Das Konzept der Krippe kannte ich lange nur vom Hörensagen. Ich assoziierte den Begriff noch bis weit in die Primarschule hinein mit Jesus im Stall von Bethlehem, der in der Krippe im Stroh liegt. Vielen Kindern in meinem Umfeld ging es ähnlich. Heute macht sich das insbesondere in familienpolitischen Diskussionen bemerkbar. Nach dem Motto «Alles, was ich nicht kenne, ist schlecht» hört man häufig Aussagen wie: «Weil meine Mama immer da war, hatte ich eine wunderschöne Kindheit. Dasselbe möchte ich für meine eigenen Kinder» oder «will eine Frau nicht zu Hause bleiben, soll sie auch keine Kinder haben». Diese gesellschaftliche Haltung gegenüber der Erwerbstätigkeit von Müttern zeigt sich auch in verschiedenen Statistiken: Laut einer OECD-Studie sind in der Schweiz knapp 60 Prozent der Eltern, deren Kinder 15 Jahre oder jünger sind, der Ansicht, dass Frauen der Familie zuliebe beruflich kürzer treten sollen. Im Vergleich dazu sind es in den nordischen Ländern im Schnitt zwischen zehn und 15 Prozent, in Russland rund 70 Prozent. Tatsächlich gaben 2006 knapp 80 Prozent der nicht erwerbstätigen Frauen die Familie als Grund für den Verzicht auf eine Anstellung an. Angesichts dieser Zahlen kann man sich fragen: Wollen Herr und Frau Schweizer überhaupt, dass sich Familie und Beruf vereinbaren lassen? Diese Frage wird jedoch redundant, wenn wir uns vor Augen führen, was wir alles nicht wollen:
Insofern bleibt kaum eine andere Option als ein gut schweizerischer Kompromiss zwischen Arbeit und Familie.
Glücklicherweise lässt sich die Vereinbarkeit (zumindest theoretisch) sehr individuell ausgestalten. Das ist auch notwendig, denn sowohl die Bedürfnisse der einzelnen Familien als auch jene der Arbeitgeber variieren stark. In der Praxis ist das alles aber dann doch nicht ganz so einfach: Die Bandbreite der Motive für das gewählte Familienmodell bewegt sich grob gesagt zwischen den zwei Extremen «arbeiten wollen» und «arbeiten müssen». Steht das Wollen im Vordergrund, weil der Job Freude bereitet oder Eltern Karrierechancen nicht verpassen wollen, sind Betreuungskosten und Doppelbelastung ein freiwilliges Opfer. Sieht sich eine Familie jedoch mit der Situation konfrontiert, dass beide Elternteile arbeiten müssen, sind anfallende Kosten und Mehraufwand eine Belastung, die gezwungenermassen in Kauf genommen werden muss.
Finanzielle Aspekte sind dennoch in den allermeisten Fällen wegweisend. Viele Männer wünschen sich eine Reduktion des Pensums, während Frauen ihre Arbeitszeit tendenziell ausdehnen möchten. Diese Anliegen scheitern regelmässig daran, dass man sich eine Reduktion auf der Seite des Mannes nicht leisten kann und sich eine Erhöhung des Pensums der Frau finanziell nicht lohnt. Dies bestätigen auch Untersuchungen von Monika Bütler, Professorin für Volkswirtschaftslehre, im Zusammenhang mit den Kosten familienexterner Kinderbetreuung. Sie zeigen, dass sich die Erwerbstätigkeit in der Regel nur dann auszahlt, wenn das Kind weniger als drei Tage in einer Kita verbringt: Durch die progressive Subventionierung der Tagesstätten entspricht das zusätzliche Einkommen ab dem dritten Tag (fast) den zusätzlichen Betreuungskosten. Die Konsequenz sind mangelnde Anreize, insbesondere für gut ausgebildete Frauen, da qualifizierte Tätigkeiten häufig ein Pensum von mindestens 60 Prozent verlangen. Damit verbunden ist das Phänomen der Teilzeit-Falle. Zwar sind in der Schweiz im internationalen Vergleich überdurchschnittlich viele Frauen zumindest teilzeitbeschäftigt, die karrieretechnischen Entwicklungsmöglichkeiten in diesen Positionen sind jedoch äusserst gering.
Die Situation liesse sich möglicherweise dadurch verbessern, dass auch Männer in höheren Positionen häufiger Teilzeitpensen einfordern, damit ein gedanklicher Wandel angestossen wird. Häufig entsteht nämlich dadurch Raum für eine vertiefte Vater-Kind-Beziehung und somit ein essenzieller Mehrwert, sowohl für den Partner als auch für die Kinder. Dennoch stehen bei Überlegungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf Partizipationsoptionen für Mütter in der Arbeitswelt weitgehend im Vordergrund. Wäre es nicht sinnvoll, die Möglichkeiten für ein stärkeres familiäres Engagement der Väter mindestens in gleichem Masse zu thematisieren? Denn abgesehen davon, dass die beiden Aspekte interdependent sind, würden Väter aktiver integriert und die Thematik weniger in die Frauenemanzipations-Ecke gedrängt. Zudem haben viele Väter das Bedürfnis, eine aktive Rolle im Leben ihrer Kinder zu spielen. Tatsächlich setzt sich der Bund nicht nur das Ziel, bis 2020 dreissig Prozent Frauen in den obersten Gefilden der bundesnahen Betriebe zu beschäftigen – mit der Kampagne «Teilzeitmann» wird auf nationaler Ebene auch das Ziel verfolgt, dass bis 2020 nur noch vier von fünf Männern Vollzeit arbeiten. Hitzig diskutiert wird auch die gesetzliche Verankerung eines Vaterschaftsurlaubs oder einer Elternzeit. Bislang beschränkt sich der Gesetzgeber darauf, den frischgebackenen Vätern einen einzigen Tag mit der Frau und dem Neugeborenen zu gewähren. Der Bundesrat prüft nun die Einführung der Garantie für eine Pensumsreduktion von 20 Prozent im ersten Jahr. Diese Massnahme wird in der Öffentlichkeit jedoch als wirkungslose Alibi-Übung beschimpft. Mit der schwachen Priorisierung von Elternurlauben hinkt die Schweiz allen EU-Ländern hinterher.
Solche Ziele und öffentliche Debatten setzen dringend notwendige Zeichen für Arbeitgeber, denn rund ein Drittel der Eltern von bis zu 15-jährigen Kindern leidet unter Vereinbarkeitsproblemen. Neben der Doppelbelastung und dem damit verbundenen Zeit- und Schlafmangel werden häufig auch das schlechte Gewissen gegenüber den Kindern und dem Arbeitgeber sowie Krankheiten von Kind oder Betreuungspersonen als grosse Herausforderung empfunden. Dazu kommt häufig auch die Angst, am Arbeitsplatz nicht ernst genommen zu werden, oder Unverständnis seitens des familiären Umfelds. Zwar kommen viele Arbeitgeber ihren Mitarbeitern mit flexiblen Arbeitszeiten, Home Office oder eben einem Teilzeitpensum entgegen. Jedoch werden solche Möglichkeiten oft erst bei expliziter Nachfrage angeboten. Insbesondere in Unternehmen, in denen nicht schon andere Angestellte von solchen Optionen profitieren, ist das Bewusstsein für die Möglichkeiten relativ gering. Durch konkrete Zielvorgaben werden Unternehmen dazu animiert, ihren Beitrag aktiver zu kommunizieren.
Rein biologisch gesehen sind Mütter nur in den ersten Wochen, vielleicht Monaten für die Kinderbetreuung wirklich besser geeignet als Väter. Dass es jedoch auch nach der Stillzeit mehrheitlich Frauen sind, die zu Hause bleiben, ist strukturell und gesellschaftlich bedingt. Langsam aber sicher ist es an der Zeit, das Gesellschaftsbild des Mannes als heldenhafter Alleinversorger dorthin zu verbannen, wo es herkommt: in die Vergangenheit.
Rein biologisch gesehen sind Mütter nur in den ersten Wochen, vielleicht Monaten für die Kinderbetreuung wirklich besser geeignet als Väter. Dass es jedoch auch nach der Stillzeit mehrheitlich Frauen sind, die zu Hause bleiben, ist strukturell und gesellschaftlich bedingt. Langsam aber sicher ist es an der Zeit, das Gesellschaftsbild des Mannes als heldenhafter Alleinversorger dorthin zu verbannen, wo es herkommt: in die Vergangenheit.
St. Gallen ist kein schlechter Ort fürs Studium. Zugegeben, das Wetter lässt manchmal zu wünschen übrig. Auch wäre es nett, gelegentlich ein paar Studenten zu treffen, mit denen ich mich nicht über meine KKarten-Sammlung unterhalten muss. Menschen, die Abwechslung in meinen Alltag bringen. Vielleicht aus einem anderen Land, oder sogar von einem anderen Kontinent. Vielleicht hilft mir das auch, meine Zweifel an einem Auslandssemester auszuräumen. Aber wie?
Das Ressort International wurde vor drei Semestern als Initiative der Studentenschaft neu gegründet und pflegt die Beziehungen der HSG im internationalen Universitätsnetzwerk. In Zusammenarbeit mit zahlreichen Universitäten organisieren 30 Studenten jedes Jahr vier bilaterale und ein multilaterales Austauschprojekt. Gleichzeitig pflegen sie im Rahmen des BuddySystems den direkten Kontakt mit den Gaststudierenden an der HSG.
Im kommenden Jahr werden erneut hundert HSG-Studenten in die verschiedensten Teile der Erde reisen, um sich mit fremden Kulturen auseinanderzusetzen und dabei nicht nur andere Studenten, sondern auch sich selbst besser kennenzulernen. Die Studenten der Partneruniversität organisieren dabei das Programm im eigenen Land. Dies bietet ein aufregendes und einzigartiges Spektrum an Aktivitäten: von kulturellem Sightseeing und Actionaktivitäten bis zu Workshops, Unternehmensbesichtigungen und akademischen Vorträgen. Durch den engen Kontakt zu den Austauschstudenten werden kulturelle Erlebnisse auf einer Ebene intensiviert, die bei einem gewöhnlichen touristischen Besuch unerreichbar bleiben. Auch die Tour in der Schweiz bietet allen Studenten ein vielfältiges Programm, wobei die Erfahrungen mit der eigenen Kultur sich für viele Teilnehmer oftmals als sehr überraschend darstellen.
Das südamerikanische Projekt Magellan wird 2014 mit der Partneruniversität in Sao Paulo seine langjährige Erfolgsgeschichte fortführen und Brasilien, unter den besonderen Umständen der Fussball-WM, von einer einzigartigen Seite präsentieren. Der Asian Culture Transfer, kurz ACT, stärkt durch den Austausch mit der Hitotsubashi Universität in Tokyo die 150-jährige diplomatische Beziehung zwischen Japan und der Schweiz. Geografisch nicht weit entfernt, kulturell jedoch umso weiter, qualifiziert sich auch China als aufstrebender Exot als Ziel für die kommende CANTONese Tour, welche überdies die jüngste Tour des Ressort International darstellt. Anknüpfend an die gute Beziehung zur renommierten Universität Peking findet auch der Austausch 2014 wieder in Zusammenarbeit mit dieser statt. Auch die EuroTour verspricht mit Istanbul ein vielversprechendes Austauschziel.
Zwar ist die Anmeldung zu den Touren für 2014 inzwischen leider nicht mehr möglich. Aber die Swiss International Week vom 29. März bis zum 6. April 2014 stellt eine reizvolle Alternative dar. Dort organisiert ein Team als Gastgeber ein umfassendes Programm und lädt dazu Studenten aus dem gesamten International Week-Netzwerk ein. Das kulturelle Erlebnis gipfelt damit in dieser intensiven Austauschwoche und hinterlässt unvergessliche Erinnerungen und viele Freundschaften verteilt in der ganzen Welt.
Für diejenigen, die sich nicht von St. Gallen trennen wollen, stellt die Teilnahme beim Buddy-System als «Buddy» für neue Austauschstudenten
eine ideale Alternative dar. Mit zahlreichen Events wie dem International Dinner, Städte-Touren, einem Ski-Tag oder auch den regelmässigen WGPartys kommt auch unter dem Semester keine Langeweile auf.
«Oooooch nee, nicht schon wieder was Selbstgestricktes von Oma …!» So oder so ähnlich dürften die Gedanken manch eines Kindes an einem Bilderbuch-Weihnachtsfest gewesen sein. Tannenbaum, die ganze Familie ist versammelt und von Oma gibt es mal wieder nur den kratzigen Wollpulli oder noch schlimmer die Wollsocken – natürlich nichts von dem coolen Zeug, das auf der Wunschliste stand!
Die Kinder von früher sind zu jungen Erwachsenen herangewachsen und aus den «coolen Kids» wurden – allzu oft – Hipster. Lustigerweise wünschen sich diese jetzt nichts sehnlicher, als eines dieser einzigartigen Strick-Kleidungsstücke. Falls Oma nun also in den letzten Jahren bemerkt haben sollte, dass du deinen Strickpulli nie angezogen hast und dir deshalb keinen mehr schenkt, oder du gar keine strickende Grossmutter hast, dann hat prisma die Lösung für dich: «Miete» dir deine Strick-Oma! Na ja, richtiges Mieten ist es zwar nicht, aber im Internet gibt es diverse Seiten, die von Omas handgestrickte Waren anbieten. Von Pullovern und Pullundern ist über Schals bis hin zur Bommelmütze alles erhältlich. Auch das Problem mit dem Kratzen wurde für dich gelöst: Durch die Verwendung hochwertiger Wolle wirst du kratzfrei gewärmt. Zwar kann man sich nicht genau aussuchen, von welcher Oma die Stücke gestrickt werden, jedoch findet sich zum Beispiel auf www.myoma.de eine Präsentation aller Omas (und sogar eines Opas), die für das Unternehmen stricken. So erfährt man etwa, welche Hobbys die Omas neben dem Stricken haben, wie viele Enkelkinder sie verhätscheln und was sie beim Stricken nebenbei machen. Die Unternehmen betonen ihre soziale Komponente, da sie ältere Menschen zusammenbringen und diese sich mit ihrem Hobby noch etwas dazuverdienen können.
Und falls du eine strickunfähige Oma hast, kannst du ja beim nächsten Besuch ein prisma mitbringen und es taktisch klug auf dieser Seite aufgeschlagen liegen lassen. Interessiert? Dann gibts hier die Links:
Unter Philanthropie versteht man «ein allgemein menschenfreundliches Denken und Verhalten». Dies könnte der Universität und der Stadt St. Gallen nicht schaden, dachten sich drei Studenten. Angeregt von der Stelle für Universitätsförderung, gründeten sie daher im Oktober 2012 das erste Philanthropie-Team als Teil der Studentenschaft mit dem Ziel, eine Kultur der gegenseitigen Unterstützung an der HSG zu etablieren.
Aber wer sollte gefördert werden? Glück ist bekanntlich teuer; das Glück, einen Abschluss der HSG in die Hände zu bekommen, ganz besonders. Für die meisten Studenten ist die Studienfinanzierung kein Anlass zur Sorge. Gleichzeitig gibt es aber auch solche, denen das Studium an der HSG aus finanziellen Gründen verwehrt oder zumindest erschwert wird. Da es besonders für Assessmentstudenten bis dato keinerlei Möglichkeit finanzieller Unterstützung seitens der Universität gab, rief das Philanthropie-Team als erstes Projekt die Förderung bedürftiger Erst- und Zweitsemestler ins Leben. Momentan wendet sich das Projekt zwei Studenten zu, die Hilfe bei der Finanzierung der Studiengebühren erhalten. Die Studierendenförderung speist sich aus Spenden von Alumni und Erträgen aus der Organisation von Events wie den Dating Days oder weiterer Aktionen. Da diese Erträge zur Zeit noch knapp sind, hofft das Team, dass vor allem die ehemaligen HSGler ihren Nachfolgern in Zukunft vermehrt unter die Arme greifen. Darüber hinaus wird bei der Bewerberauswahl streng darauf geachtet, dass die Zuschüsse nicht das Partybudget des Stipendiaten aufstocken, sondern ihm tatsächlich bei der Finanzierung des Studiums zugutekommen. Mit Erfolg: «Die Studierendenförderung habe ich voll und ganz für die Bezahlung der Gebühren gebraucht. Da ich mich sowieso schon mit meinen Lebenskosten sehr schwer tue, war eure Förderung eine wahnsinnige Erleichterung für mich. Die Sorge, aufgrund eines Nebenjobs den eigenen Zeitplan nicht einhalten zu können oder in der Folge sogar die Universität wieder verlassen zu müssen, war für mich die schlimmste Vorstellung. Ihr habt mir wieder Mut gegeben und bewiesen, dass Menschlichkeit an dieser Universität sehr hoch steht», so einer der Stipendiaten.
Die Philanthropie kümmert sich aber nicht nur um einzelne. Dann und wann erhellt das Team den grauen Alltag aller Studenten; sei es in Form von Rosen, Schokoladenweihnachtsmännern oder den Dating Days, deren zweite Auflage derartigen Anklang fand, dass bereits ein neues Format stattfand: Blind Dancing. Darüber hinaus ist bereits die Planung dafür angelaufen, den Unterstützungsgedanken in die gesamte St. Galler Bevölkerung zu tragen. Ende April oder Anfang Mai wird ein öffentlicher Spendenlauf im Stadtpark stattfinden, dessen Erlöse einer gemeinnützigen Einrichtung zugutekommen werden. Die Projekte werden also umfangreicher – gut, dass das Philanthropie-Team inzwischen auf zehn Mitglieder angewachsen ist.
Wichtig: Wer sich für einen Zuschuss auf die Assessmentstudiengebühren des Frühjahrssemesters 2014 aus den Mitteln der philanthropischen Studierendenförderung bewerben möchte, muss das Antragsformular bis spätestens 28. Februar 2014 einsenden. Näheres unter http://myunisg.ch/de/projekte-2/philanthropie.html
Wenn wir an Grosis denken, stellen wir uns alle dieselbe rundliche, liebe Frau vor, die Kekse backt, immer Zeit für ihre Enkelkinder hat und zu ihrem Göttergatten aufschaut. Im Kontrast zum verstaubten Grossmutter-Bild unserer Gesellschaft stehen diejenigen Grossmütter, die sich vor rund drei Jahren zum Projekt «GrossmütterRevolution», das vom Migros-Kulturprozent initiiert und unterstützt wurde, zusammengeschlossen haben. «GrossmütterRevolution» ist ein Netzwerk und Think Tank für ältere Frauen, die gemeinsam Ideen zum Gelingen der Generationenbeziehung und gesellschaftlichen Zusammenhalt entwerfen und auch politisch von sich reden machen.
Wie kamen Sie, Frau Stade, als Projektleiterin zur «GrossmütterRevolution»?Anette Stade: Ich bin soziokulturelle Animatorin und arbeite seit 17 Jahren an Projekten und Innovationen, immer mit dem Anreiz, Neues zu entwickeln. Das Migros-Kulturprozent hat mich dann vor ein paar Jahren angefragt, ob ich nicht etwas zum Thema «Generationen» entwerfen könnte. In vielen Diskussionen und im Austausch mit dem Migros-Kulturprozent und einer Planungsgruppe mit Frauen aus der Grossmütter-Generation entstand die «GrossmütterRevolution», eine Plattform, ein Think Tank und die Möglichkeit für Grossmütter, sich untereinander zu vernetzen und auszutauschen. Die Grossmütter, die hier aktiv sind, sind diejenigen, die in den 68ern eine Pionierrolle übernommen, für das Frauenstimmrecht gekämpft und für Gleichberechtigung plädiert haben. Genau diese Frauen, die ihren Beruf nicht immer frei wählen konnten, nicht selbst entscheiden durften, wie lange sie zur Schule gehen möchten, und keine Wahl bezüglich der Ausgestaltung ihres privaten und beruflichen Lebens hatten, übernehmen jetzt als Grossmütter wieder eine Pionierrolle und fachen die Diskussion um ältere Frauen und ihre Rolle in der Gesellschaft an.
Wie sieht das Bild der Grossmütter von heute aus?Die Frauen, die vor ihrer Pensionierung und Rolle als Grossmutter viel gekämpft und erreicht haben, werden von der Gesellschaft in eine beschränkte Grossmutterrolle gezwängt. Das Bild der Grossmütter ist verstaubt und es ist ein Bild, das hauptsächlich noch in den Köpfen der Gesellschaft existiert. Die strickende Oma auf dem Sessel vor dem Fernseher ist ein klassischer Stereotyp. Dieses Frauenbild ist zwar durchaus positiv und deswegen werden wir auch immer wieder gefragt, warum wir denn dieses positive Frauenbild revolutionieren und abschaffen wollen. Abschaffen wollen wir das gar nicht, aber es geht darum, dass diese Grossmütter nicht nur kochen und zu ihrem Mann und den Enkelkindern schauen können, sondern zu viel mehr fähig sind. Die Grossmutter ist zu unrecht auch heute noch die immer verfügbare Notlösung. Wenn die Kinder krank sind und man sie nicht in die Tagesstätte bringen kann, ruft man die Grossmutter an – die hat ja Zeit. Die Grundmotivation der Frauen bei «GrossmütterRevolution» lautet: «Wir sind nicht einfach nur Grossmütter».
Werden Grossmütter in unserer westlichen Gesellschaft denn zu wenig geschätzt?Nein gar nicht. Im Gegenteil Grossmütter werden sehr geschätzt, aber eben nur auf die eine Art, sie werden auf ihre Rolle als Grossmutter reduziert. Vor wenigen Jahren noch waren diese Frauen erfolgreich berufstätig, politisch aktiv, haben sich ein Leben lang für ihre Rechte eingesetzt und einen riesen Erfahrungsschatz aufgrund ihres Alters und der Geschichte, die sie erlebt haben. Für die älteren Herren ist es selbstverständlich, dass sie weiterhin in Gremien als Präsident sitzen, während Grossmütter in ein von der Gesellschaft projiziertes Bild gedrückt werden.
Welche Ziele werden mit dem Projekt verfolgt?«GrossmütterRevolution» ist ein Think Tank, eine Plattform, ein Netzwerk und die Möglichkeit für Grossmütter, öffentliches Gehör zu bekommen. Sie können ihren Wünschen und Gedanken auf verschiedene Arten Ausdruck verleihen, sei dies nun durch ein politisches Manifest, eine Clown-Show, den mündlichen Austausch oder einen Facebook-Kurs. Wir vom Migros-Kulturprozent und der Projektleitung stellen den Rahmen. Die Ausgestaltung und Nutzung des Projektes liegt aber ganz allein in deren Verantwortung. Unser Ziel ist es, dass diese Plattform weiter besteht und dass sie rege genutzt und belebt wird.
Was für Anlässe organisiert «GrossmütterRevolution»?Wir stellen den Grossmüttern den Rahmen zur Verfügung. Wie sie diesen ausgestalten, liegt ganz allein in ihren Händen. Es gibt viele Projekte, wie beispielsweise die Clownessen, die während eines Jahres mithilfe einer Clownpädagogin ein Stück einstudiert haben und damit in der Deutschschweiz aufgetreten sind. Eine politische Gruppe hat im Sommer vor zwei Jahren das Grossmutter-Manifest verabschiedet und eine Genderstudie mit dem Titel «Das vierte Lebensalter ist weiblich» veröffentlicht. Wir veranstalten sozusagen als Projektrahmen zweimal jährlich eine Tagung. Neben Podiumsdiskussionen und Referaten zu relevanten Themen schätzen die Teilnehmerinnen an diesen Veranstaltungen besonders den Austausch, die Vernetzung und das Gefühl der Solidarität untereinander. Hier können auch schwierige Themen angesprochen werden, wie zum Beispiel Altersarmut von Frauen.
Welcher Typ Frau wirkt bei dem Projekt mit?Die allermeisten Frauen, die bei «GrossmütterRevolution» mitwirken, sind pensioniert, 60 aufwärts. Diese Projekte nehmen sehr viel Zeit in Anspruch, die man vor der Pension oft nicht hat. Es gibt Grossmütter, die unser Projekt ebenfalls sehr spannend finden, aber noch berufstätig sind, und für die wird es dann logischerweise schwieriger, neben der Arbeit bei einem weiteren Projekt engagiert zu sein. Die Mehrheit von den 700 angemeldeten Grossmüttern aus der Deutschschweiz ist sehr gebildet und stammt aus urbanem Gebiet. Vor allem in den politisch aktiven Gruppen, wie der Manifestgruppe, blickt der «GrossmütterRevolution»-Stereotyp durch – gebildet, städtisch und oftmals schon vor der Pension politisch aktiv. Allerdings gibt es auch interessierte Frauen, die sich durch die Themen und Diskussionen angesprochen fühlen, auch wenn sie selbst keine biologischen Grossmütter sind, sondern einfach nur der älteren Generation von Frauen angehören. Ich finde es schön, wie viele der Frauen sehr aktiv sind. Die Floskel unserer Generationen: «Ja ja, das mache ich dann später (in zehn Jahren)» kennen die Grossmütter nicht. Wenn sie es nicht jetzt machen, dann machen sie es nie mehr. Ihre Zeit ist viel endlicher als die unsere … Ob wir tatsächlich viel mehr Zeit haben, wissen wir nicht, aber die Grossmütter haben das Bewusstsein, dass wir nicht ewig hier sind und schieben daher keine Projekte mehr auf. Wir haben etwas zu sagen, wir haben etwas zu tun und wir machen es jetzt.»
Dürfen auch Grossväter die Schweiz revolutionieren?Natürlich dürfen sie das! Und wir werden auch immer wieder von engagierten Grossvätern angefragt, ob sie ebenfalls bei diesen Projekten mitwirken können. Allerdings finde ich es sehr wichtig, klar zu kommunizieren, dass sich unser Projekt nicht gegen Männer richtet, aber allein ein Projekt für Grossmütter ist. Es wird hier auf die Bedürfnisse der Frauen der älteren Generation eingegangen. Die Grossmütter haben die Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen und ihre Wünsche und Gedanken mitzuteilen. Männer sind hier schlichtweg nicht das Thema (es ist nicht gegen Männer, sondern man diskutiert unter Frauen). Es braucht diesen männerfreien Raum, wo die Grossmütter sich mit ihren ähnlichen Biografien und Erlebnissen austauschen können.
Werden die «neuen» Grossmütter auch in zehn Jahren die Schweiz noch revolutionieren?Wenn Sie mich nach den nächsten fünf Jahren fragen, sage ich sofort: Ja, das Projekt gibt es dann noch. Aber in zehn Jahren wird es vielleicht bereits einen Generationenwechsel gegeben haben und ob die nächsten Grossmütter sich diese Plattform, die wir ihnen bieten, noch wünschen, ist eine andere Frage. Wie gesagt, das Projekt existiert, solange die Grossmütter sich engagieren wollen.
Was soll die Gesellschaft von der »GrossmütterRevolution» mitnehmen?Neugier! Hinschauen und sehen, was ältere Frauen hier in der Schweiz noch alles bewirken und bewegen können. Und einen differenzierten Blick auf ältere Leute – wir werden ja alle älter, das ist eine Tatsache und keine Wahl.
Seit dem 1. August 2013 ist das neue «Reglement Prüfungshilfsmittel der Universität St. Gallen» in Kraft. Die für die Studenten spürbarsten Auswirkungen ergeben sich dabei in Bezug auf die erlaubten Taschenrechner. Beinahe ist man versucht ein «Alle Jahre wieder …» anzustimmen, denn in den letzten vier Jahren galten drei unterschiedliche Taschenrechnerreglemente. War vor drei Jahren noch abstrakt umschrieben, was einen einfachen Taschenrechner ausmacht, hatte man sich die vergangenen zwei Jahre an einem abschliessenden Merkblatt mit den erlaubten Modellen zu orientieren. Nun steht eine weitere Neuerung an.
Das neue Reglement verzichtet nun auf die Abgrenzung zwischen einfachen und erweiterten Modellen und lässt lediglich noch Exemplare aus der TI-30-Reihe zu. Damit wurde nun die wohl praktisch einfachste Lösung gewählt, um die Zulässigkeit eines Taschenrechners zu prüfen. Jan Metzger, Studiensekretär der Universität St. Gallen, erklärt, dass die Einschränkung notwendig wurde, weil die früheren Regeln sowohl bei den Studenten wie auch bei den Aufsichtspersonen zu Unsicherheiten führten. «Die Überprüfbarkeit in der Prüfungssituation ist zeitlich sehr schwierig, eine einfache Regelung daher notwendig.» Auch dürfte der Wechsel auf externe Prüfungsaufsichten mit ein Grund für die Anpassung gewesen sein. Für diese sei es notwendig gewesen, die erlaubten Modelle explizit aufzuführen, sodass auch Nichtakademiker innert kurzer Zeit eine Überprüfung vornehmen können. Immerhin wurde das einzige nunmehr zulässige Modell in einer Umfrage unter den Dozenten eruiert und ist bei der eidgenössischen Matura zugelassen. In dieser Hinsicht wird die neue Regelung auch vonseiten der Studentenschaft begrüsst, erklärt Christoph Bucher, Vorstand Interessenvertretung, wenngleich bedauert wird, dass diese erst im zweiten Anlauf gelang.
Dass die neue Regelung in Bezug auf die Rechtssicherheit Klarheit schafft, steht ausser Frage. Allerdings muss Teil ebendieser Rechtssicherheit auch eine gewisse Beständigkeit bestehender Regeln sein. Es bleibt daher fraglich, wieso nicht bereits 2011 die aktuelle Ordnung erlassen wurde, sondern erst ein abschliessender Katalog mit zulässigen Modellen erstellt wurde, mithin in vier Jahren drei unterschiedliche Regelungen galten. Grund dafür sei primär gewesen, dass man die Akzeptanz der neuen Regelung sichern und sich dementsprechend nicht innert zu kurzer Zeit auf bloss ein Modell festlegen wollte, erklärt Metzger. «Es musste sich erst zeigen, dass sechs Modelle zu viel waren.» Zwar sei klar, dass für die Studenten die Vorlaufzeit nie lang genug sein kann; es werde jedoch bei etwaigen Disziplinarfällen auch ein gewisses Augenmass angewandt. Hoffnung besteht zumindest, dass die eigene Taschenrechnersammlung nicht weiter anwächst. Zwar will Metzger nichts versprechen, doch hofft er, dass die jetzige Lösung Bestand haben wird und das Problem Taschenrechner für einige Zeit vom Tisch ist.
Unabhängig von den aktuellen Anpassungen im Hilfsmittelreglement, haben die Problemfälle im Zusammenhang mit dem Taschenrechner massiv abgenommen. Gerade technische Fragen geben kaum mehr Anlass zu Diskussionen. «Der häufigste Taschenrechnermissbrauch ist heute wohl, dass auf dem Gehäuse Notizen angebracht werden», schildert Metzger. In Zukunft werde man sich eher mit neuen Phänomenen beschäftigen müssen. Zu denken ist etwa an Entwicklungen wie die Google-Brille oder die Samsung-Uhr. Lösungen werden sich zeigen müssen, wobei letztlich vor allem «angepasste Prüfungsformen und Fragemuster, bei denen es egal ist, welche Hilfsmittel benutzt werden» eine Möglichkeit darstellen.
Die wichtigsten Änderungen im Überblick
Es sind grundsätzlich alle Taschenrechner der TI-30-Serie erlaubt.
Die Unterscheidung zwischen einfachen und erweiterten Modellen entfällt.
Das separate Taschenrechner-Reglement wurde aufgegeben; die Regelungen in das Hilfsmittel-Reglement integriert.
Spätestens wenn man in der Adventszeit nach Hause kommt, die Türe öffnet und das ganze Haus herrlich nach Zimtsternen, Spitzbuben, Mailänderli und allen weiteren erdenklichen Guetzli-Sorten duftet, wird einem wieder klar, Mama ist eben doch die Beste. Für viele – wenn nicht
gar für alle – Menschen dürfte die eigene Mutter eine der wichtigsten Personen im Leben sein. Wie sonst konnten wohl Phänomene wie «I love Mama»-Tattoos oder Deine-Mutter-Witze über Jahrezehnte ihren Platz behaupten?
prisma widmet sich in dieser Ausgabe ebendieser Person. Wir beschäftigen uns mit der Vereinbarkeit von Mutterschaft und Karriere, der im Februar zur Abstimmung stehenden Volksinitiative «Abtreibungsfinanzierung ist Privatsache» sowie mit Frauen, die bereits eine Generation
weiter sind und trotzdem noch mitten im Leben stehen. Schliesslich finden all jene, die noch immer kein passendes Geschenk zu Weihnachten gefunden haben, einige Inspirationen für etwas Selbstgebasteltes: Da wird sich Frau Mama bestimmt freuen!
Zu guter Letzt noch ein Hinweis in eigener Sache: Unsere neue Homepage ist online. Besuch uns doch auf www.prisma-hsg.ch und schick uns dein Feedback!
Nun wünsche ich dir – liebe Leserin, lieber Leser – eine anregende Lektüre, frohe Festtage und natürlich viel Erfolg bei den Prüfungen.
Mit echten Zimtstangen geschmückte Kerzen sehen nicht nur schnuckelig aus, sondern verbreiten auch noch einen angenehm winterlichen Duft!
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Eine schöne und zugleich praktische Aufbewahrungs-Box für Ringe ist leicht gemacht und sieht aus wie beim Juwelier!
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Überrasche deine Mutter rechtzeitig zum neuen Jahr mit einer personalisierten Agenda. Edle Lederoptik, verschiedene Designs und persönliche Fotos: so wird die Terminplanung deiner Mutter 2014 direkt Spass machen.
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Gibt warm und heitert auf. Mit selbst gemachtem Glühwein kann man Müttern bestimmt eine Freude machen!
Du brauchst:Wer sagt, dass Pinnwände immer gleich aussehen müssen? Dieses Exemplar aus Korken ist mondän und originell zugleich. Und nebenbei ein gutes Korken-Recycling für alle, die eine trinkfreudige Mutter haben.
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Da die Vergesslichkeit im Alter bekanntlich zunimmt, eignet sich dieser NFC-Tag in Herzform als praktischer Speicherort für Kennwörter, Nachrichten oder Adressen. Die Informationen werden auf dem Tag gespeichert und können nachher per Handy mit NFC abgerufen werden.
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Wer beim Backen vollkommen talentfrei ist, kann mit diesem Brownie im Glas nichts flasch machen. Die Backmischung mit ordentlich geschichteten Zutaten sieht schön aus und schmeckt herrlich.
Du brauchst:Brownie im Konfitürenglas gesehen auf http://magnoliarouge.com/
Mit Weltkarte und Stecknadeln Erinnerungen wecken und Zukunftspläne anregen. An welchen Ecken dieser Welt war deine Mutter schon? Wo will sie noch hin? So kann sie ihre Reisen auf einen Blick sehen.
Du brauchst:Ovomaltine, Caotina oder doch eher Nesquik: die Frage stellt sich zumindest für deine Mutter nicht mehr. Selbst zubereitetes Schoko-Pulver im Glasröhrchen präferiert sie bestimmt!
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