Nein. Es gibt bis heute keine Business School in Europa oder den USA, wo es ein Kontextstudium in solchem Ausmass gibt. Es gibt natürlich Veranstaltungen an anderen Wirtschaftsuniversitäten im Bereich der Sozialwissenschaften oder Reflexionsfächer, aber in der jetzigen Form und Grösse hat St. Gallen das Kontextstudium sozusagen erfunden.
Heute wird immer wieder gefordert, dass die Wirtschaft «über den Tellerrand schauen müsse». Was waren die Argumente 2001, vor der Finanzkrise?Grundsätzlich waren es die gleichen Argumente: Die Wichtigkeit in der Ökonomie von historischem Backgroundwissen, die Wichtigkeit von Verantwortung und Ethik, von kritischen Denken etc. Das Konzept war aber schwieriger zu rechtfertigen. Mittlerweile hat sich der Widerstand gegen das Kontextstudium HSG-intern aber deutlich abgeschwächt.
Welcher Widerstand?Es ist kein prinzipieller oder inhaltlicher Widerstand. Jedermann findet die Idee eines Kontextstudiums okay. Es ist vielmehr eine Allokationsfrage von Slots, von Credits, von Spielraum. Es gab zum Beispiel Programme, die davon ausgegangen sind, die Zeitressourcen des Kontextstudiums besser für sich selber nutzen zu können.
Wie wird das Kontextstudium Ihrer Meinung nach von den Studenten aufgenommen?Unterschiedlich, die Reaktionen sind zum Teil auch widersprüchlich. Bei Umfragen geben relativ viele Studenten an, dass sie nicht ins Kontextstudium mögen. Diese Tendenz widerspiegelt sich aber überhaupt nicht in der Evaluation der einzelnen Kurse. Unser Ziel ist nun, das «lieber nicht, es ist aber schon interessant» in ein «lieber doch» umzuwandeln.
Wie kann dieses Ziel erreicht werden?Wir basteln an neuen Strukturen und Formaten. Auf Bachelorstufe werden wir jetzt grosse, interdisziplinäre Lehrveranstaltungen zum Beispiel zum Thema Medien oder zum Thema «Kultur und Governance in Europa» anbieten. Ein Problem ist aber auch, dass die Universität, obwohl sie das Kontextstudium sehr unterstützt, ein wenig schizophren ist. Wir haben Kernfächer, wo weitgehend auswendig gelernt wird. Alle müssen da durch und genug machen kann man nie. In den Multiple Choice-Examen wird nahezu niemals die Maximalpunktzahl erreicht. Mehr lernen ist immer möglich. Darauf richten sich die Studenten ein – sie arbeiten sich in eine Auswendiglernkultur ein. Schizophren wird es, wenn man dann Donnerstag von 10 bis 12 Uhr zu Reflexion wechseln muss. Das ist eigentlich eine absurde Übung.
Vincent Kaufmann
Vincent Kaufmann ist Professor an der School of Humanities and Social Sciences (SHSS) sowie am Medien- und Kommunikationsmanagement (MCM) Institut beschäftigt. Er betreut die Zusatzqualifikationen «Buch- und Medienwirtschaft» sowie «Wirtschaftsjournalismus» und ist seit der Einführung des Kontextstudiums 2001 Vorstand der Leitung Kontextstudium auf Bachelor- und Masterebene.
Detective Somerset (Morgan Freeman) ist seiner Arbeit müde; zu viel Schlimmes hat er während der Zeit bei der Polizei in einem nicht näher genannten, aber dahinsiechenden Viertel, erlebt. In den letzten Tagen seiner Dienstzeit verantwortet er die Einführung seines Nachfolgers, David Mills (Brad Pitt), der gerade mit seiner Frau Tracy (Gwyneth Paltrow) in die Stadt gezogen ist. Während Somerset seiner Aufgabe gegenüber fast resigniert hat, sprüht der junge Mills voller Tatendrang, Hoffnung und Ehrgeiz. Mills versucht bereits zu Beginn zu klären, dass er der Arbeit gewachsen ist. «Vergessen Sie das in den nächsten sieben Tagen nicht», entgegnet Somerset dagegen nur trocken. Wird er nicht.
Es beginnt, als die beiden die Leiche eines über alle Massen adipösen Mannes finden. Todesursache: gefüttert und gestopft, bis er an inneren Blutungen starb. Dieser Fund markiert den Beginn einer Mordserie, deren Morde jedes Mal unter dem Motiv einer der sieben katholischen Todsünden steht …
Inhaltlich wird hier nicht mehr verraten. Hollywood untypisch läuft die Jagd ohne überzogenen Heldenmut und Pathos ab, dagegen erschreckend kaputt und verstörend. Das mündet in einem der beeindruckendsten Finalszenen der Hollywoodgeschichte, fulminant trifft dort schauspielerische Extraklasse auf das mutige Skript. Die Bilder sind zumeist düster und verregnet; eine fast dystopische Stimmung wird in dieser Stadt erzeugt, die nicht nur äusserlich, sondern auch innerlich – in den Köpfen der Bewohner – verfällt.
Die Liste der Darsteller könnte der Nominiertenlisten der Oscars entnommen worden sein; Morgan Freeman, Brad Pitt, Kevin Spacey und Gwyneth Paltrow spielen allesamt grossartig. Für die Inszenierung war David Fincher verantwortlich, der mittlerweile die Filmlandschaft mit weiteren Kultfilmen wie Fight Club und The Social Network bereichert hat. Das alles macht se7en zu einem Film, den man sehen sollte und nicht so schnell vergessen wird.
se7en127 Minuten
Erschienen: 1995
Regie: David Fincher
Besetzung: Morgan Freeman, Brad Pitt, Gwyneth Paltrow, Kevin Spacey
Über 2’000 Jahre ist es her, dass Jesus für die Sünden der Christen starb. Sinnlos, ja vergebens, wäre sein Unterfangen gewesen, wenn wir nun nicht sündigen würden. Wir danken und fahren deshalb fort mit einem sündigen Pfuhl der Verdorbenheit. Wir sehen uns auf der anderen Seite!
Endlich hört der Dozent auf zu quasseln. Acht Stunden Universität heute – «Kommst du noch mit ins adhoc auf ein Bier?» Klar komme ich mit. Aber nur ein Bier! Es sind zwei Bier geworden, dafür aber nur kleine. Geht ja bei einem Pitcher auch nicht anders. Bevor ich mich verabschieden kann, steht der zweite Pitcher auf dem Tisch. Ach, Social Skills sind doch auch wichtig; ich bleibe. Als der dritte Pitcher kommt, das Bier immer noch frisch den Rachen hinunterperlt, und die Stimmung immer besser wird, kommt eine geniale Idee: «Wir gehen noch auf eine WG-Party von einem Kollegen! Ist derb, die haben drei Magnum- Flaschen Absolut.» Bin überzeugt. Wir landen auf der Party, die Anzahl der Magnum-Flaschen ist enorm; sie übersteigt sogar die Anzahl der anwesenden Frauen. Wir machen es uns mit Trichter und Schlauch auf der Couch bequem; der Alkohol drückt sich seinen Weg in unseren Magen. Wir fangen an zu singen, jeder lallt seinen eigenen Text. «Lass doch noch Feiern gehen!» Gesagt, getan. Schnell was für den Weg mixen und dann hinaus in die Nacht! Nachdem die erste Treppe mit Bravour und nur einigen kleinen Blessuren überstanden wurde, landeten wir schreiend und gröhlend in der Nacht: Die Welt gehört uns.
Alles war irgendwie zu. Wir landen im Studio 15. Erstmal drei Tequila-Shots für jeden. Mir wird langsam flau im Magen, das Rülpsen, gensauo wie die Bewegungen werden unkontrolliert, das Hochgefühl ist aber noch da … verdammt, der Abend wird legend… Ich exe den letzten Tequila und kotze dem Barmann auf die Theke. Als ich mich lautstark über den schlechten Tequila beschwere, kommt der Türsteher … Schwärze.
«Waaas? Nur eine 5.5?» Was denkt sich dieser Bastard von Dozent eigentlich? Die Arbeit war top! Wie kann er es wagen, wie kann er es überhaupt in Betracht ziehen, mir etwas anderes, als die wohlverdiente 6 zu geben? Dabei habe ich doch alles getan, habe ihn zum Kaff ee eingeladen, seine eigenen Werke passend und lobend zitiert, ja sogar sein verdammtes Buch habe ich gelesen. Wie kann er nur? Judas!
Dem Drecksack werde ich es zeigen, der kann was erleben. Mein Anwalt hat schon andere kleingekriegt, der wird sein blaues Wunder erleben. Eine 5.5, das versaut mir noch meine Chance bei Goldman Sachs! Wobei, dafür ist der Anwalt schon fast zu mild. Das hat dieser arrogante Despot, der seine Allmachtsfantasien an uns armen Studenten auslebt, einfach nicht verdient. Nein, es wird Zeit, dass sich die Golfstunden endlich mal bezahlt machen. Einmal den guten Driver, in hohem Bogen … Jawohl! Der wird sich noch ärgern, dass er in seinem Buch seine Wohnadresse veröffentlicht hat …
Der Sommer kommt näher. Ganz langsam, tastend streckt er seine Fühler aus. Die Sonne kitzelt, alles blüht, die Gewässer liegen schon zur Abkühlung bereit. Man könnte – ich korrigiere – man sollte als hochmotivierter HSG-Student den bevorstehenden Sommer optimal nutzen: Praktika, Sprachaufenthalte, Sozialarbeit in Burundi, Vorbereitung für GMAT und Konsorten – das sind alles Dinge, die sich im Lebenslauf hervorragend machen. Man könnte aber auch nichts davon tun. So viele, ganz und gar nicht lebenslauftaugliche, aber umso angenehmere Dinge bieten sich für ein erfülltes Sommerprogramm an: Freunde treffen. Yoga machen. Mit der Freundin in den Urlaub fahren. Am Nachmittag aufstehen und dann dekadent frühstücken. Einen Serienmarathon zurücklegen . Beachvolleyball spielen. Hart an der Sommerbräune und an der Bikini- Figur arbeiten. Die «Shades of Grey»-Trilogie lesen (not!). Segeln gehen. Im Park liegen. Einen spontanen Road- Trip starten. Eis selbst machen. Und vieles mehr!
Und wenn der oder die Personalverantwortliche die Frage nach der Lücke im Sommer stellen sollte, könnte man immer noch behaupten, man habe sich in Meditation geübt, die Lehren des Buddhas studiert, über den Sinn des Lebens reflektiert, oder die Einwirkung der Sonnenstrahlen auf das Liebesleben der Pflastersteine untersucht. Niemand wird versuchen, eure spirituelle Reifung in Frage zu stellen. In diesem Sinne: Geniesst euren freien Sommer – er gehört euch, nicht dem Lebenslauf!
Ja, warum eigentlich nicht? Denkt darüber nach: Sind wir etwa nicht privilegiert? Sind wir etwa nicht die Besten, die Schönsten, die glücklichen «ein Prozent»? Wir leben in einem der reichsten Länder der Welt, unser Lebensstandard sucht seinesgleichen: Im Quality-of-Life Index, den «The Economist» 2005 berechnet hat, lag die Schweiz an zweiter Stelle, überraschenderweise hinter Irland. Inzwischen dürfte es wohl Platz eins sein; Danke liebe irische Bankenkrise.
In diesem Land gehören wir zu jenem elitären Teil der Bevölkerung, der eine universitäre Ausbildung erhält. Wir studieren an einer der besten Wirtschaftshochschulen im deutschsprachigen Raum. Ach was, seien wir ehrlich; an der besten! Passenderweise liegt die Uni auf einem Berg, da lässt sich besser auf die Dinge herabschauen. Hier werden wir vorbereitet auf unsere Rolle als künftige Entscheidungsträger – CEO-Posten vorprogrammiert.
Natürlich sind wir bereit, hart zu arbeiten! Dafür verdienen wir auch eine gewisse Belohnung: In einigen Jahren haben wir ein Haus mit Garten, fahren mit dem Porsche Cayenne in den Winterurlaub nach Gstaad oder fliegen für die Strandferien nach St- Tropez . Wenn wir wollen , reisen wir schon jetzt an jeden beliebigen Ort der Erde; aufrichtig bedauern wir die dortigen armen Schweine, die zum Sterben zu viel, und zum Leben zu wenig haben. Vielleicht spenden wir dem Roten Kreuz, wenn wir wieder zu Hause sind. Vielleicht.
Ganz unbestreitbar sind wir jung, dynamisch und sexy. In Anzügen und Kleidern sehen wir einfach teuflisch gut aus. Wir sind nicht anders als die anderen, nur ein bisschen besser. Wer, wenn nicht wir, hat also das Recht, hochmütig zu sein? HSG – Hybris, sei gelobt.
Wie viel? Achtzigtausend, Neunzigtausend, Hundertviertausenddreihundertzweiundfünfzig? Wie viel verdiene ich nach dem Studium? Wie viel?! Neunzigtausend pro Jahr? Das reicht doch nie! Wann erreiche ich dann die erste Million? In zwanzig Jahren? Vorher werde ich sicher Kinder haben, und Kinder fressen einem doch die Haare vom Kopf!
Hugo Boss-Anzüge gibt es ab 699 Franken. Wenn man im Online-Shop zwei bestellt, bekommt man noch Rabatt. Also, besser zwei bestellen, oder? Eine E-Klasse von Mercedes bekommt man regulär ab 55’200 Franken. Das bedeutet ein Jahr arbeiten, viel sparen, dann kaufen. Das geht. Noch besser: Ich könnte den Mercedes auch für 429 Franken pro Monat leasen. Dann habe ich ihn gleich. Und ich will ihn gleich!
Aber dann bräuchte ich unbedingt eine Garage bei meiner Wohnung. Ich bräuchte überhaupt noch eine Wohnung. Meine Eltern haben ein Haus. Will ich das Haus? Wenn ich es hätte, könnte ich es verkaufen, und dafür eine Wohnung in Toplage kaufen. Ich könnte mein Geld auch investieren, klar: intelligent diversifizieren, den Markt schlagen, Überrendite generieren. Wie viel Überrendite? Wie viel Geld stecke ich rein? Nochmals 100’000 Franken wären gut; vielleicht kriege ich da jährlich 10’000 raus. Wie viele Hugo Boss-Anzüge sind das? Wie viele?!
Sein Auto hat mehr PS. Sie hat die grösseren Brüste. Sie hat die passenderen Schuhe an. Er hat die grössere Uhr. Er ist sogar grösser. Sie hat die neuere Louis Vuitton-Tasche. Er hat das grössere Portfolio. Ihr Profilfoto hat mehr Facebook-Likes. Sein Auto braucht zwei Parkplätze. Sein Schreibtisch ist aus Mahagoni. Er hat keine Geheimratsecken. Sie hat bessere Noten. Er hat besserte Noten. Sie hat das Praktikum bei McKinsey ergattert, ohne mit dem Chef zu schlafen. Er hat das Praktikum bei McKinsey ergattert und mit der Chefin geschlafen. Bieger grüsst ihn. Er steht im Ele auf der Gästeliste. Sie steht im Ele auf dem Podest …
Tief, ganz tief unter unserer Universität ruhen sie. So tief, dass die Hitze des Erdkerns zu ihnen vorstösst. In den Annalen der Universität ist von ihnen die Rede, auf den Gängen hinter vorgehaltenen Händen, tuschelnd. In Momenten der Verzweiflung, wo die Lernphase die Oberhand gewinnt, wo das Denken beherrscht wird, von Uniseminar und K-Karten, wo Führung und Nachfrage, Modelle und Varianzen sich die Hand schütteln, wie eine Flut gemeinsam den Verstand überschwemmen, wo sich die Hoffnung einem Ertrinkenden gleich der Hoffnungslosigkeit hingibt, da sind sie Licht … die tief, ganz tief unter unserer Universität ruhenden, schlafenden Musikräume!
Es ist 12.00 Uhr, mitten in der Lernphase. Sie schauen sich in die Augen; sie streicht sich durchs Haar, er grinst sie an. Mehr braucht es nicht. Sie stehen auf, unbeobachtet von den Massen, und entschwinden vier Stockwerke hinunter, in die Tiefen des Kellers. Zwei abstellzimmergrosse Musikzimmer erwarten sie. Sonst erklingen in ihnen Pianos und Violinen, Saxophonen und Flöten, doch manchmal, hin und wieder, erklingt in ihnen ein gestöhntes Sonnett, in schnellem Viervierteltakt der gemeinschaftlichen Zusammenkunft.
Was für ein undankbarer Job: Sie korrigieren Hunderte von Prüfungen, und zwar immer nur die eine Aufgabe, bis sie die Musterlösung auswendig können. Im Schlaf. Rückwärts. Und die Belohnung, die sie dafür bekommen, sind 1’000 kreischende Assessis, die bei der Prüfungseinsicht gleichzeitig auf sie einreden. Ich möchte wirklich nicht in der Haut der Assistenten stecken, die meine Prüfungen korrigiert haben. Aber ich möchte ihnen meinen Respekt aussprechen; dafür, dass sie sich zum Grossteil geduldig auf die Beschwerden eingelassen und sich unsere Argumente angehört haben. Eine von Studenten gerne vorgebrachte Rechtfertigung für eine schlechte Note lautet, die Bewertung sei «unfair» gewesen. In den Prüfungseinsichten sind es nach meiner Erfahrung aber eher die Studentinnen und Studenten selbst, die sich unfair verhalten. Es ist erstaunlich, wie vielen auf einmal einfällt, dass sie «echt nur noch diesen halben Punkt» brauchen, wenn ihr Argumentationspotenzial erschöpft ist. Bekommen sie ihn tatsächlich nach viel Betteln zugesprochen, sagen sie vielleicht noch ein schnelles «Danke» – und gehen dann zum nächsten Korrektor, um die gleiche Nummer noch einmal durchzuziehen. «Sag einfach, dass es ums Bestehen vom Assessmentjahr geht», sagte mir eine fl üchtige Bekannte, die bei dem gleichen Assistenten anstand wie ich, bei der BWLKlausureinsicht. «Das hat bei mir jetzt schon zwei Mal geklappt.» Abgesehen von der Ironie der Situation – auf mich traf das, was sie vorschlug, nämlich wirklich zu – wäre es eigentlich nicht weiter erstaunlich, wenn die Assistenten das Gespräch mit bettelnden und fl ehenden Studenten einfach verweigern. In Mitleidenschaft gezogen würden dann diejenigen, bei denen sich tatsächlich ein Fehler in die Korrektur eingeschlichen hat. Dass nur ein Bruchteil aller diskussionswütigen Studenten solch einen triftigen Grund vorzuweisen hat, ist bedauerlich. Danke an alle Assistenten, die allein aufgrund der Möglichkeit, es könnte sich um ebenso einen Fall handeln, freundlich bleiben und sich auf das Gespräch einlassen.
Eigentlich erscheint die Ausgangslage miserabel: Nachdem der Vater, ein regelmässig wilde Orgien feiernder Fabrikant, von billigem, aber gut vermarktetem Rheingauer Schaumwein, nicht nur pleite gegangen ist, sondern sich selbst auch noch erschossen hat, muss der junge Felix Krull nach Frankfurt ziehen. Selbst völlig verarmt, bleibt ihm nur der Anblick der Reichen und Schönen der Stadt. Zwar bessert sich seine finanzielle Lage, als er auf dem Weg zu seiner neuen Anstellung in einem Pariser Edelhotel die Juwelen einer Dame stiehlt, sein gesellschaftliches Ansehen jedoch nicht. Grundsätzlich also eine ungenügende Situation. Wäre da nicht Felix besondere Fähigkeit: Schnell in jede Rolle schlüpfen zu können, sich durch Eloquenz und Eleganz als jemand zu geben, der er nicht ist. Half ihm dies früher etwa, sich krank zu stellen, macht er sich so auch in Paris eine Reihe von Verehrern und lässt sich schliesslich darauf ein, anstelle eines Adeligen eine Weltreise anzutreten, die dieser von seinen Eltern verordnet bekommen hatte. Hier bricht, nach seinem ersten Stopp in Lissabon, die Geschichte ab.
Schlimm ist dies indes nicht, denn relevanter als ebenjene ist die Zeichnung von Felix Charakter, die den Roman unterhaltsam macht. Sich seiner blenderischen Fähigkeiten durchaus bewusst, reflektiert er innerhalb seiner Memoiren darüber, fühlt sich abschnittsweise schuldig, verteidigt sich vor dem Leser. All dies lässt ihn dem Leser auf eine amüsierende Weise sympathisch werden und macht, zusammen mit den detailreichen Schilderungen von Krulls Umgebung, insbesondere das Frankfurt und Paris des frühen 20. Jahrhunderts den Roman immer noch lesenswert!
Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull84 Seiten
S.-Fischer-Verlag (1954)
Nachdem in der ersten Sitzung zuerst die Selbstfindung und Zuteilung der Posten in der universitären Mitverwaltung sowie die Verteilung von Führungsaufgaben innerhalb des Studentenparlamentes auf dem Programm standen, hat sich das Parlament in der zweiten Hälfte der ersten Sitzung mit dem ersten Grossprojekt auseinandergesetzt. Es ging um den Budgetentscheid im Zusammenhang mit dem Ruheraum. Nach einigem Abwägen und einigen Bedenken entschloss sich das Parlament mit nur einer Gegenstimme, einen Betrag von insgesamt 280’000 Franken aus verschiedenen Töpfen zu sprechen, der für den Ausbau und den Projektwettbewerb zum Innenausbau genutzt werden sollte. Weitere Informationen zu diesem Projekt entnehmt ihr bitte der Homepage der SHSG. Nach diesem ersten Budgetentscheid wurde über Tätigkeitsprogramm und Budget des Vorstandes diskutiert, ehe auch diese Anträge angenommen wurden. Schon in der ersten Sitzung wurde klar, dass Vorstand und Parlament in dieser Legislatur erneut auf sehr fruchtbarer Ebene miteinander kommunizieren und arbeiten. Dafür möchte ich mich an dieser Stelle sowohl beim ganzen Parlament wie auch beim Vorstand bedanken!
Nach dieser ersten Sitzung fand sich das Präsidium zusammen, um zu planen, was die Ziele für die Amtsperiode sind. Neben der Pflege der guten Zusammenarbeit und dem politischen Engagement in den Schools und Programmen rückte schnell die Überarbeitung aller Reglemente ins Zentrum. Diese befinden sich nicht nur in einem sehr schlechten Zustand, sondern sind seit der letzten Statutenänderung 2011 mit inhaltlichen Widersprüchen durchzogen. Das Projekt zieht sich seitdem durch unsere Amtszeit und es ist schön zu sehen, wie sich langsam eine vernünftige Rechtsbasis ergibt und diese auch einsehbar wird.
In den nächsten beiden Sitzungen rückte das Thema Deep-Learning ins Zentrum des Interesses. Das Studentenparlament wurde von Prof. Euler eingeladen, bei der Weiterentwicklung der Lehre aktiv mitzudiskutieren. Anstoss für diese Diskussion gab die Erkenntnis, dass Arbeitgeber einen schlechteren Eindruck von HSG-Absolventen haben, als gewünscht. Es wurden verschiedene Ansätze diskutiert, wie mittels einer Neuausrichtung der Lehre das Studieren an sich wieder mehr in den Fokus rückt. Das Ergebnis in Form eines Positionspapiers findet ihr ebenfalls auf der Homepage myunisg.ch (http://www.myunisg.ch).
In der vierten ordentlichen Sitzung zum Anfang des Herbstsemesters wurde zum ersten Mal ein Antrag der Sozialkommission besprochen. Der Antrag fordert Unterstützung aus dem Sozial- und Kulturfonds für den HSG Ball 2013. Auch hier wurde nach langer, aber stets konstruktiver Diskussion entschieden, dem Antrag stattzugeben und den HSG Ball 2013 mit 40’000 Franken zu unterstützen. Dies jedoch unter einigen Bedingungen. Wir freuen uns dennoch, dass der HSG Ball am 26. Oktober 2013 mit der Unterstützung der SHSG wieder in den Räumlichkeiten der Universität stattfinden wird.
Falls nun euer Interesse an den Diskussionen und Entschlüssen des Parlaments geweckt ist, lade ich euch ganz herzlich ein, die Protokolle auf myunisg. ch zu lesen oder uns einen Besuch bei der nächsten ordentlichen Sitzung am 23. April oder 16. Mai 2013 abzustatten. Die Daten findet ihr ebenfalls online. Zudem stehen in der 19. Kalenderwoche die Gremienvertreterwahlen an. Solltet ihr Fragen dazu oder Interesse haben, nächstes Jahr selbst als Teil des Parlamentes aufzutreten, hilft euch das StuPa-Präsidium gerne weiter.
Abschliessend kann ich sagen, dass die Arbeit als Präsident ebenso viel Spass macht wie auch die Arbeit als Parlamentarier. Dass wir an der HSG in derartigem Masse in die Universitätspolitik einbezogen werden, ist ein Segen und eine Chance, die wir uns nie nehmen lassen dürfen.
Die Ende 2011 abgegebene Bachelorarbeit von Petra Brühwiler mit dem Titel «Neukonzeption des Campus-Lebens an der HSG» untersuchte unter anderem die Frage, wie wichtig den Studenten eine Ruhezone an der Universität ist. Nachdem die Umfrage klar positiv für die Konzeption einer Ruhezone ausfiel, nahm sich die Studentenschaft dieses Projekts an und sah es als ihre Aufgabe, ein Konzept dafür zu entwickeln. Nach dem Umbau des Hauptgebäudes wurden drei Räume ausgesondert, die für ruhige Aktivitäten zu Verfügung standen. Nachdem in den letzten Jahren einige Konzepte erarbeitet, aber allesamt verworfen wurden, da Studentenschaft und Verwaltung keinen gemeinsamen Nenner gefunden haben, kam die Idee auf, einen reinen Ruheraum zu planen und keinen – wie zu Beginn angedachten – Chillout-Bereich.
Getreu dem Motto «von Studenten für Studenten» wurde das Projekt Ruheraum in einem Wettbewerb für Architekturstudenten ausgeschrieben. Das neue, denkbar einfache Konzept sieht folgendermassen aus: Empfangsbereich mit Arbeitsplatz und Ablageflächen und zwei Räume, welche mit Liegen zum Ruhen ausgestattet werden. Nach Rücksprachen mit der Universität begann Ende Mai/Anfang Juni 2012 die Arbeit an dem Konzept, welches dann im Oktober dem Studentenparlament zur Abstimmung vorgelegt wurde.
Mit nur einer Gegenstimme beschloss das Studentenparlament am Mittwoch, 17. Oktober 2012, die Errichtung des Ruheraumes. Die Universität stellt dazu sämtliche Räume zur Verfügung.
Nach dem positiven Entscheid des Studentenparlaments konnte in diversen Sitzungen mit den Architekten und Bauverantwortlichen die Detailplanung beginnen. Im November wurden die Grundplanungen abgeschlossen und im Dezember das Baugesuch beim Kanton St. Gallen eingereicht, welches erst kürzlich bewilligt wurde. Mit diesem positiven Baubescheid können die letzten Planungen abgeschlossen und in Kürze mit dem Bau der Räume begonnen werden.
Öffnungszeiten sind zur Zeit über den Mittag geplant, je nach Bedarf seitens der Studentinnen und Studenten können die Öffnungszeiten relativ flexibel angepasst werden.
Habt ihr Fragen, Anregungen oder Kommentare bezüglich des Ruheraums? Gerne könnt ihr euch direkt beim Projektleiter der Studentenschaft, Elias Reichsöllner (elias.reichsoellner@student. unisg.ch) melden und informieren.
In dieser Ausgabe widmen wir uns ganz dem Thema «Sünde». Getreu dem Motto «Aus der Region für die Region» traf sich prisma mit zwei Bordell-Betreibern und der Kantonspolizei zum Gespräch über Prostitution in der Stadt St. Gallen, besuchte die Strafanstalt Saxerriet im St. Galler Rheintal, wo der 25-jährige Burim eine mehrjährige Haftstrafe verbüsst, und lokalisiert die katechetischen Todsünden an unserer Universität.
Ferner räumen wir mit den Vorurteilen gegenüber der hauseigenen Mensa auf und wagen den Vergleich mit den Kantinen von Universität und ETH Zürich sowie der Fachhochschule St. Gallen – mit zum Teil verblüffenden Ergebnissen.
Abgerundet wird die Ausgabe durch ein Treffen mit dem St. Galler SVP-Nationalrat Toni Brunner in Bern, der uns seinen eigentlichen Traumberuf verrät und über das Verhältnis der Schweiz zu Europa sowie die Probleme der HSG spricht.
Ich wünsche dir – liebe Leserin, lieber Leser – ein sündhaft gutes Leseerlebnis und einen angenehmen Start in die zweite Semesterhälfte.
Was erwarten wir von einer Konferenz, die von sich selbst behauptet, nur die besten Teilnehmer und Gäste zusammenzuführen? Vielleicht zuallererst eine komplizierte Fragestellung, für die im Laufe der Tage dank kumulierter Gehirnaktivität eine gar nicht so komplizierte Lösung gefunden wird. Anscheinend kann es aber auch anders herum verlaufen. Man nehme ein Thema, mit dem instinktiv jeder etwas anfangen kann: Arbeit. Die 34 Teilnehmer der Challenge the Best-Konferenz 2013, die sich für vier Tage in St. Gallen versammelt haben, um genau darüber zu diskutieren, sehen ein wenig irritiert aus, als sie gleich zu Beginn erst einmal definieren sollen, was das überhaupt ist, Arbeit. Wahrscheinlich denken sie schon in einem weiteren Kontext, an demografischen Wandel und Jugendarbeitslosigkeit, Work-Life-Balance und Globalisierung. Dann setzten sie sich aber doch in Gruppen zusammen und fangen an, zu diskutieren. Schnell fallen Begriffe wie «Leistung» und «Bezahlung». Interessant ist aber, dass alle Gruppen später unabhängig voneinander zu der Erkenntnis gelangen, dass diese Definition unzulänglich ist: Nach Ansicht der meisten müssen auch unentgeltliche Tätigkeiten – etwa auf freiwilliger Basis oder im Haushalt miteinbezogen werden. Ein Team malt bei der Präsentation der Ergebnisse einen grossen Kreis auf ein Plakat, darin noch einen kleinen. Der grosse Kreis heisst «work», den kleineren nennen sie «job».
Das setzt einen Massstab für den weiteren Verlauf der Konferenz. Denn die Teilnehmer sind nicht gekommen, um sich schlicht bei Vorträgen zum Thema Arbeit ihre Notizen zu machen und als Experten wieder abzureisen. Sollte man das, was sie in den vier Tagen tun, in einem Wort zusammenfassen, so träfe «hinterfragen» es wohl am besten. Nicht nur «die besten» Experten auf ihrem jeweiligen Fachgebiet, wie es Titel der Veranstaltung vorschlägt, sondern auch die gängigen Paradigmen und Lösungsansätze. Dafür werden die Studenten, die sich durch besonders gelungene Essays für die Teilnahme qualifiziert haben und aus 23 verschiedenen Ländern kommen, drei Tage lang inhaltlich und methodisch auf die grosse «Challenge» vorbereitet, welche die abschliessenden Podiumsdiskussion am Montag darstellen wird.
Direkt am ersten Vormittag steht mit «How to Challenge the Best?» ein Punkt auf dem Programm, der darauf vorbereiten soll, die Gäste nicht mit vagen Ausreden davonkommen zu lassen, sondern sie durch beharrliches Nachfragen zu echten Statements zu bringen. Dementsprechend forsch geben sich die Teilnehmer am Nachmittag nach dem Vortrag von Anna Takihara, Associate Marketing Manager von Google Zürich. Ob die Komplettumsorgung der Mitarbeiter bei Google von Fitnesscenter über Coiffeur bis zum Gratisessen die Work-Life-Balance nicht eher störe, weil man verleitet werde, gar nicht mehr nach Hause zu gehen, möchte einer wissen. Viele nicken zustimmend. Glücklicherweise ist die junge Rednerin so selbstbewusst, dass ihr diese Konfrontation eher Spass als Unbehagen zu bereiten scheint. Für andere Gäste ist diese Art des offenen Dialogs zumindest am Anfang spürbar befremdlich.
Schliesslich kommen die Vorbereitungsseminare dann doch bei den «grossen Themen» an: Arbeitslosigkeit, Umstrukturierung des Arbeitsplatzes, Kampf gegen die Maschinen – innerhalb der ersten beiden Tage werden unter anderem diese Teilaspekte des umfassenden Mottos «the future of work» in episodenhaften Sitzungen und Workshops behandelt. Ein wenig gerät dabei der Blick auf die Podiumsdiskussion in Vergessenheit. Zumindest gilt es, umzudenken, als am Sonntagvormittag nach Fragestellungen gesucht wird, bei denen eine Diskussion mit den Gästen ansetzen könnte. Aufgeteilt in vier Gruppen erarbeiten die Studenten entsprechende Konzepte, anschliessend wird zum ersten Mal die Podiumsdiskussion unter Realbedingungen simuliert, nur dass statt den «wirklichen» Gästen die Leiter des Workshops «gechallengt» werden. Für die meisten ist der Nachmittag ausnahmsweise einmal frei. Den Augenringen und der Gähnquote pro Minute nach zu urteilen, können ein paar zusätzliche Stunden Schlaf auch niemandem schaden. Denn im Anschluss an die Workshops gab es am vorherigen Abend noch den Programmpunkt «Pizza und Bier». Während das OK-Team sich zu einem seiner mysteriösen Meetings zurückzog, sozialisierten vor allem die ausländischen Teilnehmer noch bis in die Nacht. Mit einem leicht besorgt klingenden «denkt an den Dresscode» werden die Studenten in ihren Erholungsschlaf entlassen.
Diese Bemerkung bezieht sich auf das Opening Dinner im Lagerhaus am Abend, bei dem auch die «honoured guests» zum ersten Mal anwesend sind. Um die Kleiderordnung hätte sich aber niemand Sorgen machen müssen: die Frauen erscheinen wie verordnet in dunklen Kleidern, die Männer haben (fast) alle die Herausforderung Krawattenknoten erfolgreich gemeistert. Die Gespräche mit den prominenten Gästen laufen locker. Die BBC-Nachrichtensprecherin Lucy Hockings, die am nächsten Tag die Podiumsdiskussion moderieren wird, unterhält sich angeregt mit einigen Teilnehmerinnen über die Zahnfee, der Ökonom Tomas Sedlacek schwärmt von seiner karierten Hose, die sich sowohl für formelle Anlässe als auch für den Besuch eines Punkkonzertes hervorragend eigne.
Nach einer weiteren, letzten Nacht mit zu wenig Schlaf beginnt das Programm am Montag schon um 8.00 Uhr mit einer offiziellen Begrüssung durch den Chairman im Hotel Einstein. Es folgen ein erster thematischer Dialog mit den Gästen in Form eines «World Cafe», Frühstück, Workshops, geleitet von jeweils einem der Gäste, und ein gemeinsames Mittagessen. Besonders bei den Workshops zahlt sich die intensive Vorbereitung aus; er sei beeindruckt gewesen, wie gut informiert die Studenten seien, wird Koos Richelle wenige Stunden später im Interview mit prisma erzählen. Vor allem bieten sie die Möglichkeit, die Gäste auf ihrem Spezialgebiet zu befragen. Es geht jetzt darum, genau zuzuhören, wenn Tomas Sedlacek mit dem «magischen dritten Bier» die Schuldenkrise erklärt oder Koos Richelle von «flexicurity» spricht – um die Positionen der Gäste einordnen zu können, aber auch, um mögliche Anknüpfungspunkte und Argumentationslücken aufzudecken.
Um 15.00 Uhr ist es soweit: Universitätsrektor Thomas Bieger eröffnet die Podiumsdiskussion. Das Audimax ist nur mässig gefüllt, was ein wenig schade ist angesichts der Zeit und des Aufwands, der in die Organisation der Veranstaltung gesteckt wurde. Zum Teil ist der verhaltene Andrang bestimmt mit der etwas ungünstigen Uhrzeit zu erklären, aber vielleicht sind HSG-Studenten auch einfach verwöhnt, was Konferenzen und Gastvorträge angeht. Nach einigen einleitenden Grussworten eröffnet Lucy Hockings die eigentliche Debatte. Die sechs Vertreter der studentischen Teilnehmer sitzen den vier Gästen frontal gegenüber, ausgestattet mit «buzzers», mit denen sie die Experten jederzeit unterbrechen können, falls diese der Frage ausweichen oder am Thema vorbeireden. Deren Einsatz funktioniert dann auch erstaunlich gut; als die entsprechende Technik nach gut zehn Minuten ausfällt, übernimmt Tomas Sedlacek vorübergehend das Brummgeräusch. Szenen wie diese zeichnen die Debatte aus, in deren besten Momenten die Gäste sich gegenseitig die Bälle zuspielen oder die Moderatorin das Publikum zur Abstimmung heranzieht. Inhaltlich bewegt sich die Diskussion von einer Abwägung des bedingungslosen Grundeinkommens, das der Psychologe und Ökonom Daniel Straub mittels einer entsprechenden Initiative in der Schweiz einführen möchte, über Themen wie Arbeitslosigkeit, Frauenquoten in der Wirtschaft und Migration hin zu einer grundsätzlichen Debatte über die Bedeutung von Wachstum. Ein stiller Triumph für die Organisatoren und eine Steilvorlage für die Herausforderer: mittendrin fordert Richelle genau das, was die Teilnehmer zu Beginn der Konferenz erarbeitet haben – eine neue Definition von Arbeit.
So schliesst sich der Kreis. Letztlich bleibt eine zum Grossteil unterhaltsame und lehrreiche Podiumsdiskussion als Zeugnis von vier arbeits- und ereignisreichen Tagen. Doch das alleine beschreibt noch nicht den Erfolg der Challenge the Best-Konferenz. Bei 34 Menschen kann man in vier Tagen nicht alle kennenlernen. Die Zeit reichte aber, um ein Gemeinschaftsgefühl entstehen zu lassen, das sich auf das gemeinsame Ziel stützte, die Besten bestmöglich herauszufordern. Ob das gelungen ist? Die gute Stimmung unter den Teilnehmern auf der Farewell- Party liess das zumindest vermuten.
Das Interview mit Koos Richelle findet ihr auf unserem Blog.