Schwing dein Ding

Während eines Sprachaufenthalts in Kalifornien kam Stefan Köppel auf die Idee, die dort entdeckten «Schwingfahrräder» umzukonstruieren und in der Schweiz herzustellen. «Schwingding» war geboren.

Nach zweijähriger Planung, unzähligen Verbesserungen am Produkt, dem Schritt in die Eigenproduktion und der personellen Erweiterung durch Marco Giannotta, Student an der Uni St. Gallen, entstand das Unternehmen Schwingding. Die beiden St. Galler stehen nun bereits in der GmbH-Gründung.

Eine Fahrrad-Revolution

«I used to go straight», lautet der Slogan des Start-up-Unternehmens Schwingding. Die zwei Jungunternehmer und Geschäftspartner haben ein klares Ziel vor Augen: Sie wollen das Fahrradfahren revolutionieren. Daher auch der Werbeslogan, denn Fahrradfahren soll künftig nicht mehr bloss als konventionelle Fortbewegungsart empfunden, sondern vielmehr mit Begriffen wie Lifestyle, Innovation und Spass in Verbindung gebracht werden. Das Produkt verkörpert die Möglichkeit für den Fahrer, sich vom Mainstream abzuheben und eben nicht «straight» mit dem Strom zu fliessen.

Während sich andere Start-up-Unternehmen meist auf Theorien und Analysen fokussieren, entschloss sich das Team von Schwingding einen anderen Weg einzuschlagen. Es wurde vor allem auf gezielte Kommunikation mit möglichen Partnern und auf die Bereitschaft zur Spontanität gesetzt. Dadurch war es möglich, bereits vor der Veröffentlichung des Businessplans einen Grossteil der selbst produzierten Bikes in mehreren Filialen zu platzieren und zu verkaufen.

Doch was macht dieses Schwingding eigentlich so besonders und unterscheidet es von anderen Bikes? Das speziell für Schwingding konstruierte Kugellager ermöglicht es dem Fahrer, das hintere Rad unabhängig vom vorderen Rahmen «hinauszuschwingen». Dadurch ergeben sich interessante Vorteile: So können Kurven enger geschnitten werden, das Slalomfahren wird erleichtert und das Wenden auf kleinem Raum wird ermöglicht. Das Fahren des Schwingdings wirkt sich zudem positiv auf die Fitness aus und unterstützt das Training des Beckens. Zusammenfassend: Mehr Spass für den Fahrer.

Mit Schwung durch Europa

Neben diesen speziellen Features lässt sich das Schwingding aber auch wie ein normales Fahrrad problemlos geradeaus fahren und grenzt sich somit von allen bisherigen Fahrradkonstruktionen ab. Da die Konkurrenz in diesem Markt nicht gerade klein ist, setzen die zwei Entrepreneure vor allem auf die Vermarktung ihres Produkts. So waren sie beispielsweise am diesjährigen Open Air in Frauenfeld präsent und begaben sich letzten Sommer auf eine Tournee durch die europäischen Grossstädte. Dort promoteten sie ihre Bikes und nahmen mit verschiedenen Händlern Kontakt auf – mit Erfolg. So konnten Partnerschaften mit Geschäften in den Niederlanden, Österreich und Deutschland eingegangen werden, welche seit September 2010 das Schwingding zum Verkauf anbieten. In der Schweiz kann man das Bike derzeit nur über den Onlineshop auf der Homepage von Schwingding erwerben, doch das soll in Zukunft anders werden. Zurzeit wird ein Showroom in St. Gallen geplant, wo die Bikes präsentiert und zum Verkauf angeboten werden sollen. Ausserdem stehen die beiden Jungunternehmer in Verhandlungen mit diversen Schweizer Grossverteilern. Bleibt also abzuwarten und zu beobachten, wer alles demnächst mit seinem Ding auf der Strasse schwingt.


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