Zwei Tage vor Gründonnerstag begaben wir uns nach Dublin. Wir, das sind drei Spieler des Lacrosse Clubs Sunnyboys St. Gallen, Ian Schoch, Rafael Buchli und Daniel Hagnauer, sowie ein Spieler aus Fribourg. Ziel war das Dublinfest, ein Universitätsturnier, bei welchem verschiedenste Sportarten ausgetragen werden, vornehmlich zwar zwischen irischen und britischen Universitäten, doch auch offen für «continentals».
Kaum gelandet, eilten wir zum Taxistand, wo sich einer von uns gleich auf den Fahrersitz setzen wollte. Stimmt ja, die fahren auf der falschen Seite! Als wir bei den Spielfeldern angekommen waren, zogen wir uns um und versuchten, einen Highlander ausfindig zu machen, da wir deren Team ergänzen sollten. Gefunden haben wir ihn nicht, dafür fand uns einer der Uni Dublin. «Are you the Swiss Guys? Let’s play!»
Nach einem kurzen Aufwärmen, bestehend aus Panzerung anziehen und Mitspieler kennen lernen, ging es los. In Unkenntnis der Niveaustufe in Dublin beschlossen wir, hart zu spielen, um uns nicht lächerlich zu machen. Doch die Gegner aus Durham waren sich offensichtlich nicht bewusst, dass man beim Lacrosse einen Check auch durchziehen darf, und wurden ordentlich durchgeschüttelt. Nach vier mal zehn Spielminuten war der Spass dann auch schon vorbei und Dublin fuhr einen klaren Sieg ein. Es folgten noch zwei weitere Siege gegen Stirling und Manchester. Ungeschlagen und bekannt für unsere kompromisslose Spielweise, aber auch für unsere schönen roten Helme und Pullover, schnappten wir gegen sieben Uhr unsere Taschen und machten uns auf in Richtung Jakob’s Inn, wo auch viele der englischen Teams untergebracht waren.
Cavemen/-women war das Thema der anschliessenden Party. In der Höhle bekamen wir die ganze Spannbreite britischer Verkleidungs- und Feierlust zu sehen und spüren, ob gewollt oder nicht. Nach der Afterparty im Apartment der Schiedsrichterinnen erreichten wir erschöpft unser Youth Hostel und wurden Zeugen des Fall-outs der britischen Partykultur. Verwüstung ohne Ende. Nur dank der Intervention der Turnierorganisatoren mussten wir uns nicht an dem Schaden von 1’130 Euro beteiligen.
Nein, verschlafen haben wir nicht, aber trotzdem den Shuttlebus verpasst. Dafür waren wir dick eingedeckt mit Proviant, da die englischen Sausages und Chips nicht unseren kulinarischen Vorstellungen entsprachen. Vielleicht dürfen wir die ungenügende Chancenauswertung im ersten Spiel gegen Birmingham (1:0) mit der suboptimalen Spielvorbereitung erklären. Gewonnen ist gewonnen und eigentlich waren wir schon froh, dass wenigstens unsere Brummschädel in die Helme passten. Beim zweiten Spiel gegen York A ging es uns dann schon wesentlich besser, den Gegnern anscheinend weniger und dieses Mal war es nicht (nur) unsere Schuld. Den Gruppensieg konnten wir ein paar Stunden später in einem Club in Dublin begiessen.
11 Uhr war für unseren Viertelfinalgegner definitiv zu früh; sie schienen zu denjenigen zu gehören, welche eher beim Feiern ihre Stärken haben. So baten sie uns, ein paar «Trick-Goals» zu versuchen, in der Hoffnung, das Resultat würde dann etwas weniger brutal ausfallen. Im Halbfinale gegen die schottischen Highlanders mussten wir einige «dirty hits» einstecken und zugleich auf die zweite Hälfte des Spiels warten, ehe wir den Score auf eine beruhigende Drei-Tore-Führung ausbauen konnten. Dublin Lacrosse vs. UCD lautete die Finalpaarung. Der gegnerische Trainer Chris, ein Freund von uns, setzte seine Leute primär auf die Rothelme an und nutzte seine Wechselmöglichkeiten aus. Unsere Batterien waren leer, die Luft war draussen und der Traum von einem internationalen Titelgewinn geplatzt. Nächstes Jahr werden wir versuchen, mit dem Team der St. Galler Sunnyboys die Trophäe in die Schweiz zu holen.
Ich ekle mich davor, hineinzugehen. Drinnen ist es stickig. Vernunft liegt in der Luft. Draussen ist es heiss und ich würde – anstatt gewissenhaft zu lernen – lieber freudig ins kühle grosse Nass springen oder ein kühles grosses Nass trinken. Widerwillig betrete ich vernünftig das B-Gebäude. Die Bibliothek hingegen betrete ich bereits widerwillig vernünftig und wider die Vernunft befinde ich mich bald wieder vor dem B-Gebäude. Dies wiederholt sich. Am nächsten Tag bleibe ich gleich fernab stehen und gehe ein wenig im Kreis. Es wirkt beruhigend.
«Die Wissenschaften sind das Meisterwerk des Genies und der Vernunft.» (Jean-Jacques Rousseau)
«Ich sollte lernen.» «Ich muss endlich vernünftig werden.» Diese Aussagen hört man nur allzu oft. «Vernünftig sein» ist demnach nichts weiter als eine widerliche Verpflichtung, die offenbar nur schwer oder gar nicht zu erfüllen ist. Einzahlungen zu tätigen, empfinde ich als ebenso abscheulich. Mich gelüstet es vielmehr, nach Lust und Laune zu handeln.
Eigentlich müsste es mir als Studentin der Lehren der Vernunft leicht fallen, zu lernen und meinen Verstand zu gebrauchen. Aber ich tue mich damit schwer. Dies kann auch daran liegen, dass ich unvernünftigerweise Dinge lernen muss, bei welchen ich anstelle von Aha-Effekten Haha-Effekte erlebe: «Kann der Lieferant das bestellte Produkt nicht liefern, so sollte er dem Kunden ersatzweise nur dann ein anderes Produkt ausliefern, wenn er zuvor dessen Zustimmung eingeholt hat.» Auch wenn ich die Bezeichnung Studentin weglasse und mir anmasse, mich als guten Menschen zu betrachten (laut einem Quiz auf Facebook steht mir diese Anmassung zu), sollte ich doch in der Lage sein, die Ratio, die höchste Tugend der Menschheit, zu erfüllen. Ich empfinde dies jedoch als Mühsal. Ich bemühe mich also vergebens und frage mich: Ist es der Mühe wert? Nein, ich muss nur warten. Ich drehe weiter meine Kreise. Es fehlt mir die Motivation im Sinne einer positiven Emotion: Ex «heraus» und motio «Bewegung, Erregung», wie Freude, Neugierde, Erwartung. Dem gegenüber stehen: Ekel, Abscheu, Traurigkeit, Furcht, Panik. Ich wage zu behaupten, dass wir nur lernen aus Furcht, die Prüfung nicht zu bestehen, und dass uns erst die Panik dazu zwingt, das Buch aufzuschlagen, und die Wut uns veranlasst, es gegen die Wand zu schlagen. Häufig ganz kräftig. Wer lernt aus Freude, weil er positiv erregt ist? Niemand. Nicht einmal die Beflissenen, wie sie sich gerne betiteln. Vereinfacht ausgedrückt: Streber. Sie nässen lediglich schon zu Beginn des Semesters ihre Hosen, setzen die Brille folglich früher auf und wägen sich von Vernunft und Disziplin geleitet. Diese Brillen sind wohl (be)stechend rosarot. Ich gebe hiermit feierlich zu, dass ich emotional bin und das «Vernünftigsein» aufgegeben habe.
«Ich frage mich, wer den Menschen als vernunftbegabtes Lebewesen definiert hat. Das war die voreiligste Definition, die es je gegeben hat.» (Oscar Wilde)
Die Vernunft und der Verstand werden als Kriterien verwendet, um uns von den Tieren, von unseren Ahnen (ich verweise auf Charles Darwin) abzugrenzen. Aber der Mensch ist nicht rational. Wir können rational denken und handeln, doch selbst dieses Handeln basiert auf einem emotionalen Anstoss. Herr Professor Gauch (den Juristen wird der Name ein Begriff sein) lehrte uns einst, dass das Gericht vor der Argumentation, dem logischen und sachlichen Denkprozess, entscheidet, wem Recht zugesprochen werden soll. Vorab wird intuitiv ein Werturteil wie «richtig», «falsch», «gut» oder «böse» gefällt. Tiere handeln aufgrund ihres Instinkts. Die Handlung an sich mag jedoch rational sein. Mir jedenfalls erscheint es höchst sinnvoll und vernünftig, sich vor einem langen Winterschlaf vollzufressen. Ich werde das dieses Jahr auch ausprobieren. Menschen handeln aufgrund ihrer Emotionen. Die Handlung selbst kann vernünftig oder aber auch irrational sein. Haustiere haben ihren flauschigen Platz irgendwo dazwischen. Mein Kater freut sich auch dann schnurrend über meine Rückkehr, wenn ich den Fressnapf nicht auffülle. Diese Tiere wurden vermenschlicht. Was uns demnach von den Tieren unterscheidet, ist der emotionale Aspekt.
Aufgrund meiner Neugierde ziehe ich die logische und rationale Schlussfolgerung, dass wir alle emotionale Affen sind. Ich gehe beruhigt weiter im Kreis, warte auf die Emotion und esse genüsslich meine Banane.
Für mich war Japan schon seit meiner Kindheit ein Land der Träume. Deshalb zögerte ich keinen Moment, als ich vom ASA Exchange hörte. Ich wurde nicht enttäuscht, denn vom ersten Moment an zog mich Japan mit seiner einzigartigen Mischung von Tradition und Modernität in seinen Bann. Von den Gärten und Tempeln Kyotos bis zur scheinbar endlosen Haupstadt Tokio waren die Eindrücke überwältigend.
In Tokio lernten wir unsere Austauschpartner, mit denen wir die folgenden zwei Wochen verbrachten, endlich persönlich kennen. Zu Beginn waren beide Seiten von den kulturellen Unterschieden verblüfft und auch ein wenig befremdet. Doch Wundermittel wie Sake und Karaoke vermochten rasch die Barrieren zu durchbrechen. Denn sobald die Japaner ein bisschen Alkohol intus und ein Mikrofon in der Hand hatten, geschah eine seltsame Transformation. Die stillen Personen, die wir kannten, verschwanden und wurden durch gesellige Partylöwen ersetzt. Die zwei Wochen in Tokio, geprägt von kulinarischen Höhenflügen, kulturellen Eigenheiten und den typischen Elementen eines Städtetrips mit Clubs und Shoppingmeilen, flogen nur so dahin. Wehmütig reisten wir nach drei Wochen Japanfieber in die Schweiz zurück.
Kaum zurück in der Heimat, durften wir unsere japanischen Austauschpartner in St. Gallen willkommen heissen. Stolz zeigten wir «unseren Japanern» die schönsten Orte der Schweiz: das Matterhorn, die Rheinfälle sowie die Perlen Zürich, Genf und Luzern.
Inzwischen ist der Austausch vorbei. Geblieben sind unvergessliche Momente in Tokio und hier in der Schweiz, die Entdeckung einer Kultur, wie wir sie anders wohl ungleich erlebt hätten, und Freundschaften, welche mit Sicherheit unseren ASA-Exchange überdauern werden. Wir sind aus dem Traum erwacht und in den Uni-Alltag zurückgekehrt. Obwohl ich Zeit im Land und mit den Menschen Japans verbringen konnte, glaube ich, dass Japan für mich immer ein Geheimnis, eine Welt für sich, bleiben wird.
Benjamin Newman Martinez, Japan Team
Als ich meine Austauschpartnerin am Bahnhof abholte, war ich überrascht. Es stimmt also, was man über Chinesen sagt – die sind klein! Meine Austauschpartnerin war etwa so gross wie ihr Koffer, was unter anderem an der Grösse des Koffers lag. Darin hätte mit Sicherheit mein Renault Twingo Platz gehabt. Als sie dann zu Hause den Koffer öffnete, war ausser Luft fast nichts drin. «Ihr das HSG-Prinzip beibringen» konnte ich demzufolge ceteris paribus bereits von meiner To-do-Liste streichen. Auch sonst gab es nur geringe kulturelle Unterschiede. Ab und zu blitzten sie jedoch hervor; beispielsweise fand meine Austauschpartnerin, dass das Birchermüesli die beste Marmelade von allen sei.
Während dem Austauschbesuch bereisten wir die ganze Schweiz. Unter anderem besuchten wir Bern, Genf und Luzern. Doch nicht nur die Schweiz gefiel den Chinesen, sondern auch das nahegelegene Ausland. Wobei sie München gegenüber Zürich bevorzugten. Der Schweizer Teil des ASA-Exchanges war ein voller Erfolg. Unsere Austauschstudenten sind eine sympathische, offenherzige und witzige Truppe, weshalb ich mich sehr auf eine Fortsetzung unserer gemeinsamen Abenteuer in Beijing freue.
Christoph Roos, China Team
«Im Grossen und Ganzen schätze ich eigentlich den Modestil an der HSG sehr. Besonders gefällt mir die bunte Mischung, die man an der Universität vorfindet. Vom Polohemd bis hin zur zerrissenen Hose ist eigentlich alles dabei. Deshalb glaube ich nicht, dass es einen bestimmten HSG-Stereotypen gibt. Die Mischung macht’s!»
«Eines ist mir gleich aufgefallen: Segelschuhe sind sehr populär. Im Allgemeinen find ich, dass die HSG-Studenten sehr gut und gepflegt angezogen sind, da gibt’s keine «Graddler». Obwohl es eigentlich wünschenswert wäre – ich neige nämlich zum Gemütlichkeitstum. Leider haben die Frauen hier meist zu viel an, die Quantität der Kleidung wird absolut überbewertet. Mein Stiltipp für Männer: die zeitlos klassische Jogginghose, mit oder ohne Unterwäsche, und dazu ein Oberteil mit Brusthaarfreiraum. Ach ja, und eines noch: Ich bin für die Etablierung der Barfüssigkeit an der Uni!»
«Der Stil an der HSG ist unserer Meinung nach «klassisch-elegant». Die meisten Studenten kleiden sich relativ unauffällig, aber dennoch stilbewusst. Aber wir achten jetzt auch nicht besonders auf die Kleidung. Nur eines kann man ganz sicher sagen: Der jeweilige Studiengang ist erkennbar!»
«Grundsätzlich tragen die Leute hier stilvolle Kleidung, da gibt’s keinen grossen Beratungsbedarf. Und dass die BWL-Studenten hier so ‘nen Mainstream-Stil mit Polohemd und Segelschuhen pflegen, halte ich für ein Gerücht – das kann ich nicht mal im Ansatz erkennen! Und alle anderen, die mit der Kleidung mal ein bisschen aus der Reihe tanzen, die bereichern ja das Universitäts-Bild.»
«Tendenziell ist man in St. Gallen besser gekleidet als woanders. Aber anderseits gibt es wohl kaum woanders so eine Uniformiertheit der Studenten. Deshalb ist eigentlich kein Platz dafür, kleidungstechnisch etwas zu «wagen». Dementsprechend kann man die stereotype HSG-Frau auch sehr gut beschreiben: in der einen Hand die Zigarette, in der anderen das Täschchen – und irgendwie auch noch das Natel zwischen Kopf und Schulter eingeklemmt. Na ja, einen Tipp haben wir noch an die Frauen: Kleidet euch den sommerlichen Temperaturen entsprechend!»
«Natürlich hat man zuallererst den typischen HSG-Style vor Augen: schicke Hemden und feiner Anzug oder Kaschmirpullover. Doch man muss schon unterscheiden: Da gibt’s welche, die laufen mit ‘ner ganzen Geltube in den Haaren umher und betreiben mit ihren Markenklamotten hauptsächlich Selbstvermarktung, und dann gibt’s wiederum andere, die «Lernmüesli», die mit ihren verwuschelten Haaren und der Riesenbrille nichts anderes als Lernen im Kopf haben. Mensch, liebe HSGler, dabei sind doch die ganz leger angezogenen Männer am interessantesten!»
Das Frühjahrssemester neigt sich dem Ende entgegen und der Beginn des nächsten Studienjahres wirft seine Schatten voraus. Manche wagen im September ihre ersten vorsichtigen, noch unbeholfenen Gehversuche auf akademischen Terrain, andere sind schon länger im Geschäft, kennen die HSG wie die eigene Westentasche und meistern die universitären Stolpersteine souverän.
Eines haben sie jedoch gemeinsam: Ohne das wichtigste Arbeits- und Entertainment-Utensil des modernen Studenten wären sie völlig aufgeschmissen: das Notebook. Egal ob ihr frisch an der Uni angekommen seid und dringend ein Neugerät benötigt oder der alte Windows-Laptop euch in seinem virenverseuchten Zustand die Bachelor-Arbeit zerhackt: Zu Semesterbeginn bietet Mac@HSG eine willkommene Alternative! Im Rahmen des Neptun-Projekts der ETH Zürich sind die neusten MacBooks zu hervorragenden Konditionen erhältlich. Mit Rabatten von 20-22% werden die marktüblichen Preise für diese Geräte deutlich unterschritten. Zudem könnt ihr von attraktiven Garantie- und Softwarepaketen profitieren.
Bei Interesse lohnt sich ein Besuch auf der Vereinshomepage (www.mac-hsg.ch) oder der direkte Kontakt mit Mitgliedern von Mac@HSG, die sowohl in der Startwoche am «Markt der Möglichkeiten» als auch in der ersten Semesterwoche mit einem Stand im B-Foyer vertreten sind. Gerne stehen sie auch mit Rat und Tat zur Seite, wenn es um die InfoTools der Uni oder anderweitigen Support geht.
«Wie installiere ich Lotus Notes auf meinem Mac? Wie kann ich auf die Datenbanken der Bibliothek zugreifen, eine Seminararbeit schreiben oder eine Präsentation erstellen, die der Übungsgruppenleiterin die Freudentränen in die Augen treibt? All das sind Fragen, bei denen wir neuen und älteren Semestern gerne behilflich sind», erklärt Präsident Marco Andreu, «ergänzend finden sich auf der Homepage weitere praktische Tipps für den studentischen Alltag zu Themen wie z. B. Handy-Synchronisation, Musikverwaltung oder Instant-Messaging.»
Mac@HSG ist seit nunmehr 10 Jahren an der Uni St. Gallen aktiv und unterstützt die über die Jahre hinweg stetig wachsende Schar der Mac-User bei Beschaffung und Nutzung der Apple-Geräte. Wenn man den Blick durch das Audimax oder das B-Foyer schweifen lässt, überall der angebissene Apfel auf den Notebook-Deckeln aufleuchtet und ständig voller Stolz die iPhones gezückt werden, wird klar: Mac@HSG hat seit 1999 viel bewirkt.
Ein Jahr ist eine lange Zeit. Und gleichzeitig viel zu kurz. An der HSG ist vieles im Wandel. Vieles wird allerdings erst nach langen Prozessen sichtbar. Die elektronische Notenvoranzeige ist hierfür ein Beispiel. Oder die erste Durchführung einer studentenschaftseigenen Gastprofessur. Hinter den Kulissen spielt sich vieles ab, das man als Student erst auf den zweiten oder dritten Blick entdeckt. Manche Generation von Studierenden wird die für die Zeit nach dem Umbau geplanten Projekte wie eine Studentenbeiz auf dem Campus oder einen Ruheraum an der Universität vielleicht nie zu Gesicht bekommen. Leider.
Ein Jahr ist eine lange Zeit. Podiumsdiskussionen zu aktuellen Themen, Konzerte, Austauschtouren, eine neu geschaffene Auszeichnung für studentisches Engagement – der uniQ-Award – zeigen den Output der Studentenschaft auf Projektebene. Für die Weiterführung wünsche ich dem nachfolgenden Vorstandsteam alles Gute. In die Zukunft der Universität und der Studentenschaft blicke ich zuversichtlich. Auf die in den letzten Wochen wieder hochgekochten Vorwürfe, als Haufen «unreflektierter Roboter» zu studieren und zu allem Überfluss nun auch noch die Finanzkrise zu verschulden, rate ich, gelassen – aber bestimmt – zu reagieren.
Ich möchte mich an dieser Stelle abschliessend für die zahlreiche Unterstützung im Laufe des letzten Jahres bedanken – sowohl im Namen der Studentenschaft als auch persönlich. Und ein letzter Aufruf meinerseits, sich aktiv an der Mitgestaltung der Universität zu beteiligen, sei platziert – wir Studierende sind Teil eines grossen Ganzen «HSG», das nach unseren Bedürfnissen zu formen wir in der Pflicht sind!
Selbst nach intensivster Suche gelang es diesmal nicht, eine dritte WG zu finden, die sich der Herausforderung stellen wollte. Oberflächlich betrachtet, könnte man meinen, dies liege an der vollen Agenda des durchschnittlichen Studenten. Bei genauerem Hinsehen entpuppt sich das allerdings schnell als Trugschluss. Schliesslich finden meistens nur mittwochs Partys statt und Lernen kann man immer auch noch morgen.
Es ist ein Element dieser Universität, welches den Studenten jede Ambition in Bezug auf gutes Essen nimmt: unsere Mensa. Wie angehende Soldaten in der Rekrutenschule ihre Hörnli mit Gehacktem mampfen hier die angehenden Konzernsoldaten täglich ihre Kalorien in sich rein. Dabei sind sich die Armen nicht bewusst, dass sie ihre Geschmacksknospen gerade so ruinieren, dass sie für den Rest ihres Lebens gutes Essen nur noch dadurch identifizieren können, dass es teuer ist. Nicht nur ist dies eine Tragödie an sich, es macht Absolventen der HSG auch dort verwundbar, wo es am meisten schmerzt: im Portemonnaie. Schliesslich kann einem solchen kulinarischen Banausen praktisch alles als Delikatesse verkauft werden.
Nicht nur die Geschmacksknospen werden geschädigt, auch die Motivation wird durch dieses Essen beeinträchtigt. Ich erinnere mich gut an meine erste Erfahrung mit der hiesigen Verpflegung: Arglos stellte ich mich in die Schlange (kein Scheiss, man muss dafür auch noch anstehen!) und dachte: «Mhm fein, asiatisch.» Vermutlich hätte ich in einer Strassenküche in Chongqing weniger riskiert. Obwohl mir schon nach wenigen Bissen Zweifel kamen, ass ich munter weiter. Schliesslich braucht man als Assessi viel Energie zum Lernen. Leider wurde es damit an diesem Tag nichts mehr. Mit einem Gefühl, als hätte ich Zement gegessen (mit viel Öl), sass ich apathisch herum und wartete darauf, dass ich wieder gehen konnte.
Doch ich hatte meine Lektion gelernt und kochte ab da selbst. Leider ergab es sich Jahre später, dass ich durch einen allzu dichtgedrängten Stundenplan wieder in die Mensa gezwungen wurde (damals gab es das Tiebreak noch nicht). Um auf der sicheren Seite zu bleiben, bestellte ich diesmal konservativ ein Schnitzel mit Pommes frites. Ich hatte Glück. Mir wurde nicht schlecht. Das lag bestimmt daran, dass der panierte Putzlappen, der mir verkauft wurde, sauber gewesen war. Wenigstens bringt das geheimnisvolle Gewürz an den Pommes etwas Farbe auf den Teller.
Dank dem jahrelangen Einfluss dieses Essens auf ihren Geschmackssinn bleiben jetzt also nur noch in fünf WGs genug Studenten mit dem Interesse und Talent, sich der Herausforderung eines Kochwettbewerbs zu stellen. Selbst wenn wir eine recht hohe Dunkelziffer von grundsätzlich Faulen, Schüchternen und Nicht-Prismalesern annehmen, ist das eine tragische Situation. Aber trotzdem machen mir die Teilnehmer Mut. Offensichtlich haben nicht alle Studenten den Willen, gut zu kochen und zu essen, verloren.
In der Hoffnung, einigen weiteren eine Quelle der Inspiration zu sein und diese Misere bald zu beenden, haben wir hier noch einmal die grossartigsten Gerichte der verschiedenen Teilnehmer aufgelistet:
Fisch macht intelligent. Ausserdem lassen sich Sushi schön anrichten, wirken kosmopolitisch und es macht ziemlich viel Spass, den Reis von Hand zu formen.
Sowohl die Tagliatelle aus Heft 319 als auch die Ravioli der letzten Ausgabe waren hervorragend. Zudem kann man riesigen Eindruck schinden, wenn man etwas selbst machen kann, was alle anderen in der Migros kaufen.
Zwischen dem von Andrea geklopften und dem oben erwähnten liegen Welten. Wer plant, weiterhin in Skigebieten und der HSG-Mensa Schnitzel zu essen, sollte das nicht machen. Entweder schmeckt einem der Schnellfrass danach nicht mehr, oder man weiss, dass man ein Banause ist.
Die drei Jungs von der Zofingia haben behauptet, damit könnte man jede Frau verführen. Selbst wenn das eine Übertreibung ist, die Chancen steigen auf jeden Fall.
Bleibt, den ersten Preis für das aktuelle Semester zu vergeben. Da leider beide Teams gleich viele Punkte erhalten haben, lässt sich nicht klar sagen, wer den Sieg mehr verdient hätte. Es wurde kurz diskutiert, eine Münze zu werfen. Allerdings ist das etwas zu willkürlich. Zudem lässt die identische Punktzahl vermuten, dass beide Teams etwa gleich viel dazu beitragen, dass gelegentlich einige Studenten zu einem sehr guten Essen kommen. Dafür und für die ausgezeichneten Menüs, die mir serviert wurden, erhalten beide Teams eine wunderschöne Urkunde für die Wohnzimmerwand und einen grosszügigen Gutschein.
An einem herrlichen, frühlingshaften Samstagmorgen fahren wir nach Zürich. Mit dem Tram nur fünf Minuten vom Hauptbahnhof entfernt wohnt der Professor für Öffentliches Wirtschaftsrecht, Herr Hettich. Im Treppenhaus begegnet uns eine junge Frau und meint, wir würden bereits erwartet. Die Freundin von Herrn Hettich ist während unseres Interviews offenbar lieber abwesend.
Herr Hettich, geboren am 9. Oktober 1975, wuchs in Koblenz (Kanton Aargau) mit seinem zwei Jahre jüngeren Bruder auf. Studiert hat Herr Hettich in St. Gallen und New York, seit 2002 lebt er in Zürich, wo es ihm sehr gut gefällt: «Ich liebe Zürich.» In der jetzigen Wohnung, einer renovierten Altstadtwohnung mit hellen, grosszügigen Räumen und sehr vielen Fenstern, wohnen er und seine Freundin seit April 2008. Die Wohnung ist geschmackvoll eingerichtet: An den Wänden hängen grosse Bilder und (Kunst-)Fotografien. Herr Hettich verrät: «Die meisten Kunstwerke hat meine Freundin ausgewählt und gekauft.» Einige Werke hat das junge Paar aber auch zusammen erworben. Pflanzen gibt es dafür nur eine einzige, eine Plastik-Efeu-Pflanze auf dem Balkon.
Mit 33 Jahren ist Herr Hettich wohl momentan der jüngste Professor an der HSG. Da drängt sich natürlich die Frage auf, ob der junge Mann überhaupt noch Freizeit und Hobbys hat neben der Arbeit an der Universität. In sportlicher Hinsicht hat Herr Hettich lange nichts gefunden, was ihn so richtig begeistern konnte. Mal versuchte er sich in Yoga, im Moment nimmt er am Uni-Sport-Golfkurs teil, was ihm zumindest zurzeit viel Spass macht. Ein grosses sportliches Talent habe er aber nicht, es fehle an der Balance, und musikalisch sei er ebenso wenig: Nach drei Jahren Trompete spielen habe er «aufgegeben». Herr Hettich liest bevorzugt «schlechte (Trash) Science Fictions, Krimis … es kommt immer darauf an, was man gerade macht». Am liebsten aber liest er Bücher von britischen Autoren (David Mitchell, Douglas Adams): «Sarkastische Bücher, ein bisschen schwarzer Humor – das gefällt mir!» Und welche DVDs werden bevorzugt? «Ich schaue meistens amerikanische Serien wie Lost, Dr. House und Ähnliches – mit meiner Freundin schaue ich manchmal Grey’s Anatomy.» Auf dem iPod sind z. B. Songs von Linkin Park oder OneRepublic.
Herr Hettich ist sehr zufrieden mit der Situation, wie sie momentan ist. Dass er bereits Professor ist, macht ihn auf eine gewisse Weise auch etwas stolz. «Eigentlich ist die Professur ein Traumberuf», meint er. Insofern hält er auch nichts davon, jetzt schon Pläne zu schmieden, was er in 10 oder 20 Jahren machen könnte: «Zuerst muss ich nun meine Habilitation zu Ende schreiben.» Wahrscheinlich bleibe er in Zürich, da ihm die Stadt so gut gefalle, und irgendwann – das habe noch lange Zeit – möchte er auch eine Familie gründen. Ansonsten meint er: «Es kommt halt so, wie’s kommt. Ich suche nicht nach einem anderen Job, im Moment habe ich meinen Traumberuf. Im Leben ergeben sich immer irgendwo wieder neue Chancen und Möglichkeiten.»
Auf die Frage, ob er irgendetwas in seinem Leben bereue, folgt erst mal langes Überlegen … Das Einzige, was er vielleicht bereue, sei, dass er als Kind nicht mutiger gewesen sei. Der kleine Peter ist «gut behütet» aufgewachsen, wie er selber sagt. «Wenn ich etwas bereuen würde, würde das ja bedeuten, dass ich etwas ändern möchte in meiner Vergangenheit. Und wenn sich etwas an meiner Vergangenheit ändern würde, wäre ich heute nicht da, wo ich jetzt bin – ich bin aber sehr zufrieden mit meiner momentanen Situation, deshalb würde ich auch nichts ändern wollen», philosophiert der junge Professor.
Anders als die bisherigen Profs im «Profs privat» hat er nichts Spezifisches im Leben, wovon er behaupten würde, es wäre seine absolute Leidenschaft: «Bisher gab es noch nichts, was seine Faszination nicht irgendwann verloren hat – ausser vielleicht das Reisen.» Tatsächlich hat Herr Hettich schon einige Orte und Länder dieser Erde besucht – mit Kollegen, mit der Freundin, aber auch mal alleine: «Ich finde alleine reisen eine schöne und interessante Erfahrung.»
Während der Kanti-Zeit haben er und drei Kollegen ein Auto gemietet und sind innerhalb von drei Wochen vom Osten der USA in den Westen gefahren: «Das war damals eine interessante Reise, aber heute würde ich das nicht mehr machen. In dieser kurzen Zeit konnten wir gar nicht all die vielfältigen Eindrücke verarbeiten. Ich habe Attraktionen wie den Grand Canyon nur noch zur Kenntnis genommen.» Herr Hettich war in Mexico, Venezuela, Prag, Budapest, Rom, Phuket, Südindien und an einigen anderen Orten – im Herbst ist eine Reise nach Argentinien geplant. Nur Australien «zieht» ihn gar nicht an: «Wegen den vielen giftigen Viechern.»
Die eigenen Stärken sieht Peter Hettich in seiner Fähigkeit, effizient zu lesen, d. h. er kann gut «diagonal lesen» und einmal Gelesenes bleibt ihm – eine Fähigkeit, die ihm im Studium oft sehr von Nutzen war. Eine grosse Schwäche sei sein schlechtes Namens- und Gesichtsgedächtnis. Als Anwalt im Umgang mit Klienten sei dies teilweise ein nicht unerhebliches Problem.
Herr Hettich hat kein Lebensmotto. Das Leben sei zu komplex, um es auf ein Motto reduzieren zu können. Man dürfe sich einfach nicht verkrampfen und müsse ein gewisses Vertrauen zum Leben haben. Peter Hettich spricht diesbezüglich auch vom «Fluss der Ereignisse». Aber er weiss auch, dass man etwas tun muss, um seine Ziele zu erreichen. Ob er ein fleissiger Student gewesen sei? «Ja … ich glaube schon.»
Wir möchten von dem Professor, der erst seit 1½ Jahren ein solcher ist, wissen, ob er im Alltag als Professor manchmal Probleme habe wegen seines doch noch sehr jungen Alters. Obwohl er manchmal in der Cafeteria «geduzt» wird, scheint sein Alter aber kein Problem zu sein: «Die Kollegen an der HSG sind sehr offen. Sie haben mich gut aufgenommen und nehmen mich ernst.» Das habe ihn sehr positiv überrascht und er sei auch dankbar dafür. «Meistens rückt das Alter in den Hintergrund, sobald das Gegenüber merkt, dass ich von den Dingen, über die ich rede, tatsächlich auch etwas verstehe … zumindest hoffe ich das», stellt Herr Hettich fest.
Natürlich wollen wir auch von Herrn Hettich wissen, welche Tipps er den Studierenden mitgeben möchte. Wir bereiten uns beide mental auf einen langen Katalog von Lern- und Lebenstipps vor, aber Peter Hettich lacht etwas überrascht und meint dann: «Ach, eigentlich weiss doch jeder selber, was für ihn am besten ist. Aber wenn Sie einen Tipp von mir möchten: Nicht länger als bis 18 Uhr abends lernen und dann ein Glas Wein trinken. Und ein Glas Wein am Abend vor der Prüfung wäre manchmal auch nicht schlecht.» In diesem Sinne: Zum Wohl!
Die diesjährige Magellan-Tour hat einen «kulturellen» Austausch mit der Partneruniversität Torcuato di Tella aus Buenos Aires organisiert. Während einer zehntätigen Tour durch die Schweiz im Februar besuchten wir das IKRK, den UNO-Hauptsitz in Genf und mehrere Workshops. Natürlich darf man die spassigen Faktoren nicht vergessen: Party, Kultur, Schlitteln und wieder Party. So hiess es am 28. April: auf nach Buenos Aires!
Die ersten zwei Tage waren geprägt vom Jet-Lag und dem Temperaturschock in Buenos Aires (32 Grad Celsius). So wurde das teilweise vorhandene Angebot der Gastfamilien-Swimmingpools rege in Anspruch genommen. Ein Highlight der Reise stellte zweifelsohne der Besuch bei der Schweizer Botschaft dar. Die überaus gut gelaunte Carla del Ponte plauderte aus dem Nähkästchen und erzählte von ihrer Arbeit als Botschafterin. Neben ausführlichen Stadtführungen, einem Reitabenteuer auf einer argentinischen Ranch und zwei Vorträgen an der Universität standen vor allem das berühmte Rindfleisch (Asado), die öfters vorkommenden Shoppingtouren und die sehr empfehlenswerten Partys auf dem Programm. Dabei waren die kulturellen Unterschiede zwischen der Schweiz und Argentinien manchmal mehr und manchmal weniger deutlich zu erkennen. So wurde den vorwiegend weiblichen Teilnehmern in den Clubs sehr schnell klar, dass die argentinischen Männer einer etwas anderen Frauenphilosophie anhängen als die Europäer. Diese Denkart wurde von einzelnen (männlichen) Teilnehmern adaptiert und uns wurde auch aufgezeigt, dass die Frauen aus Buenos Aires auf langhaarige, deutschsprechende Männer stehen … So waren die Nächte geprägt von sehr amüsanten, «interkulturellen» Begegnungen. Des Weiteren waren einige Gruppenmitglieder sehr angetan vom Besuch des ursprünglichen «La Martina»-Shops. Die Begeisterung ging so weit, dass beinahe der halbe Lagerbestand von einer einzelnen Person aufgekauft wurde. Die Einführung in die Kunst des Tangos blieb uns ebenfalls nicht verwehrt.
Nach 10 Tagen in Buenos Aires hiess es dann wohl oder übel Abschied zu nehmen von den herzlichen Gastfamilien in Buenos Aires. Einige Teilnehmer hatten – verständlicherweise – nicht genug von Argentinien und reisten weiter in den Norden respektive Süden des Landes.
Der Aufenthalt war für alle Teilnehmer ein unvergessliches Erlebnis voller Spass, Kultur und «sexy times».