Rundum mampfen sie. Im Zug, in der Vorlesung, bei der Arbeit, vor dem Fernseher, manche sogar im Bett. Würden Hänsel und Gretel heute ihren Weg suchen, sie würden nicht am Fehlen der Brotstücke, sondern an der Allgegenwärtigkeit der Krümel scheitern.
Gemeinhin ist man der Ansicht, dass der schnelle Bissen zwischendurch ein sündiges Vergnügen darstellt. Klar, denn schliesslich ist es meist keine gesunde Karotte, die man genüsslich in sich reinmümmelt, sondern ein ordentliches Sandwich, ein paar leckere Kekse oder auch mal eine Bratwurst.
Das moderne Leben ist angeblich hektisch. Als wirklichkeitsferner Student kann ich das jedoch nur bedingt beurteilen. Trotzdem kenne ich das Gefühl, dass ich eigentlich Lernleistung bringen sollte. Nun würden zwei, drei Essenspausen pro Tag nicht ins Gewicht fallen, wäre da nicht das Gewicht des Essens in meinem Magen, das mich metaphorisch in die Knie und tatsächlich zu einem gepflegten Mittagsschläfchen zwingt. Damit kann ich mich nicht abfinden und deshalb greife auch ich regelmässig zum Snack. Die Spuren finden sich überall. Kaum ein Buch ohne Flecken und auch die Tastatur knirscht manchmal vor lauter Brösel. Diese Nachteile werden aber bei weitem durch das konstant angenehme Sättigungsgefühl und die Vorstellung eines ganztägig ausgedehnten Mehrgängers kompensiert.
In diesem Sinne lege ich euch regelmässiges «Snacken» wärmstens ans Herz. Sei es zu Hause oder bei unserer herausgepickten Rebeca an der Theke im Bibliotheksgebäude. Zwar kann man alles falsch machen und mit Hamburgern, Pizza und Döner kugelrund werden. Wer sich aber an unseren Rezeptvorschlägen (Seite 34) orientiert und mit etwas Kreativität an seine Verpflegung herangeht, kann nur gewinnen. Täglich ist viel Zeit gespart und kreativ belegte Brötchen oder ein Poulet-Spinat Wrap sind der ständigen Pasta garantiert in allen Punkten überlegen.
Einen Blick auf das letzte Semester wirft Marc mit gemischten Gefühlen: Einerseits gefällt ihm sein Job als Vermittler zwischen der Raiffeisen, der Helvetia und seinen Mitstudierenden gut. Andererseits ist er enttäuscht, dass Letztere «ein wenig passiv» sind, um es mit einem HSG-Klischee auszudrücken. Dominantes Beispiel: Der Adventskalender. Vom 1. bis 18. Dezember letzten Jahres hatten die JP-Scouts das Ziel, das harte Leben der Erstsemestrigen via Facebookgruppe «HSG Class of 2012» mit Events, weihnachtlichen Rezepten und Gewinnspielen zu versüssen. Leider waren das Interesse und die Teilnahme der bei Redaktionsschluss 618 Mitglieder verschwindend klein. Das zeigte sich bereits am 1. Dezember, als nur wenige Studenten zum «Get-together mit Gratisgetränken» in der Galleria erschienen. Wie viele es genau waren, möchte Marc nicht sagen – aus Scham. Ein ähnliches Bild bot sich bei den Kinogutscheinen, die wegen mehr Angebot als Nachfrage zweimal verlost werden mussten. Der einzige Erfolg wurde mit dem «Meet&Greet» im Kino Corso am 8. Dezember gelandet. Rund 100 Studierende kamen, um sich bei Gratispopcorn Til Schweigers «Keinohrhasen» anzusehen.
Dieses Semester möchte Marc besser an der Kommunikation arbeiten. Darum soll an dieser Stelle kurz erklärt werden, was die JP-Scouts genau machen. Jedes Semester organisieren sie im Auftrag und mit dem Geld der Jahrgangspartner zwei Haupt- sowie einige kleinere Events. Während im Assessment das spassige Kennenlernen im Vordergrund steht, wird es mit zunehmender akademischer Reife mehr Recruiting-Veranstaltungen geben. Doch der Bachelor ist fern, momentan ist noch Spass angesagt. Auf was kann man sich dieses Semester freuen? Marc verrät: «Es wird eine Osterüberraschung sowie ein Beachvolleyballturnier geben.» Aber auch danach bleibe der Spass nicht völlig auf der Strecke. So sei – trotz allem – auch für die nächste Adventszeit ein Kalender geplant.
Jetzt bleibt nur noch der Appell an die aktuellen Assessmentstudenten: Tretet der Facebookgruppe bei, nehmt an den Events teil und profitiert von euren JP-Scouts!
Das Verhalten von Studenten während des Prüfung-Schreibens gibt mir immer wieder Rätsel auf. Ist es eine Art Überlebenstrieb, dass in dieser Zeit viele Studierende zu einem hemmungslosen Egoismus neigen? Da gibt es rücksichtslose Studierende, die in einer einstündigen Prüfung Snacks wie Maltesers und M&M’s genüsslich und lautstark verspeisen. Auch Äpfel sind schlichtweg ungeeignet als Prüfungs-Snacks. Es knackt beim Abbeissen, und das lenkt ab. Schlimmstenfalls saftet der Apfel auch noch. Knäckebrote, Rüebli und anderes knackendes Zeug mögen zwar gesund sein, sollten aber erst verzehrt werden, wenn man den Prüfungssaal verlassen hat. Das heisst auch Menschen, die bei dreistündigen Prüfungen vor Ablauf der drei Stunden fertig sind und dies allen im Saal kundtun wollen, sollen doch dann bitte nicht anfangen, ihren Proviant lautstark zu mampfen. Ebenso wenig ist es angebracht, Red-Bull-Dosen zu öffnen, denn diese zischen (wie übrigens jede Dose) erstens mal beim Öffnen und stinken nachher im Umkreis von zirka zehn Metern.
Völlig unmöglich ist auch das lautstarke Kaugummi-Kauen von Studierenden, die offenbar noch immer nicht gelernt haben, dass man Kaugummis auch diskret kauen kann. Mami hat’s bestimmt schon ein paar Mal gesagt.
Ein weiteres Rätsel ist mir, warum Studierende bei einstündigen Prüfungen auf Toilette gehen müssen. Mal im Ernst, man kann vor der Prüfung lange genug auf Toilette und wer’s da verpasst, der kann ja wohl eine Stunde lang warten. Noch dazu sind die Prüfungen meist zeitlich sehr knapp bemessen. Wie kann man da noch fünf Minuten verschwenden, indem man die Prüfung ins Couvert steckt, abgibt, auf Toilette geht, das Couvert wieder holt und die Prüfung wieder auspackt? Und falls jemand doch zu viel Zeit hat – sei es, wegen übermässiger Brillianz oder schlichten Nichtswissens, kann er doch einfach früher abgeben … Und dann auf Toilette gehen.
Kultfilme haben immer das gewisse Detail, mit dem sie sich von anderen Filmen abgrenzen. So trinkt beispielsweise Jean Reno als Profikiller Léon ausschliesslich Milch, Jean-Paul Belmondo raucht in «Ausser Atem» durchgehend Gauloises und bei den Blues Brothers trägt man zu jeder Situation schwarze Anzüge. Brad Pitt setzt diese Reihe in «Ocean’s Eleven» fort, indem er sich buchstäblich durch den kompletten Film frisst. Denn ganz egal ob auf der Hunderennbahn, vor der Gefängnispforte oder im Casino – Brad Pitt alias Rusty stopft in jeder Szene einen anderen amerikanischen Fast-Food-Klassiker à la Burger und Burrito in sich hinein. Und legt ihn nach ein paar Bissen wieder beiseite. Darüber gesprochen wird im ganzen Film natürlich nicht. Klarer Fall: Für Fans hat Rusty absoluten Kultcharakter. Aber auch im Film selbst geht es weniger um die Handlung als um das Gefühl, welches die Hauptdarsteller vermitteln und zwei Stunden lang den Film begleitet. Mit einer unglaublichen Coolness und dem ewigen selbstbewussten Lächeln auf den Lippen führen die Ganoven rund um Danny Ocean (gespielt von George Clooney) einen Überfall auf ein Casino durch, in dessen als uneinnehmbar geltenden Tresor 160 Millionen Dollar liegen. Doch wie es eben im Leben so ist, entspringt Dannys Motivation nicht der Aussicht auf finanzielle Unabhängigkeit, sondern vielmehr der Absicht, seine Ex-Frau Tess (Julia Roberts) zurückzugewinnen, die jetzt mit dem aalglatten Casinobesitzer Terry Benedikt (Andy Garcia) liiert ist. Auch wenn man sich fragen kann, was ein George Clooney eigentlich mit einer Julia Roberts anfangen will, so ergeben sich zwischen dem Kriminellen Danny und der Kunstkennerin Tess doch sehr komische Momente: Danny: «I always confuse Monet and Manet. Now which one married his mistress?» Tess: «Monet.» Danny: «Right, and then Manet had syphilis.» Tess: «They also painted occasionally.»
«Ocean’s Eleven» ist daher der perfekte Film zum Entspannen – ein, zwei Bier dazu, und zwei Stunden vergehen wie im Flug. Denn hochkarätige Schauspieler, denen man ansieht, dass sie Spass am Spielen haben, ein guter Soundtrack und dazu noch ziemlich lockere Dialoge zeichnen diesen ersten Teil der «Ocean’s»-Trilogie von Steven Soderbergh aus.
Die Rennstrecke machte nur 40 Seemeilen aus. Die voraussichtliche Rennzeit war eine Stunde 15 Minuten. Die letzte Regatta von 2007 ist drei Jahre her, damals gewann Alinghi zum zweiten Mal den Cup. Nun im Jahre 2010, wieder in Valencia, hatte Alinghi erneut die Chance, den Cup zu gewinnen, jedoch mussten sie dafür im Best-of-Three-Rennmodus gegen das Team von Softwaremogul Larry Ellison, BMW Oracle, gewinnen. Wie es zu diesem Rennmodus kam, ist in erster Hinsicht unverständlich, denn für den 32. America’s Cup wurde in Valencia, das der Yachtclub von Ernesto Bertarelli (Yachtclub de Vala) als Austragungsort bestimmt hatte, ein modernes Hafengelände erbaut.
Danach wurden die Kontrahenten des Teams von Alinghi kurzerhand vom Cup ausgeschlossen, da der Club von Bertarelli nicht mehr als angemessener Club für den Segler Bertarelli akzeptiert wurde. Bertarelli hatte den Club nicht direkt in die Aktivitäten von Bertarelli (Entwicklung, Vermarktung usw.) einbezogen, was das Schiedsgericht des America‘s Cup, der New Yorker Supreme Court, als Regelübertretung befand. Aus diesem Grund durfte der Widersacher von Bertarelli, das Team BMW Oracle, als Herausforderer die Grundzüge des Cups nach der «Deed of gifts» selber regeln. So wurde im Normalfall die «Deed of gifts» nicht eins zu eins angewendet, weil alle Teams an einem anspruchsvollen Rennen, bei dem der Bessere gewinnen konnte, interessiert waren. Die beiden riesigen Hightech-Boote von Bertarelli und Ellison waren so schwer, dass sie nur bei sehr hohen Windgeschwindigkeiten überhaupt starten konnten. Das heisst, dass die Boote, statt Rennen zu fahren, vier Tage am Dock standen, statt dass damit die ersten beiden Rennen ausgetragen worden wären, was beim Best-of-Three-Modus schon die Entscheidung hätte sein können.
Irgendwann nach mehreren Stunden Wartezeit verlor das erschienene Publikum und somit die Personen, die für Atmosphäre sorgen, die Geduld. Umso mehr schon die Planungszeit für die Ferien, wegen der späten Bekanntgabe des Ausführungsortes Valencia, relativ kurz war. Als Ausgleich zum Warten auf den Start wurden Paella gegessen, Souvenirs gekauft, die Basen von Alinghi und BMW Oracle besucht sowie der ausgestellte Pokal ehrfürchtig betrachtet. Die Präsenz der beiden Milliardäre war jedoch auch schon spektakulär – als beispielsweise die Yacht von Ellison in den America’s-Cup-Hafen fuhr, staunten alle Zuschauer ab dessen schier unglaublichen Reichtums.
Alinghi war etwas wendiger als BMW Oracle’s Boot, deswegen war anzunehmen, dass Alinghi bei wenig Wind klar stärker sein würde. Jedoch war BMW Oracle’s Trimaran so schnell, dass das neuartige, kompliziert zu steuernde Flügelsegel im Wind ausgenutzt wurde, und es BMW Oracle gelang, das Segel richtig zu bedienen. Der Ausgang des Cups ist bekannt: Sowohl im ersten wie auch im zweiten Rennen wurde Alinghi von BMW Oracle dominiert. BOR konnte engere Winkel fahren und brachte mehr Druck auf den Mast und die Rümpfe, so dass BOR beide Rennen mit grossem
Dieser Snack überzeugt nicht nur durch seinen Geschmack, sondern auch durch die ausgewogene Zusammenstellung der Zutaten. Auch wenn sich nicht jedermann für Spinat erwärmen kann, wird der Kinderschreck in dieser Kombination zu einer kulinarischen Freude. Und stark wie Popeye ist man vorbereitet für die nächste universitäre Herausforderung.
EinkaufslisteTortillas (z.B. von Coop, 8er-Pack)
100 g Pouletgeschnetzeltes
75 g frischer Spinat
1 kleine Frühlingszwiebel
Sauerrahm
Rezept1. Spinat waschen, putzen und in einer beschichteten Pfanne mit wenig Öl, Salz, Pfeffer und etwas Zitronensaft ca. 2 min. köcheln lassen.
2. Frühlingszwiebel waschen, fein hacken. Zum Spinat hinzufügen. 1 min. köcheln. Danach Spinat gut abtropfen und fein hacken.
3. Poulet in einer beschichteten Pfanne mit wenig Öl, Salz, Pfeffer und Paprika anbraten.
4. Wrap im Ofen kurz erhitzen, Sauerrahm darauf verteilen, Poulet und Spinat hinzufügen.
Dauer: 15 min.
Auch wenn hier als Snack deklariert, kann die Omelette in unterschiedlichster Art und Weise zubereitet werden. Zum Frühstück mit Früchten, zum Nachtisch mit Zimt und Zucker oder zur effizienten Lebensmittelverwertung mit den Resten vom Vorabend. Auch zeitlich bietet dieses Rezept eine gute Alternative zu Fertigpizza und Schokoriegel.
Einkaufsliste2 Eier
75 g Rauchlachs
1 kl. Frühlingszwiebel
Sauerrahm
Rezept1. Eier in Schüssel verquirlen, wenig Salz hinzugeben. In eine beschichtete Pfanne geben. Omelette auf beiden Seiten kurz anbraten.
2. Lachs in Scheiben schneiden. Frühlingszwiebel fein hacken.
3. Sauerrahm auf Omelette verteilen, Lachs und Frühlingszwiebeln verteilen. Nach belieben Pfeffer und Salz beifügen.
Dauer: 5 min.
Guacamole und frische Tomaten bieten sich nicht nur als Snack für zwischendurch an. Auch als Dip für rohes Gemüse oder als Sauce für einen Wrap ist dieses Rezept geeignet. Selbstgemachte Dips sind wesentlich gesünder und merklich billiger als gekaufte. Sie können nach individuellen Wünschen verfeinert werden und schmecken mindestens genauso lecker.
Einkaufsliste1 reife Avocado
1 kl. Becher Naturjoghurt
Maischips
1 Zitrone
1 Tomate
Pelati aus der Dose
Rezept1. Avocado schälen, in kleine Stücke schneiden und mit der Gabel zerdrücken, bis eine dip-artige Konsistenz erreicht ist.
2. Joghurt und Saft von ½ Zitrone hinzufügen. Pfeffer, Salz, Chilipulver oder -paste beifügen.
Zusätzlich: Frische Tomaten würfeln, mit Pelati aus der Dose mischen. Mit Pfeffer, Salz, Peperoncino und Oregano würzen.
Dauer: 9 min.
Dieser typisch Schweizerische von Dr. Bircher-Benner entwickelte Frühstücksklassiker enthält verglichen mit einem Schinkensandwich halb so viele Kalorien, mehr als doppelt so viel Kalzium und 24-mal so viel Vitamin C. Das Birchermüsli und die Therapie von Bircher-Benner kennen viele Fans, unter anderem Thomas Mann, welcher im «hygienischen Zuchthaus» seine Genesung vorantrieb.
Einkaufsliste1 kl. Becher Naturjoghurt
Haferflocken
1 Zitrone
1 Banane
1 Apfel
100g frische oder gefrorene Beeren
Rezept1. Apfel schälen, raffeln. Banane klein schneiden.
2. Joghurt mit 3 EL Haferflocken mischen. Saft von ½ Zitrone hinzugeben.
3. Beeren, Banane und Apfel zu Joghurt und Haferflocken hinzufügen. Nach Belieben Zucker, Rosinen oder weitere Früchte hinzufügen.
Dauer: 5 min.
Der Umbau des A-Gebäudes befindet sich auf der Zielgeraden – im Herbst 2010 wird das Gebäude wieder den Studierenden übergeben. Gleichzeitig nimmt auch unsere Campusbar ihren Betrieb auf und wird das gastronomische Angebot auf dem Campus sympathisch ergänzen. In den letzten Wochen wurden hierzu wichtige Fortschritte erzielt – das Budget für das Café bzw. die Bar wurde verabschiedet, eine professionelle Geschäftsführerstelle eingerichtet und besetzt. Damit steht das Fundament und ein engagiertes Team setzt alles daran, euch ab September eine Studentenbeiz auf dem Campus zu bieten.
Ich persönlich freue mich, die Realisierung des Cafés bzw. der Bar begleiten zu dürfen und mitzuerleben, wie ein lang gehegtes Projekt endlich konkrete Formen annimmt. Gerade in Zeiten steigender Studierendenzahlen und damit wachsender Anonymisierung an unserer Universität halte ich einen solchen Begegnungsraum für nötiger denn je. Schliesslich wird die Campusbar, davon bin ich überzeugt, Studierenden, Professoren, Dozierenden und allen Universitätsangehörigen die Möglichkeit bieten, sich auch ausserhalb des Lehrbetriebes in gemütlicher Atmosphäre kennen zu lernen. Dies wird den Austausch und das Zugehörigkeitsgefühl an unserer Alma Mater wieder stärken. Also dann – wir sehen uns bald zum Feierabendbier in der Campusbar!
Eigentlich wollte sich die Enthüllungsjournalistin Rhoda Gradwyn nur eine hässliche Narbe aus dem Gesicht entfernen lassen. Anstatt einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen, endet das Vorhaben jedoch mit ihrem Tod. Dabei beginnt alles sehr vielversprechend. Der für seine erfolgreichen Operationen bekannte Schönheitschirurg Chandler-Powell ist zuversichtlich. Ebenso erscheinen die in Dorset gelegene Privatklinik und deren Personal perfekt für eine solch delikate Angelegenheit. Doch Rhoda hat sich durch ihre hetzerischen Texte nicht nur Freunde gemacht. Jemand aus ihrer Vergangenheit rächt sich an ihr und erwürgt sie kaltblütig.Der Kriminalbeamte Adam Dalgliesh und seine Leute werden hinzugezogen und beginnen zu recherchieren. Dabei stellen sie schnell fest, dass einer der Bewohner der Klinik den Mord begangen haben muss.
Wie man es von P.D. James kennt, bietet das Buch detailgetreue und mitreissende Beschreibungen der Umgebung und der Charaktere. Sie lässt es sich nicht nehmen, dem Leser selbst die Mordtat genau vor Augen zu führen, so dass einem ein kalten Schauer den Rücken runterläuft. Dabei spielt das abgelegene Herrenhaus, das zu einer Privatklinik umgebaut wurde, eine wichtige Rolle. Es ist umgeben von einer mystischen Aura, die der ganzen Geschichte etwas Unheimliches verleiht.
Eine weitere Eigenheit, die das Buch abwechslungsreich macht, ist der Wechsel der Erzählperspektiven. Zu Beginn sehen wir die Welt durch die Augen des Opfers, und man beginnt ihre Handlungen zu verstehen. Doch gerade wenn man sich an eine Figur gewöhnt hat, stellt die Autorin einen anderen Charakter in den Mittelpunkt.
Diese Wechsel machen es möglich, in die Welt von Adam Dalgliesh einzutauchen und seinen Gedanken zu folgen. Im Vergleich zu den berühmten literarischen Detektiven fehlt Adam Dalgliesh jede Extravaganz und Eigentümlichkeit, wie sie etwa bei Sherlock Holmes oder Hercule Poirot zu finden sind. Dalgliesh ist ein ruhiger Beobachter, der sich in sein Gegenüber hineinversetzen kann. Diese Eigenschaften wecken beim Leser Sympathie und Wohlwollen. So bangt man insbesondere gegen Ende des Buches mit ihm. Denn so viel sei verraten, der Täter wird entlarvt. Ob es Adam Dalgliesh jedoch gelingt, ihn zu verhaften, steht auf einem anderen Blatt.
Zur Autorin
P.D. James (kurz für Phyllis Dorothy James) wurde 1920 in Oxford geboren. Eigentlich wusste sie nach eigenen Angaben schon immer, dass sie Bücher schreiben wollte. Doch auf Grund widriger Umstände begann sie erst im Alter von 30 zu schreiben. Seither sind 20 Bücher von ihr erschienen, die meisten davon Kriminalromane. Einen spürbaren Einfluss auf ihre Werke hatte die Zeit, die sie als Angestellte bei der Kriminalpolizei im Bereich der forensischen Wissenschaft verbrachte.
Bekannt ist sie vor allem in Italien, Skandinavien, Amerika und Grossbritannien, wo sie verschiedene Auszeichnungen für ihr Werk gewann. Höchste Zeit also, sie auch in der Schweiz bekannt zu machen.
Die digitale Selbstauslöschung kann extrem befreiend sein. Die Lernphase, und das ist allgemein bekannt, ist der stressigste Zeitabschnitt des Semesters. Warum also diese nervenraubende Zeit noch erschwerend gestalten, indem jeden Tag durchschnittlich 38-mal die Facebookseite aufgeschaltet wird, um mit hirnrissigen, bis debilen Statusmeldungen konfrontiert zu werden. Des Weiteren wird die trügerische Hoffnung genährt, dass jemand, den man auch nur ein- bis zweimal, notabene betrunken, im Ausgang getroffen hat, aus heiterem Himmel eine Nachricht sendet, auf welche man sein Leben lang gewartet hat.
Man kann nur enttäuscht werden. Deswegen, und um nicht als Opfer des voyeuristischen Stalkertums zu enden, erscheint das Exterminieren des digitalen Fingerabdrucks als durchaus passable Option.
Die daraus resultierenden Gefühle sind einzigartig: Anstatt den Wald vor lauter Bäumen nicht zu erkennen, bedingt durch die Überflut an sinnlosen Informationen, erscheint plötzlich eine Lichtung, an welcher die Tautropfen durch die aufgehende Morgensonne zum Glitzern gebracht werden. Anstatt des ohrenbetäubenden Lärms der Datenbahnen tritt eine wärmende Stille ein. Die Sinne werden wieder entdeckt und damit auch der Blick und der Fokus auf das Wichtige. Denn in der Regel werden sich Freunde und Bekannte nicht als erstes über Facebook melden.
Für Freunde des Spontanen und der guten Lacher (und als Gegenpol zu Facebook) wird an dieser Stelle die Seite jetroulette.com wärmstens empfohlen.