Grundsätzlich ist es ein trapezförmiger Resonanzkörper aus Holz, auf welchem Saiten aufgespannt sind, die dann mit hölzernen Schlägern, die man Ruten nennt, angeschlagen werden und dadurch Musik erzeugen; ähnlich wie ein Xylophon, nur anstelle der Klötzchen hat man hier 125 Saiten.
Wie bist du dazu gekommen, dieses Instrument zu erlernen? Hackbrett ist ja kein so populäres Instrument wie das Klavier oder die Trompete.Eigentlich befinden wir uns hier gerade am Ort des Ursprungs. Ich habe mit drei Jahren hier an der Olma gesehen, wie in einer Appenzeller Formation Hackbrett gespielt wurde, und habe mich entschieden, das auch zu lernen.
Ein richtiger Kindheitstraum also?Ja, absolut. Anfangs musste ich einige Überzeugungsarbeit bei meinen Eltern leisten, aber als ich sieben war, konnte ich anfangen, Unterricht zu nehmen.
Und ziemlich erfolgreich, wie man sieht.Es ist immer ein wenig mehr dazugekommen. Anfangs gab ich nur kleine «Ständli» an Familienanlässen oder Geburtstagen. In erster Linie spielte ich aber immer aus Freude am Instrument. Trotzdem sind aus diesen kleinen Auftritten dann immer grössere entstanden. Inzwischen habe ich in China, Russland, Indien, Thailand, Amerika, zahlreichen europäischen Städten und sogar auf dem Gipfel des Kilimandscharo in Afrika gespielt. Zudem durfte ich während drei Jahren mit dem Rapper Bligg auf Tournee gehen.
Mittlerweile hast du ja sogar eine Sendung, die du moderierst.Ja, seit August moderiere ich jeden zweiten Samstagabend die Volksmusiksendung «Potzmusig» auf SF1.
Und wie ist das so?Das Moderieren habe ich eigentlich nicht gesucht, aber ich wurde zu einem Casting eingeladen und dachte mir dann, dass es sicher spannend wäre, bei so etwas dabei zu sein. Nebst einem musikalischen Hauptgast und mehreren Formationen, die bei uns live spielen, habe ich in der Sendung auch eine Rubrik namens «Sennsationell», in der ich an ungewöhnlichen Orten Hackbrett spiele wie beispielsweise an der Streetparade. So habe ich die Studierenden auch mal in der Bibliothek gestört. (lacht)
Sicher eine willkommene Abwechslung. Aber wie reagieren die Leute auf deinen musikalischen Input?Sehr häufig sind sie natürlich überrascht, dass jemand in der Tracht und mit einem merkwürdigen Instrument zum Beispiel in der Bibliothek spielt. Aber viele sind interessiert und schauen sich die Sache neugierig an. Und das ist ja eigentlich auch das Ziel: zu zeigen, dass Volksmusik nicht immer nur «altbacken» und engstirnig ist, sondern dass sie auch frisch, jung und lebendig sein kann. Häufig wird Volksmusik auch mit kitschigem Schlager assoziiert. In meiner Sendung kann ich den Menschen die echte, urtümliche Volksmusik näherbringen. Daher wird in dieser Sendung auch jeweils live gespielt und kein billiges Playback gemacht. Immer wieder haben wir auch spannende Crossover-Beiträge in der Sendung, die zeigen, dass viele unserer Musiker sehr offen sind.
Was hat dich eigentlich dazu bewogen, an der HSG zu studieren?Ich hatte schon immer auch andere Interessen als nur die Musik und wollte auch eine Abwechslung dazu. Ich habe aber ziemlich lange überlegt, ob ich Architektur oder Wirtschaft studieren soll. Da die Musik jedoch ein immer zentralerer Bestandteil meines Lebens wurde, strebte ich eine Generalistenausbildung an. Zudem bietet die HSG die Möglichkeit, das eigene Studium flexibel zu gestalten, was mir sehr entgegenkommt.
Ausser im Assessmentjahr.Da hatte ich an einem Abend vor einer Prüfung noch einen Auftritt. (lacht)
Dein Engagement ist wirklich bewundernswert. Mich interessiert natürlich auch, ob sich das für dich auszahlt. Jemand musste die Tracht ja auch bezahlen.Ja, die ist inzwischen amortisiert. Grundsätzlich spiele ich aus Freude. Meine Tätigkeit als Musiker ist derzeit aber so zeitintensiv, dass sie auch einen Preis haben muss. Als Student ist es natürlich schön, wenn man nebenbei ein regelmässiges Einkommen hat.
Zu Nicolas Senn
Alter: 23 Jahre
Herkunft: Gais AR
Studium: BWL
Lieblingslektüre: www.potzmusig.sf.tv
Lieblingsmusik: Klänge aus aller Welt, von Klassik über Rock/Pop bis Jazz
Lieblingsgericht: Appezöller Chäshörnli mit Südwörscht
Wie jedes Jahr ging es wieder darum, die verschiedensten Funktionen innerhalb der SHSG mit kompetenten und motivierten Studierenden zu besetzen. So galt es, unter anderem, Mitglieder für das neu gegründete Philanthropie Team und diverse Mitarbeiter für die verschiedenen Ressorts anzuwerben.
Unter der Leitung des Verantwortlichen Human Ressources der SHSG, Andre Zumtaugwald, wurden aus diesem Grund im Oktober dutzende Interviews durchgeführt, um geeignete Kandidaten für die Stellen zu finden. Dabei wurden zum einen die Wünsche und Neigungen der Interessierten berücksichtigt, zum anderen versuchte man, allen Bewerbern die Chance zu geben, sich im Kontext der SHSG zu engagieren und ihnen eine ansprechende Stelle zu vermitteln.
Ein erstes grosses Highlight für die neuen Mitarbeiter fand bereits Ende Oktober mit dem SHSG-Mitarbeiterwochenende statt. Dieses Jahr führte dieses nach Mannenbach am Bodensee, wo das Team zwei unvergessliche Tage in der Wartburg erleben durfte. Neben der obligaten Vorstellung der Strukturen und der verschiedenen Teams durfte natürlich auch die Party abends nicht fehlen.
Der ganze Vorstand ist zuversichtlich, mit den neuen Mitarbeitern die richtigen Leute für die Arbeit gefunden zu haben, und freut sich, mit allen ein erfolgreiches Jahr zu gestalten.
Jedes Jahr im Herbst ist die Zeit der Konferenzen und Tagungen an der HSG: Bei emerge und oikos, Banking Days und GoBeyond geben sich renommierte Redner und Firmenvertreter die Klinke in die Hand. Ein Event, das speziell für angehende Berater attraktiv ist, sind die Consulting Days. Organisiert von sechs Mitgliedern des Consulting Club fanden auch dieses Jahr wieder Karrieremesse und Workshops statt, flankiert von Eröffnungsrede und der obligatorischen Podiumsdiskussion. Mittlerweile haben die Consulting Days einen derart festen Platz im HSG-Gefüge gefunden, dass selbst ehemalige Studierende, die ihren Abschluss schon seit Monaten in der Tasche haben, extra aus Deutschland anreisen, um an der Karrieremesse teilzunehmen. «Wir sind selbst überrascht, wie gut alles läuft und wie positiv das Feedback ist», so Nadja Widmer vom diesjährigen Organisationskomitee. Spannend ist, dass die Consulting Days – trotz immer wieder herbeigerufenen Niedergangserscheinungen der Consultingbranche – gewachsen statt geschrumpft sind. Bei einigen Workshops gab es auf 20 Plätze über 250 Bewerbungen. Über die Teilnahme entscheiden allein die Firmen, kein Vitamin-B und keine Mitgliedschaft im Consulting Club hilft da weiter.
«Sustainable growth in underdeveloped countries» war der Titel des Workshops, der von der Monitor Group angeboten wurde, und den prisma begleitet hat. Etwas Abwechslung von den Mainstream-Strategieberatungen kann nicht schaden, denke ich mir und melde mich an. Mittwochmorgens um 8.15 Uhr geht es los. Erster Eindruck: Das Betreuungsverhältnis ist besser als an der HSG. Ein Partner, zwei Berater und eine Personalerin kümmern sich um die 20 Teilnehmer. Eine kurze Vorstellungsrunde offenbart, wie alleine ich mit meinem Bachelorstudiengang VWL bin. 18 der Teilnehmer studieren im Master. SIM, Marketing, Unternehmensführung, Accounting & Finance – alles vorhanden. Und wo wir bei Vielfalt sind: Im Monitor-Team gibt es nicht nur BWLer, sondern beispielsweise auch promovierte Psychologen und Mediziner. Nach der Vorstellungsrunde und einigen einleitenden Worten zu Monitor geht es auch schon inhaltlich zur Sache. Ziel ist es, das imaginäre Land «Wogorod» wieder auf die richtige Bahn zu bringen. Der Case ist angelehnt an einen realen Fall aus dem Monitor Erfahrungsschatz und stellt die Teilnehmer vor etwas andere Probleme, als man das bei Beratungen normalerweise gewohnt ist: Korruption statt Return on Investment, Infrastrukturmassnahmen statt Kostenanpassungen. Knapp 90 Minuten haben wir, um die anstehenden Aufgaben zu lösen. Dabei ist ein Problem, dass ständig neue Informationen reinkommen und wir teilweise alle bisherigen Denkansätze über Bord werfen müssen. Nach einigen teils sehr engagiert geführten Diskussionen geht es an die Präsentation der Ergebnisse – und prompt gibt es für die Gewinnergruppe die erste Bonuszahlung ihres Lebens: Für jedes Teammitglied einen Amazon-Gutschein im Wert von 25 Euro.
Nachdem ich mein Diplom und meine Promotion in Psychologie abgeschlossen und Business-Erfahrung im pharmazeutischen Sektor gesammelt hatte, habe ich den MBA an der Universität St. Gallen gemacht. Im HSG-MBA ist die Auseinandersetzung mit den Publikationen von Michael Porter, der Mitgründer von Monitor ist, unvermeidlich. Das hat mich neugierig gemacht und nach ausgiebiger Recherche habe ich mich direkt als Berater beworben. Seit einem Jahr arbeite ich als Consultant im Zürcher Office.
Warum ausgerechnet Monitor?Ich habe einen stark ausgeprägten akademischen Background – so wie Monitor. Mitarbeiter von Monitor haben über 80 Artikel in der Harvard Business Review veröffentlicht. Während Berater manchmal dem Vorwurf ausgesetzt sind, weniger wissenschaftlich vorzugehen, grenzt sich Monitor dadurch ab, dass wir umfangreiches Know-how aufbauen und für unsere Arbeit nutzen. Diese Herangehensweise sagt mir persönlich zu und erlaubt mir, meine eigenen Stärken optimal einzubringen. Darüber hinaus hatte ich in den Vorstellungsgesprächen einen sehr positiven Eindruck der Unternehmenskultur von Monitor gewonnen. Dieser Eindruck hat sich auch im ersten Arbeitsjahr bestätigt. Monitor hat zwar global auch 1’500 Mitarbeiter und ist mit über 25 Büros auf der ganzen Welt vertreten, doch hat sich die Firma mit dieser Grösse noch eine sehr menschliche Unternehmenskultur bewahrt, die dem Einzelnen viel Raum lässt, sich zu entfalten.
Was schätzt du besonders an deiner Arbeit – und was nicht so sehr?Vielfalt und Abwechslungsreichtum. Mit jedem Projekt, kommt eine neue Fragestellung auf mich zu. Ich habe die Möglichkeit, verschiedenste Kunden kennenzulernen. Und auch die Teams werden für jedes Projekt neu zusammengestellt. Vor meinem Einstieg als Berater hatte ich dafür mehr Zeit für Familie, Freunde und Hobbys. Darauf sollte man sich in dem Beruf schon einstellen. Zwischen zwei Projekten bin ich aber manchmal flexibler und habe Gelegenheit, den Akku wieder aufzuladen.
Was ist dein Haupteinsatzbereich (NGOs, Firmen, …)?Bisher habe ich hauptsächlich für Unternehmen aus der Privatwirtschaft gearbeitet und dort speziell in den Bereichen Gesundheitswesen und Konsumgüter. Für welche Projekte man eingesetzt wird, hängt von den eigenen Interessen und Kenntnissen ab.
Wie international ist deine Arbeit?Äusserst international. Für Kunden aus der EMEA-Region (Europa, Naher Osten, Afrika, Anmerkung der Redaktion) werden die Teams international durch die Büros in diesem Raum besetzt. Ich habe dieses Jahr allerdings auch schon in Nordamerika und Asien für Monitor gearbeitet. In meinen Teams waren bisher nie Mitarbeiter aus weniger als drei Länderniederlassungen vertreten. Und auch unsere Kunden in Grossunternehmen sind häufig ebenso international aufgestellt.
Was ist dein Tipp für die HSG-Studierenden von heute?Ich empfehle, jede Gelegenheit zu nutzen, um sich in Infoveranstaltungen und Workshops über die unterschiedlichen Unternehmen und Karrierepfade zu informieren. Dadurch erfährt man, welches Unternehmen am besten zu einem passt und mit welchen Kollegen man am liebsten zusammenarbeiten möchte. Wenn man sich für Beratung interessiert, ist sicherlich neben den Consulting Days die Jobmesse HSG Talents eine gute Anlaufstelle.
Weitere Informationen
www.consultingclub.ch
www.monitor.comAus aktuellem Anlass
Am Mittwoch, 7. November 2012, ersuchte Monitor das Federal Bankruptcy Court Delaware um Gläubigerschutz im Sinne des Chapter 11. Weite Teile der Tätigkeit sollen von Deloitte übernommen werden.
Samstag, 20. Oktober, 8 Uhr morgens am Bahnhof St. Gallen. 70 frischgebackene Studierende versammeln sich in ungewohnter Frühe, um zusammen am Einführungswochenende der Studentenschaft teilzunehmen, welches an diesem Wochenende auf der Wartburg in Mannenbach am Bodensee stattfindet. Als einer der Höhepunkte des SHSG-Jahres wird es vor allem mit dem Ziel durchgeführt, die Mitarbeiter der Studentenschaft langfristig zusammenzuschweissen und den Spirit der Studentenschaft nachhaltig zu stärken.
Zum ersten Mal in diesem Jahr kommt ein Grossteil der neuen Mitarbeiter zusammen und hat die Chance, sich kennenzulernen. Neben den Ressorts des Vorstandes (Kultur, Finanz, Personal, IT und Interessensvertretung) sind auch Mitglieder der studentischen Initiativen prisma und Ressort International sowie das Studentenparlament (StuPa) anwesend.
Das offizielle Programm, welches vom Vorstand der SHSG für dieses Wochenende zusammengestellt wurde, enthält an diesem Samstagmorgen zuerst vorwiegend informative Blöcke. So werden die verschiedenen Ressorts, ihre Funktionen und Mitglieder vorgestellt und die Ziele, welche sich der aktuelle Vorstand gesteckt hat, aufgezeigt. Zudem wird die Vision der SHSG erklärt. Neben einer Strukturverschlankung und der Auslagerung verschiedener Initiativen, steht dabei für das aktuelle Vorstandsjahr vor allem auch die Stärkung der Vereinslandschaft im Vordergrund. Das Wissen über die Ziele und Missionen der SHSG ist insbesonders wichtig, damit sich alle Mitarbeiter im Gesamtkontext der SHSG einordnen können und jeder Einzelne so einen besseren Überblick über seine Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortlichkeiten erhält. Nachmittags stehen vor allem die zwei Initiativen Ressort International und prisma sowie das Studentenparlament im Vordergrund, welche sich und ihre Tätigkeit kurz vorstellen.
Natürlich soll das Wochenende nicht nur offizielle Termine und Informationen enthalten, sondern auch den Kontakt unter den neu rekrutierten Studentenschaftlern ermöglichen und so die Kommunikation während des kommenden Jahres vereinfachen. So finden an diesem Nachmittag noch verschiedene Kennenlernaktivitäten und abends ein gemeinsamer Fackelmarsch an den Bodensee statt.
Der eigentliche Höhepunkt des Wochenendes bildet für viele der Samstagabend, an dem das ganze Programm des Wochenendes in einer rauschenden Party kulminiert. Nach einer schlaflosen Nacht und einem ausgiebigen Frühstücksbuffet, stehen am Sonntag vor allem noch das gemeinsame Putzen und die anschliessende Rückreise nach St. Gallen an.
Das SHSG-Wochenende hat es geschafft, einen grossen Teil der Mitarbeiter der Studentenschaft der Universität St. Gallen zusammenzubringen und hat somit die Grundlage für effizientes Arbeiten im kommenden Jahr geschaffen. Vor allem aber hat es uns allen noch einmal aufgezeigt, wie wichtig die Arbeit und das Engagement jedes einzelnen Mitarbeiters sind – im Sinne und für das Wohl aller rund 7’300 Mitglieder der Studentenschaft an der Universität St. Gallen.
«Das ist Wahnsinn» sang Wolfgang Petry schon 1983 und liess die ganze Welt mehr oder weniger freiwillig an seinem Herzschmerz über die Wankelmütigkeit seiner Lebensabschnittspartnerin teilhaben. Petry beschreibt seine Situation als geradezu unverständlich, un- und widersinnig. Damit misst er dem Wort «Wahnsinn» – wie wohl die meisten unter uns dies spontan tun würden – eine ausgesprochen negative Bedeutung zu.
Diese spontane Assoziation erstaunt nicht im Geringsten, vergegenwärtigt man sich erst einmal einige Synonyme, welche der Duden zum Wort «Wahnsinn» nennt. «Halluzination», «zwanghafte Einbildung», «Irrwitz» oder «Narretei» lösen wohl bei niemandem spontane Jubelrufe aus. Inhärent ist dem Begriff dabei immer auch ein gewisser Grad der Verrücktheit. Mit der Geschichte gewachsen, lässt sich heute aber nur noch schwer sagen wer, zu welcher Zeit, aus welchem Grund als wahnsinnig galt und wer lediglich als «etwas anders». Eines aber ist gewiss: Mit absoluter Objektivität wird man kaum jemanden als verrückt bezeichnen können, liegt der Irrwitz und die Unsinnigkeit doch gerade im Abweichen von einem – letzten Endes von anderen Personen – erwarteten Verhalten. Und so darf man zumindest fragen, ob an unserer Wahrnehmung des Wahnsinns ohne Weiteres festgehalten werden kann und ob nicht vielleicht die als wahnsinnig Abgestempelten doch viel normaler sind als angenommen.
Gerade in der Umgangssprache bilden wir zwischen Wahnsinn und Wahn, bei dem jemand einer irrigen Vorstellung erliegt oder aber zwanghafte Einbildungen hat, die sich in der Realität nicht nachweisen lassen, eine enge Verbindung. Auch hier sehen wir vordergründig etwas Negatives. Verfolgungswahn, Geisterwahn, Grössenwahn oder Querulantenwahn; sie alle lassen Personen auf uns auch etwas wahnsinnig wirken.
Letzten Endes wirken Wahn und Wahnsinn – bei all den negativen Beilegungen – aber auch anziehend auf uns. Gerade die Andersartigkeit, das Wahnhafte interessiert uns an anderen Menschen, während gewöhnliches, sogenannt «normales Verhalten», beinahe schon als langweilig gilt.
In diesem Sinne wünsche ich dir, liebe Leserin, lieber Leser eine wahnsinnig anregende Lektüre!
Noemi Heusler: Ich bin Präsidentin des Organisationskomitees, hauptsächlich zuständig für die Koordination und versuche, den Überblick in einem Prozess, der gut drei Viertel Jahre dauert, zu behalten.
Corinne Duriaux: Mein Aufgabenbereich umfasst vor allem die Logistik, allerdings arbeiten wir häufig bereichsübergreifend und unterstützen einander auch gegenseitig.
Was macht Go Beyond eigentlich?N: Go Beyond entstand als Ergänzung zu HSG Talents, wobei wir uns auf internationale Organisationen und NGOs spezialisieren. Wir möchten diesen – wie auch den Studierenden – neue Wege und Möglichkeiten aufzeigen.
Wie ist Go Beyond entstanden und organisiert?
N: Wir basieren auf drei Pfeilern. Es sind dies die beiden Organisationen AIESEC und oikos sowie Christoph Frei, der uns auch von universitärer Seite immer tatkräftig unterstützt. Diese und weitere Parteien helfen uns vor allem beim Kontakt mit Partnern.
«Go Beyond» – über was wollt ihr denn hinausgehen?C: Wir wollen über das Bekannte hinausgehen, neue Karrieremöglichkeiten aufzeigen und auch geografische Grenzen aufbrechen.
N: Go Beyond bezieht sich aber auch auf unsere Teilnehmer. Diese sollen über ihre eigenen Möglichkeiten hinauswachsen können und in der Karriereplanung bis anhin nicht beachtete Aspekte mitberücksichtigen, wie zum Beispiel Umweltanliegen.
Wie seid ihr mit dem Event zufrieden und was würdet ihr gegebenenfalls anders machen?N: Es freut mich vor allem, dass wir Zulauf aus allen Majors haben und auch allen etwas bieten können. Da wir nicht gewinnorientiert sind, müssen wir sehr kostenbewusst handeln. Wir drucken zum Beispiel keine Hochglanzbroschüren. Im Grossen und Ganzen sind wir eigentlich sehr zufrieden.
Wieso sollte man ausgerechnet an einem Event von Go Beyond mitmachen?N: Mitmachen sollte man gerade wegen der Art, wie wir neue Wege aufzeigen, das ist einzigartig. Zudem sind unsere Workshops überaus interaktiv und man kann sich für einzelne davon anmelden, ist also recht flexibel.
C: Unsere Veranstaltungen ermöglichen den Studierenden einen Einblick in «Unternehmen», die nicht nur auf den Gewinn bedacht sind. Dies stellt vielleicht eine willkommene Abwechslung dar.
N: Ausserdem haben wir eine äusserst breit aufgestellte Palette an Partnern, die teilnehmen. Von internationalen Organisation, über Stadt und Kanton bis hin zum Consulting ist für jeden etwas dabei – auch für Nicht-IAler.
Ganz konkret: Was bringt mir die Teilnahme an einem solchen Event beruflich überhaupt?
N: Einerseits kann man in den Workshops und an der Fair Kontakte knüpfen. Andererseits sind unsere Workshops sehr interaktiv, es werden Cases angeboten, was einen Einblick in den allfälligen späteren Beruf ermöglicht. So können wir bei der Entscheidung, ob das Berufsbild einem überhaupt zusagt, unterstützend wirken.
C: Besonders interessant ist dies, weil wir ja nicht nur Leute ansprechen, die schon wissen, dass sie im entsprechenden Bereich arbeiten wollen.
N: Ferner bieten wir durch die jährliche Austragung die Möglichkeit, sich später nochmals vertieft mit den Partnern auseinanderzusetzen und Kontakte weiter zu pflegen. Die Teilnahme im Folgejahr – vor allem auch an der Messe – lohnt sich auf jeden Fall.
Wie kann ich mich anmelden?N: Über unsere Homepage. Wir haben pro Workshop Platz für gut 30 Personen und einige sind schon sehr gut besetzt. Schnell anmelden lohnt sich also. Am 18. November erfährt man dann, ob und welcher Platz einem zugeteilt wurde.
Weitere Informationen zu Partnern und den Events sowie Anmeldemöglichkeiten findet ihr unter www.hsg-gobeyond.ch oder am Infostand im Gebäude 09 vom 13. bis 15. November 2012.
Die Vereinigung der naturliebenden Vegetarier (VnV) der Universität St. Gallen hat sich von den zahlreichen und motivierten Genossinnen und Genossen der Uni Basel für eine Vegi-Mensa inspirieren lassen. Auch die HSG soll fortan nur noch vegetarisches Essen anbieten. Die Verhandlungen laufen bereits auf Hochtouren. «Die Vegi-Mensa ist nicht nur ein Durchbruch für die vielen Vegetarier unserer Uni, sondern auch ein Durchbruch für die Menschheit», sagt die Präsidentin der VnV. So sei es sehr erfreulich, dass endlich eine Sensibilisierung im Bereich Fleischkonsum stattgefunden habe. «Den Leuten scheint endlich klar geworden zu sein, dass es nicht nachhaltig ist, unsere Ressourcen in die Züchtung von Rindern zu stecken. Gerade wir, die zukünftige Elite der Welt, sollten uns besonders darum sorgen», sagt Ikke Nowurst, norwegischer Austauschstudierender und Anhänger der VnV.
Wir hatten Glück und konnten einen Blick auf die erste Menüplanung der vegetarischen Mensa erhaschen. Mahlzeiten wie Dinkeldätschli mit Gemüsepfanne oder vegetarisches Thai- curry mit Saitan und Basmatireis werden für kulinarische Glücksgefühle sorgen. Auch die Sandwiches sollen fortan nur noch in vegetarischer Variante erhältlich sein. Nicht nur die VnV sondern auch die universitäre Arztstelle freut sich über die neue Entwicklung. «Es ist medizinisch erwiesen, dass Fleischkonsum zu einem erhöhten Herzinfarktrisiko führt. Da dies an der HSG sowieso schon relativ hoch ist, sind wir froh, dass mit der Vegimensa wenigstens ein Risikofaktor reduziert wird», sagt Hanelore Einspritzen, Chefärztin der Universität St. Gallen. Wir freuen uns über diese Entwicklung und sagen: «Go Vegi!»
«E heissi Schoggi, bitte.» – Etwas irritiert guckt man dann, wenn die Cafeteriadame einen Pappbecher auftischt. Wo ist die Tasse, in der die Milch normalerweise kommt? Die Tasse, an der man sich so schön die Hände wärmen kann, die einen Henkel hat, die auch nicht bis zum Rand und damit nahe am Überschwappen gefüllt ist? Offensichtlich wurden Tassen vor einiger Zeit verbannt und jegliches Heissgetränk wird nun in diesen tollen Pappbechern serviert, ausser natürlich, wenn man ausdrücklich Keramik verlangt. Dass Ovo, Schoggi und Kaffee aus dem Becher schlechter schmecken als aus echten Tassen, ist vermutlich nur eine subjektive Empfindung; dass die Becher aber sicherlich deutlich mehr Abfall produzieren als eine abwaschbare Tasse, ist eine Tatsache. Vermutlich müsste man hier Abfallmenge gegen das Wasser, das verbraucht wird, um die Tassen zu spülen, aufrechnen.
Dennoch ist die Metabotschaft eindeutig: Eine Tasse Kaffee geniesst man, man nimmt sich Zeit, Kaffeeklatsch und -tratsch eben. Doch durch so einen Becher – to go – schnell und hastig, wird der ganze Gedanke des Kaffeetrinkens sowieso ad absurdum geführt. Allein der Anblick dieser unförmigen Pappkreation führt nicht zu Ruhe, sondern zu Stress. Er suggeriert: Koffeinlieferant zum Mitnehmen, jetzt wieder die Aufmerksamkeit darauf lenken, dass noch 100 Seiten zu lesen sind, die Vorlesung bereits angefangen hat, die Deadline für das Paper morgen abläuft und Mama sehnlichst auf einen Anruf wartet. Unverschämt! Mit einer Tasse bleibt man von solchen Gedanken zum Glück verschont … Deshalb, eine heisse Schokolade, aber in der Tasse, bitte!
Dieses Jahr upgradet sich die HSG in den Technologiehimmel des 21. Jahrhunderts! Dem fruchtlosen Herumirren in der Bibliothek auf der Suche nach dem widerspenstigen Buch, das man dringend für die nächste Seminararbeit braucht, wurde endlich ein Ende gesetzt. Die Erlösung heisst MediaScout und sieht eher nach einem Tablet in XXL-Format als nach göttlicher Fügung aus. Nach ein paar Klicks offenbart er dir aber, wo sich das verflixte Buch herumtreibt, und wird so wohl zum unverzichtbaren Gadget der Zukunft.
Auch Lotus Notes und das alte StudyNet werden zur letzten Ruhe gebettet – oder in die Hölle geschickt, je nachdem, wie sehr sie uns schon geärgert haben. Ich persönlich werde Lotus Notes jedenfalls keine Träne nachweinen. Wiedergeboren wird das alte Mailprogramm als Microsoft Office 365. Das neue alte Studynet 2.0 ist uns ja doch schon etwas länger vertraut. Mit dem neuen Mailprogramm landen jetzt sogar alle mehr oder weniger wichtigen Uni-Mails direkt auf der teuflisch-guten Erfindung namens Smartphone.
Weniger technisch, aber für den ein oder anderen vielleicht noch himmlischer ist wahrscheinlich der neue Infodesk in der Aula des Hauptgebäudes. Hier findet der Assessi auf der verzweifelten Suche nach seiner BWL-Übung genauso Hilfe wie der Masterstudent, dem auffällt, dass er keine Ahnung hat, wo man denn jetzt schon wieder diese Druck- und Kopierkarten herbekommt. Für alle, die gerne mal ihre Wertsachen überall in der Uni verteilen: Wahrscheinlich tauchen sie ab jetzt im Fundbüro am Infodesk wieder auf. Und: Die Infodesk-Crew ist Gott sei Dank mit einer Engelsgeduld gesegnet!