier der Vortrag von bei Herrn Dürr, Bereichsleiter Elektronische Kanäle Raiffeisen Er führte in der Raiffeisen Gruppe eine Online-Banking-Plattform bei den 300 „Teilbanken“ ein. Ein grundsätzlich sehr herausforderndes und spannendes Projekt. Dürr brachte es aber fertig, die ganze Zeit die Schwierigkeit dieses Unterfangens, die jedem wachen Zuhörer bei der Einleitung klar geworden war, zu erläutern ohne auch nur eine konkrete Information zu präsentieren, wie er es denn nun doch geschafft hatte, das Projekt zufriedenstellend umzusetzen – vor dem leeren Tor verschossen. Die nachfolgenden Vorträge, besonders vom COO Rcoket Internet, wären vielleicht spannender gewesen oder konkreter, konnte ich aber aus terminlichen Gründen leider nicht mehr wahrnehmen.

    Am Ende scheiterte die Veranstaltung wohl an einem Aspekt, der die aktuelle Übergangsphase auszeichnet: Man kann sich nicht sicher sein, welchen Wissensstand man beim Publikum voraussetzen kann und stuft deswegen die Thematik allgemein mit leicht bekömmlichen Allerweltsaussagen herab.. Keiner fühlt sich überfordert und man macht sich gegenüber kompetenteren Zuhörern nicht unnötig angreifbar. Man will den Apéro ja geniessen können.

  • Ai Weiwei: Never Sorry

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    Never Sorry” eine Dokumentation von Regiesseur Alison Klayman über den chinesischen Künstler Ai Weiwei. Ab 13. September läuft er im KinoK in St. Gallen (20:30).  So viel zu den harten Fakten. (more…)

  • Öffentliche Vorlesungen HS12: Zwischen Beatles und der Apokalypse

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    Wie jedes Semester gibt es auch diesen Herbst ein breites Programm an öffentlichen Vorlesungen. Und ja, dort befindet sich, zu einem Grossteil, ein Publikum in der Kategorie 60+; Studenten haben eigentlich schon genug Vorlesungen und gerade die Abendtermine sind ja schon bekanntlich für Bier, Sport, Lernen, Sex und Bier (ich gebe zu, seltsame Aufzählung) reserviert. Nichtsdestotortz ist das Angebot wirklich empfehlenswert und ich habe aus Effizinziengründen nun die wichtigsten Perlen ausgewählt. (more…)

  • Have you met TED?

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    Nein! Obwohl ich Student bin, aktuell Lernphase ist und ich natürlich meine Zeit auch mit Serien totschlage (ich empfehle: Sherlock, The West Wing, The Mentalist und IT Crowd; und natürlich kann ich auch das Schreiben von Blogartikeln empfehlen: online@prisma-hsg.ch) geht es hier und jetzt nicht um die legendäre Opening Line des Wingman Barney Stinson in How I met your Mother, sondern um die TED Konferenz. (more…)

  • Jeder Atemzug ein Kampf

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    “Du warst wohl noch nie so richtig draussen.”, kommentiert der Wachmann nüchtern während sich Kogler, nackt, von ihm den Mund inspizieren lässt. Diese Szene ist wohl eine der positivsten und verständnisvollsten Abschnitte im Film und lässt erahnen, wie düster und einsam, unverstanden und sprachlos sich die 18-jährige Hauptfigur in dieser Welt fühlt.

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  • A Workaholic’s Paradise

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    Man kann es nur als vermessen bezeichnen, sich nach knapp mehr als einer Woche Aufenthalt in einem Land ein Urteil über dessen Bewohner zu erlauben. Da ich aber kaum viel länger – nämlich insgesamt zwei Wochen – dort sein werden, muss ich mich der imperialistischen Arroganz des Europäers doch hingeben und schicke wenigstens die Warnung voraus, dass die folgenden Ausführungen zu meinen aktuellen koreanischen Mitbürger von Verallgemeinerungen und fehlender empirischer Validität geprägt sind. (more…)

  • WM-Tipp-Ranking nach den ersten zwei Spieltagen

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    Hallo Leute

    Nachdem das eingebundene Ranking leider wegen Problemen des Drittanbieters momentan nicht verfügbar ist, haben wir uns entschieden die Zwischenergebnisse auf dem Blog zu veröffentlichen. Für Glückwünsche ist es wohl noch zu früh. Deswegen einfach noch viel Spass!

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