Medizinstudenten machen erste Schritte an der HSG

Der Joint Medical Master St. Gallen soll als zukunftsweisendes Medizinstudium innovative Akzente setzen. Doch was halten eigentlich die zukünftigen Master-Studierenden vom Studiengang?

An der Universität St. Gallen und am Kantonsspital St. Gallen sollen ab dem Herbstsemester 2020 neu 40 Studierende ihre Masterausbildung in Humanmedizin absolvieren. Das Angebot basiert auf einer Kooperation der Universitäten St. Gallen und Zürich. Die Bachelorstudierenden des sogenannten «St. Galler Tracks» beginnen schon dieses Herbstsemester ihr Studium an der Universität Zürich. Ziel der Kooperation ist eine Stärkung der medizinischen Versorgung in der Ostschweiz. Dem bereits bestehenden Fachkräftemangel und den damit zusammenhängenden demografischen Entwicklungen soll entgegengewirkt werden.
40 Studierende haben am 16. September die Kick-off-Veranstaltung des geplanten Medical Master besucht. Drei von ihnen haben mit prisma über ihre Erwartungen und Bedenken betreffend den Studiengang gesprochen.

Wie präsentierte sich dein Bild der
HSG noch vor einem Jahr? Dachtest du beim Brand HSG an eine versnobte Wirtschaftsuni?

Natürlich kennen viele die Vorurteile gegenüber den typischen HSG-Studierenden – doch was sagen die angehenden Medizinstudenten dazu? Einige von ihnen haben bereits Kolleginnen und Kollegen, die hier studieren und das sind alles tolle Leute. Trotzdem geistern halt die klassischen Klischees im Hinterkopf herum. Die HSG sei und bleibe jedoch eine Wirtschaftsuniversität und man müsse einsehen, dass man auf ganz andere Leute treffe, als beispielsweise an der Universität Zürich. Das sei gut so und mache die einzelnen Universitäten aus.

Welche Erwartungen hast du an
den Joint Medical Master?

Sämtliche Studenten fühlten sich durch die dem Kick-off-Event vorangehenden Informationen noch nicht gänzlich über die Ausbildung informiert. An der Veranstaltung selber konnten schliesslich viele offene Fragen geklärt werden. Das Ziel des Events war wohl eher den angehenden Medizinstudenten das Gefühl zu geben, dass sämtliche Beteiligte der Projektleitung darum bemüht sind, ihnen einen guten Start zu ermöglichen.
Einen Eindruck darüber gewonnen, was das Studium eigentlich alles beinhaltet und was sie erwartet, hat nur ein Befragter nicht wirklich gewinnen können.

Die endgültige Einführung des Joint Medical Masters ist von einer Volksabstimmung abhängig. Inwiefern vermag dich diese Tatsache zu beunruhigen?

In der Tat wird das Jahr 2018 neben der MedicalMaster- und Platztor-Abstimmung zum «Chancenjahr für die HSG», wie Rektor Thomas Bieger im Interview mit prisma (Ausgabe 368) schilderte. Die Studierenden des Medical Masters werden voraussichtlich 2020 an der Universität St. Gallen ankommen. Beunruhigung ist bei den angehenden Medizinstudenten keine zu spüren. Die Projektleitung schätzt die bevorstehende Volksabstimmung als sichere Sache ein. Sollte dennoch an der Urne eine Überraschung eintreten, wären die Studierenden darüber nur wenig besorgt. Schliesslich könnten sie ihr Studium ganz normal fortsetzen – einfach nicht an der HSG.
Zu guter Letzt ist festzuhalten, dass sich die neuen Medizinstudenten an der HSG gut aufgehoben fühlen und sich auf einen neuen Lebensabschnitt freuen. Ob die Universität St. Gallen daran teilhaben wird, wird sich spätestens an der baldigen Volksabstimmung zeigen.


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