Bei der Privatrecht ZGB-Prüfung unterlief dem Lehrstuhl von Thomas Geiser bekanntlich ein schwerwiegender Fehler. Der Teil Familienrecht/Erbrecht stammte 1:1 aus einer alten Prüfung aus dem Jahre 2011. Leider wird das Abschreiben von Musterlösungen durch Studenten bei einer Open-Book Prüfung nicht toleriert. Etwas ins Reine zu schreiben, ist eine Praxis, welche lediglich an den Lehrstühlen erlaubt ist. Jene stellen dementsprechend hohe Erwartungen an Bewerber, welche sich für einen der begehrten Posten interessieren.
So wird hinter vorgehaltener Hand gemunkelt, dass eine der zahlreichen Aufnahmebedingungen das Abschreiben von Prüfungsaufgaben beinhalte. Es handle sich dabei um den Albtraum jedes Bewerbers. Hierbei sei das Schwierigste, dass kein einzelnes Detail verändert werden dürfe und wenn die Rede von keinem einzigen ist, dann sei damit auch wirklich die noch so kleinste Einzelheit gemeint. Das heisst: Nicht einmal die Namen dürfen abgeändert werden. Damit wird natürlich ein kolossaler Mangel an Kreativität vorausgesetzt, weshalb sich vor allem Rechtsstudenten hierbei im Vorteil befinden und somit jene auch meistens einen solchen Posten ihr Eigen nennen dürfen.
Nach diesem Vorfall, welcher so behandelt wurde, als hätte Gleichwertiges noch nie stattgefunden, ging nach der Entscheidung, eine Wiederholungsprüfung durchzuführen, ein Aufschrei durch alle 185 Studenten und sämtliche Lehrstühle. Es sei nicht zumutbar, dass an der künftigen Praxis etwas verändert werden sollte. Kreativität sei eine Eigenschaft, welche jahrelange Übung benötige. Es fehle schlichtweg das interne Know-how, um einen solchen Kurswechsel stemmen zu können. Ob der Wechsel gelingt, wird sich in der nächsten Zeit zeigen.
Damit man auch ja gut genug für eine Multiple Choice Prüfung vorbereitet ist, setzt man sich schon früh mit den von der Uni zur Verfügung gestellten Probeprüfungen auseinander. Dies hilft anfangs jedoch nicht wirklich dabei, sich in seinem Selbstwertgefühl zu bestärken. Nicht nur, weil man vieles noch nicht vollends verstanden hat, sondern auch, weil man sich einige Frage-Antwort-Kombinationen einfach gemerkt hat und beim weiteren Durchgehen der Theoriefragen auf widersprechende Lösungen stösst. Diese haben einen ungewohnten Beigeschmack, da man von klein auf doch eigentlich gelernt hat, dass
Wahr und Falsch nicht das Gleiche sein können. Nach etlichen Zweifeln an sich selbst und stundenlangen Diskussionen über das Sein und Nicht sein der Antworten, kommt man schliesslich zum interessanten Schluss, dass dies wohl eine absichtlich eingebaute Hürde im Lernprozess der Assessis sein muss. Anders lassen sich die Fehler in den Lösungen nicht erklären. Nur schon die Möglichkeit, dass diejenige Person, die die Lösungen erstellt hat, nicht im Stande ist ein F(alse) und ein T(rue) auseinander zu halten, ist schlichtweg undenkbar. Nein, die Uni hat dies bewusst so eingebaut, denn wenn schon nur ein gewisser Prozentsatz die Prüfung bestehen sollte, dann sicher nicht derjenige, welcher von der Bulimielernmethode Gebrauch machen will. Mit diesen eingebauten Hürden wird sichergestellt, dass jeder, der eine zufriedenstellende VWL Prüfung absolvieren möchte, zum Lernen nicht nur Fleiss braucht. Es ist zudem von Nöten, das gesamte Wissen eines Semesters anzuwenden und stets alle Antworten kritisch zu hinterfragen. Die Elite von Morgen muss dem kritischen Denken schliesslich auch mächtig sein. Well played HSG. Well played…
Die Studenten pilgern wieder auf den Rosenberg und die Hörsäle füllen sich. Schon wird wieder über Innovationen und Management referiert und über normative Sinnhorizonte schwadroniert. Bei diesen Themen kommt wohl so manch einem Studenten das Grausen, jedoch scheint dies nicht für die Universität selbst zu gelten. Offensichtlich wird dies beim Hausdienst. Er scheint sich Innovation und Nachhaltigkeit auf die Fahne geschrieben zu haben. Dies merkt man, wenn man mal für kleine künftige Wirtschaftsbosse muss. In den Toiletten im ersten Stock des Hauptgebäudes liess sich Erstaunliches beobachten: Nachdem die kleinen oder grossen Geschäfte verrichtet sind, runzeln sich die Stirnen vor den Waschbecken. Nicht immer ist der Grund dafür das eigene Aussehen nach einer durchzechten Nacht, viel mehr steht auf den Gesichtern geschrieben: «Wie krieg ich verdammt noch mal das Wasser aus dem Wasserhahn?» Nach Anfangsschwierigkeiten durchschaut man die neuen Hightech-Wasserhähne, die den Wasserverbrauch um sagenhafte 90 Prozent senken. Statt eines satten Strahls werden die durch Computertastaturen geschundenen Hände der Studenten nun sanft mit feinstem Wasserstaub besprüht. Inwiefern die HSG mit solchen Wassersparmassnahmen wirklich zu einer besseren
Welt beiträgt, kann hinterfragt werden. Jedoch ist die Innovationskraft des Hausdienstes und sein guter Wille unübertroffen. Nach den neuen Händetrock- nern testet er nun auch noch neue Wasserhähne und wasserlose Urinale. So viel Innovation würde man sich auch von manchem Professor wünschen. Wir sind schon gespannt, was als Nächstes kommt.
Tipp Nr. 1 – Bewusste Wahl
Die Wahl der Spirituose kann einen grossen Einfluss auf das postalkoholische Befinden haben. Champagner und Schaumweine sollten vermieden werden, wohingegen bei Wein und Bier eine ausgleichende Menge Wasser von Vorteil sei. Wodka und Gin seien eine bessere Wahl als zum Beispiel Whiskey oder Tequila, sofern man den ganzen Abend das gleiche trinke.
Tipp Nr. 2 – Die Kur danach
Ist man dann noch einmal schwach geworden und liegt mit schwerem Magen im Bett, gibt es immer noch einige Mittel, wie man sich wieder erholen kann. Zunächst sollte man vor dem schlafgengehen sicher einmal viel Wasser trinken. Am Morgen danach empfiehlt sich ein «Virgin Marry» mit Tomatensaft viel Salz und Pfeffer. Auch ein ausgewogenes und nährstoffreiches Frühstück kann wahre Wunder bewirken und für den brummenden Kopf empfehlt sich ein Espresso mit dem Saft einer Zitrone, da Schmerzmittel die Leber nur noch zusätzlich belasten würden.
DIENSTAGMORGEN, 09:04 UHR, AUDIMAX
Zwei Assessies unterhalten sich eine Reihe vor mir. Die Unterhaltung der beiden ist nicht erwähnenswert. Ich will schon aufstehen, da zückt der eine ein kleines weisses Stück Papier und übergibt es dem anderen. «Hier hast du meine Visitenkarte.» Es steht sogar eine Homepage darauf. Schnell im Browser eingetippt. Es lädt. Schwarzer Hintergrund mit einem Logo seiner Initialen, sonst nichts.
@DRWAUMIAU
«Sag mir die drei magischen Worte.»
«Ich bin Batman.»
«Nein, die anderen drei.»
«Es gibt Pizza.»
«Denk an Valentinstag.»
«Made in China.»
Der voraussichtliche Präsidentschaftskandidat Donald Trump entwickelte seine Eigenmarke in rasendem Tempo. Es gab bereits ein Monopoly ähnliches Brettspiel plus Casinos («Trump: The Game»), zwei Düfte und einen eigenen Vodka, die jedoch alle meist nach einigen Jahren abgesetzt wurden. Trump selbst trinkt und raucht dabei gar nicht, behauptet, er habe noch nie einen Geldautomaten benutzen müssen und sagt aber über sich selbst: «I’m actually very modest.»
Ex-Elitesoldat Wade Wilson schlägt sich in einem düster-poppigen New York als Auftragskiller mit einem Fünkchen Moral und einem Feuerwerk an Gags durch, trifft die Liebe seines Lebens, erkrankt an Krebs und unterzieht sich zur Heilung einer Tortur, die aus ihm den Mutanten Deadpool macht. Der Therapeut erweist sich als Bösewicht und stellt sich zwischen Wade und die Herzensdame. Die Grundstruktur des Plots ist in der Nacherzählung so altbekannt wie langweilig, begegnet sie uns doch in jedem zweiten Superhero Movie. Die Macher des Films halten sich deshalb mit Storytelling auch nicht im geringsten auf, die Prämisse machen sie daher schon früh deutlich und füllen die angegilbte Vase mit der buntest mutierten Flora, die die Wiese auf der alten Chemiehalde neben dem Atomkraftwerk so hergibt.
Da wäre zum Beispiel die grandios aus dem Leim geratene Zeitstruktur des Films. Allein das Intro entschädigt für den Kinokartenpreis: Ein Moment irgendwo aus der Mitte der erzählten Zeit wird eingefroren und wir folgen dem Blick einer Kamera die kreuz und quer durch die chaotische Schwerelosigkeit einer Fahrzeugkollision gleitet. So schönes CGI, so schön brutal, so herrlich die dümmlich-ironischen Credits. Keine Spur von Linearität auch im restlichen Film. Der Zuschauer darf froh sein, dass der Film nicht sein eigenes Ende spoilert. Unser Protagonist Deadpool ist sich dessen bewusst, dass solches Tohuwabohu natürlich nur im Superheldenfilm passieren kann, und deshalb adressiert er auch regelmässig das Publikum in den Plüschsesseln, was jedes erfüllte Superheroklischee zur Pointe werden lässt.
Auch die Gags, die die Schauspieler wie am Fliessband runterrattern, heben das Machwerk angenehm von humorbefreiten Pathosorgien früherer Heldengenerationen ab. Zwar erzeugen die Witze die erwünschte Stimmung und die «du siehst aus als hätte x zusammen mit y ein Kind gezeugt»-Kommentare sind so dreist selbstreferentiell, dass noch die blödeste Variante einen ehrlichen Höhepunkt darstellt; eine Leichtigkeit wie bei «Guardians of the Galaxy» vermisst man jedoch stellenweise, gerade in der synchronisierten Fassung.Ein Bierchen beim Gucken empfiehlt sich, um die gröberen Kanten nachzuschleifen.
Getragen wird der Film neben der schieren Menge an abstrusen Einfällen von der Spielfreude der Besetzung. Das Projekt ist für Ryan Reynolds eine Herzensangelegenheit. Dies spürt man angenehm in jeder Szene, und Morena Baccarin ist es zu verdanken, dass aus der Gag-, Blood- and Gorebombe eine veritable Liebesgeschichte wird. Die Schauspieler schaffen es, den Charakteren eine Persönlichkeit zu geben, die nicht so platt ist, wie die Comicvorlage gedruckt ist. Kitschfrei können die Protagonisten Gefühle zeigen und der Zuschauer darf die Motivationen des Handelns glaubhaft nachvollziehen.
In der Summe kann prisma eine eindeutige Empfehlung aussprechen: wer einen launigen Filmabend mit Freunden verbringen will, darf sich auf Zwerchfelltraining freuen. Reizvoll ist besonders, dass die Stammzielgruppe risikolos auch genrefremde Begleitung einladen darf. Die deutliche Gewaltdarstellung trifft in der Regel den richtigen Ton, für die kleinen Geschwister ist der Film aber trotzdem nichts.
Wer kennt das Problem nicht: An der Homeparty oder sonst beim Musikgenuss kommt die Musik von Spotify, aber einzelne Songs sind trotzdem in der iTunes Mediathek. Mühsame und stimmungsunterbrechende Musikwechsel sind die Folge. Eine brandneue, kostenlose App aus Neuseeland löst diese Problematik. Serato Pyro verbindet die Mediatheken von iTunes und Spotify und übernimmt das Mixen der einzelnen Songs.
Nach dem Download kann sofort auf die iTunes Mediathek zugegriffen werden. Spotify Premium Benutzer können Serato Pyro zudem mit Spotify verbinden und somit auch die gesamte Mediathek von Spotify benutzen. Die anschliessende Handhabung der App gestaltet sich äusserst einfach: Aus beiden Mediatheken können die Songs markiert werden, die anschliessend abgespielt werden sollen. Wenn es schnell gehen muss, stehen verschiedene vorgegebene Genres zur Auswahl. In einer neuen Übersicht werden die zu spielenden Songs dargestellt. Die Reihenfolge sowie der Inhalt dieser Übersicht lässt sich beliebig verändern. Für die Übergänge zwischen einzelnen Songs analysiert Serato Pyro verschiedene Informationen wie zum Beispiel das Tempo der Songs.
Serato Pyro ist verfügbar für alle iOS Geräte und bietet eine App für die Apple Watch. In der technischen Kompatibilität liegt allerdings auch der einzige Wehrmutstropfen: Bisher werden nur Apple Geräte unterstützt. Das DJ Soft- und Hardware Unternehmen lässt auf Facebook aber auf eine Verfügbarkeit für andere Plattformen in der Zukunft hoffen. Fazit: Serato Pyro ist keine weitere überflüssige App mit kurzer Halbwertszeit, sondern hilft verschiedene Musikdienste unter einen Hut zu bringen und überzeugt durch die guten Übergänge sowie die einfache Handhabung. Weitere Infos und kostenloser Download: seratopyro.com.
Paymit ist eine von der SIX und Schweizer Banken entwickelte Bezahllösung für Smartphones, welche das Überweisen von kleineren Geldbeträgen zwischen Freunden und Bekannten ermöglicht. Für die Benutzung der App, das heisst zum Senden und Empfangen von Geld, beziehungsweise neu auch das Bezahlen, ist lediglich ein Smartphone, eine Schweizer Handynummer sowie eine Kreditkarte oder ein Bankkonto erforderlich. Die Altersbeschränkung liegt bei 14 Jahren. Es gibt die Funktionen Senden, Anfordern und Bezahlen, die Bedienung der App ist selbsterklärend.
Die SIX stellt neben einer eigenen App auch Schweizer Banken die Infrastruktur der App zur Verfügung, die diese durch das Ausgestalten eigener Apps nutzen können. Teilnehmende Banken sind die UBS, Raiffeisen, Zürcher Kantonalbank und Luzerner Kantonalbank. Weitere Banken werden in den nächsten Monaten folgen. Nach der Markteinführung von Paymit im Mai 2015 als reine P2P-Lösung(Peer to Peer) kommt nun die Weiterentwicklung der App für Zahlungen im Handel. Im Rahmen eines Pilotprojektes steht Paymit in den Studentenbars Adhoc und MeetingPoint zum Einsatz bereit.
In der Kreativwerkstatt der SIX in Zürich durfte ich selbst testen, wie einfach und praktisch die Bezahlung mit Paymit ist. Die App muss durch einen Code oder den Fingerscan entsperrt werden. Danach kann eine der oben beschriebenen Funktionen angewählt werden.
Um zum Beispiel einen Schokoriegel zu kaufen, muss die Funktion Bezahlen gewählt werden. Daraufhin öffnet sich automatisch die Kamera, mit welcher der QR-Code an der Kasse gescannt werden muss. Nach der Händlererkennung wird der Preis des Riegels manuell eingegeben und durch Bestätigung überwiesen. Innerhalb weniger Sekunden wird das Geld an den Händler transferiert und die Zahlung ist somit erfolgt.
Auf die Begeisterung über die Einfachheit der Bedienung folgten sogleich meine Sorgen über die Sicherheitsrisiken der Transaktion. Benjamin Opel, Senior Innovation Manager bei SIX Payment Service und ehemaliger HSGler, winkt sogleich lachend ab. Paymit erfüllt die strengen Auflagen der FINMA, der Datentransfer sei ebenso sicher wie beim eBanking – einfach schneller. Die App ist fix an das Gerät gebunden, ein Identitätsdiebstahl ist daher nicht möglich.
Gefahr für den Paymit Nutzer besteht nur dann, wenn das Handy gestohlen wird. Trotz der Sicherung durch einen Code sollte wie beim Kartendiebstahl die App umgehend gesperrt werden. Weitere Sicherheitsmassnahmen sind monatliche Limiten und Maximalbeträge pro Transaktion sowie Beanstandungsrechte wie bei Kreditkarten.
Paymit ist nicht nur für Privatpersonen praktisch, sondern eröffnet auch kleinen Unternehmen den Einstieg in den bargeldlosen Zahlungsverkehr, da keine neue Hardware benötigt wird. Verbesserungen und Weiterentwicklungsoptionen der App sind in der Zürcher Kreativwerkstatt laufend am Entstehen, fraglich bleibt die Zukunft des Saxofons für Trinkgeld im Adhoc.
Text/Bild Manuela Kreiliger/SHSG
Der Tag der Lehre wird jährlich von der Universität organisiert und soll durch Seminare und Workshops einen Einblick in das Lehren und Lernen der Zukunft ermöglichen. Im Mittelpunkt der Konferenz steht das Thema digitales Lernen und die Frage, wie neue Lernressourcen möglichst effizient und nutzenbringend eingesetzt werden können.
Die Universität verfügt über verschiedene Arbeits- und Themengruppen, die sich mit innovativen Lehr- und Lerntechniken und ihrem möglichen Einsatz für das Studium beschäftigen. Der Tag der Lehre bietet diesen eine Plattform, ihre Ergebnisse zu präsentieren und zu diskutieren. Als Gastredner kommt Dr. Kurt Fendt, Director des Hyper Studio vom MIT.
Studierende sind dieses Jahr erstmals eingeladen, an diesem spannenden Tag teilzunehmen. Der Tag der Lehre bietet Studierenden die optimale Möglichkeit, an dem Prozess der Lehrentwicklung mitzuwirken. Für die Teilnahme ist eine Anmeldung unter untenstehendem Link erforderlich.
Im Jahre 2013 wurde die Universität St. Gallen zuletzt evaluiert, wobei von mehreren Akkreditierungsfirmen Defizite in den Bereichen Modernität und Qualität der Lehre festgestellt wurden. Die SHSG führt diese Mängel insbesondere auf zwei Bereiche zurück: Massenbetrieb und fehlende Digitalisierung.
Hinsichtlich des Massenbetriebes sieht die SHSG die Ursachen in folgenden Punkten: Die HSG zählt heute bereits über 8000 Studierende, was insbesondere auf Assessment- und
Bachelorstufe zu Frontalunterricht in grossen Gruppen und einseitigen Prüfungsformaten führt. Dass ein persönlicher Austausch zwischen Studierenden und Dozierenden und eine individuelle Förderung nicht möglich sind, ist hierbei offensichtlich.
Der Ursprung der Problematik der unzureichenden Digitalisierung sieht die SHSG heute in folgender Begebenheit. Die gesellschaftliche Entwicklung der fortschreitenden Digitalisierung und Bereitstellung von Wissen online fordert Universitäten heraus, ihren Vorlesungen und Lehrmaterialien auch langfristig einen Mehrwert gegenüber kostenlos verfügbaren Angeboten beizulegen.
Die von der SHSG angestrebten Reformen beruhen auf den Kernelementen der Reflexion, Diskussion und des Feedbacks. Weitere Inputs werden am Tag der Lehre durch den Vorstand für Interessenvertretung, Sarah Pohl, erläutert.
Neben Workshops und Seminaren bieten auch die Mittags- und Kaffeepausen sowie der Apéro Riche im MeetingPoint eine ideale Plattform für Diskussionen und Networking.
Bild Hannes Thalmann/HSG
Anmeldung Tag der Lehre
Anmeldung unter: http://goo. gl/forms/a08EDd8ZbJ
Ein Rückblick auf das gemeinsame Vorstandsjahr von Dardan Zeqiri und Borislav Djordjević, in dem es oft darum ging, in stürmischen Zeiten einen kühlen Kopf zu bewahren und nicht gegen Widrigkeiten zu kämpfen, sondern mit eigenen Aktionen das Gesicht der (S)HSG zu schärfen. Den beiden Freunden ist es in diesem Kontext gelungen, eine Richtung einzuschlagen, die erlebbar ist. In ihrer Amtszeit wurde besonders deutlich, auch durch etliche initiierte Aktivitäten, dass die HSG-Kultur stärker als so manches propagiertes Klischee ist, mit dem gewisse Medienhäuser ihre Klick-Statistiken nach oben treiben wollen. Wahlbüroeinsitzender Johannes Kagerer hat die Vorstände zum Interview getroffen.
Wenn ihr auf eure bisherige Zeit im Vorstand zurückblickt, was fällt euch als erstes ein?Borislav: Es war eine sehr intensive Zeit. Vor allem hat sich eine starke Professionalität in allen Bereichen, sei es im Vorstandsteam, privat oder im Studium entwickelt. Trotz meiner Tätigkeit als Vize habe ich das Assessment ohne Minus-Credits abgeschlossen!
Dardan: Das Phänomen der Gleichzeitigkeit. Das war für mich faszinierend und äusserst herausfordernd. Vor allem der Beginn war nahezu überfordernd. Trotz einer sehr gelungenen Übergangsphase mussten wir uns erstmal freischwimmen, um dann als Katalysatoren funktionieren zu können. Der Blick hinter die Kulissen der Uni hat mir sehr gut gefallen. Als Präsident war ich überall als Begleiter und Mitentwickler aktiv dabei. Das werde ich jedenfalls sehr vermissen.
Was waren weitere Bereiche, in denen ihr euch durch eure Ämter weiterentwickeln konntet?Dardan: Vorstand zu sein, bedeutet auch, dass man ein politisches Amt innehält. Dabei galt es zu lernen, diplomatisch zu sein, verschiedene Interessen und Bedürfnisse abzuwägen, um diese weitervermitteln zu können. Zudem konnte ich meine Anpassungsfähigkeiten ausbauen.
Borislav: Die meisten Kompetenzen haben wir im «Learning-By-Doing-Modus» ausbauen können, z.B. wie man sich geschickt verhält, wenn man mit vielen Anspruchs- gruppen parallel arbeitet. Alles zu managen war ein sehr eindrückliches und intensives Training, dadurch konnten wir unsere Selbst- und Zeitmanagement-Skills deutlich verbessern.
Thema Anspruchsgruppen: Zu diesen zählen auch die Medien. Man munkelt, dass durch diverse «Berichterstattungen» über die HSG für euch noch zusätzliche Arbeit entstanden ist…Dardan: Wohl wahr. Natürlich kann das negative Stimmung verursachen, wenn man gewisse Artikel liest. Es ist aber immer wichtig, einen kühlen Kopf zu bewahren und gegenüber den Medien stets nüchtern aufzutreten. Wir hatten kein Medientraining, doch die Koordination mit der Medienstelle der Uni hat sehr gut geklappt. Man sollte aber auch das Umfeld der Medienhäuser in Betracht ziehen. Online-Medien sind auf viele Klicks angewiesen. Es hat sich für sie wohl bewährt, drei gewisse Buchstaben in ihre Artikel zu integrieren.
Als Reaktion habt Ihr das HSG Statement formuliert. Wie würdet ihr rückblickend dessen Effizienz beschreiben?Borislav: Wir haben es geschafft, dass dieses bereits fast 1100 Leute unterstützen. Damit konnten wir ein deutliches Signal setzen und zum Ausdruck bringen, dass wir gewisse Darstellungen über uns nicht tolerieren.
Dardan: Das sind Stimmen gegen eine Berichterstattung, die unserer Kultur an der HSG nicht gerecht wird. Jedoch verzichten wir bei unseren Aktionen auf ein Bashing, sondern vermitteln klar, welche Anliegen wir vertreten, ohne still darüber hinwegzusehen. Wir fokussieren unsere Energie eher auf Aktionen, in denen auch für Externe die HSG-Kultur erlebbar wird. Daher treiben wir den Austausch mit unserem Umfeld voran.
Wie ist es euch gelungen, an der HSG die SHSG sichtbarer zu machen?Dardan: Bereits in der Startwoche haben wir kräftig Gas gegeben, um die Neuankömmlinge rundum zu informieren und zu zeigen, dass ehrenamtliches Engagement ein essentieller Bestandteil unserer Kultur ist und dies hier auch gelebt wird. Es ist bei den Studierenden angekommen, dass wirklich jeder eingeladen ist, bei uns mitzuwirken. Zudem konnte das Profil der Studentenschaft geschärft werden. Aktuell verzeichnen wir mit 300 anstatt bisher 200 engagierten Studierenden ein Rekordjahr! Über diesen Sprung freuen wir uns sehr!
Was war euer persönliches Highlight?Borislav: Die Startwoche. Sie war extrem intensiv, aber es war auch eine super Zeit. 2–3 Wochen zuvor haben wir schon mit einer sehr intensiven Vorbereitungsphase begonnen und dann ist einfach nur noch die Post abgegangen. 1500 Neuankömmlinge, die ganze Woche ein volles Programm mit Aktivitäten und gezielten Infoveranstaltungen und sehr wenig Schlaf. Das würde ich liebend gerne wieder machen.
Dardan: Ein Highlight für mich ist so ein Moment wie dieser, wenn ich mir überlege, was wir alles gemacht, geschafft und erlebt haben. Das alles passt, wenn man will, in ein Semester und das finde ich echt gewaltig! Das ist für mich das eigentliche Highlight: Dass man so viel Leben in eine so kurze Zeit packen kann.
Welche Massnahmen haben besonders viel Wirkung erzielt?Dardan: Das Gefäss «Studentenschaft» darf man nicht unterschätzen. Vor allem wenn daraus Initiativen entstehen. Ein Bespiel ist die Flüchtlingsthematik. Unsere Fragestellung lautete von Anfang an: Wie können wir unsere Region bestmöglich unterstützen und Verantwortung übernehmen? Sehr viele grossartige Aktivitäten haben sich entwickelt. Spontan fallen mir die Sammelaktionen für Winterkleidung, das Fussballturnier oder auch die Dinner for Refugees ein. Da unsere Mithilfe benötigt wird, wir das dementsprechend priorisiert und kanalisiert haben, konnten wir die Studentenschaft so positionieren, dass für jeden die verschiedenen Möglichkeiten sich zu beteiligen sichtbar sind. Wir würden uns nie anmassen, uns für diese einzelnen Aktivitäten zu rühmen, sondern es freut uns, dass sich hier eine Dynamik verselbstständigt hat.
Wie sehr werdet ihr die Vorstandsarbeit vermissen?Borislav: Sehr! Aber ich gehe nächstes Semester nach Südkorea in den Austausch, dieser Wechsel wird das abfedern. Hoffe ich. Doch die Leute werden wir beide recht vermissen, stimmt’s?
Dardan: Auf jeden Fall! Bei mir ist es genauso. Ich gehe nach Kolumbien in den Austausch, das wird für mich auch ein ganz neues Kapitel.
Was wünscht ihr den neuen Vorstandsmitgliedern?Borislav: Geniesst jede Minute! Es ist eine geile Zeit und (er schnippt mit den Fingern) es ist so rasch vorbei. Dardan, willst du noch was sagen?
Dardan: Des isch guad!
Bilder Livia Eichenberger
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Das neue Präsidentschaftsteam kann vom 29. März bis 1. April von allen immatrikulierten Studierenden gewählt werden. Im Anschluss findet das Recruiting der weiteren vier Vorstandsmitglieder statt. Weitere Infos zu den Wahlen und wie man sich zur Wahl stellen kann, gibt es auf myunisg.ch