prisma empfiehlt: Der Marsianer

Wenn «Cast Away» auf dem Mars spielt und dort ein MacGyver sein Unwesen treibt, ergibt das was? Genau, einen Sci-Fi-Film mit Spannungsgarantie!

Wir befinden uns in der nahen Zukunft. Der NASA ist es 2029 nach vielen Jahren der Forschung gelungen, das wohl teuerste und grösste Raumschi namens Hermes zu bauen und damit Menschen auf den Mars zu befördern. Unter dem Programm «Ares» werden fünf Missionen mit jeweils sechs Astronauten zum Mars durchgeführt. Der Marsianer steigt in der dritten Mission ein und erzählt die Geschichte rund um die Ares 3 Crew sowie dessen Mitglied Tom Watney, einem Botaniker und Maschinenbauingenieur, gespielt von Matt Damon. Wir be nden uns auf der Marsoberfläche, auf der gerade das ganze Team rund um die Bodenstation Proben nimmt, die anschliessend auf der Erde untersucht werden sollen.

Doch Commander Lewis, die erste und wohl tougheste Missionsleiterin der interstellaren Raumgeschichte, erblickt auf den Bildschirmen einen bedrohlichen Sandsturm. Sie ordnet den sofortigen Abbruch der Mission an. Noch während der Sturm über die Station fegt, versucht die Crew, zum Evakuierungsraumschiff zu gelangen. Doch eine Sendeantenne bricht ab, durchbohrt Watney und schleudert ihn in die Dunkelheit. Notgedrungen muss Commander Lewis eine Entscheidung treffen und lässt Watney auf dem Mars zurück. Nur Minuten später muss der Zuschauer feststellen, dass Mark nicht tot ist, sondern nun ganz alleine auf dem Planeten festsitzt. Wird er es schaffen, vier Jahre zu überleben, bis die nächste Aresmission den Mars erreicht?

Eine gelungene Umsetzung

Auch wenn Matt Damon nach «Interstellar» schon wieder einen Astronauten spielt, der gerettet werden muss, sei eines gesagt: Mit «Der Marsianer» haben wir einen der wohl interessantesten Sci-Fi-Filme des Jahres, der von der ersten bis zur letzten Minute spannend ist. Er brilliert geradezu mit lmischer und schauspielerischer Kraft. Dem Regisseur Ridley Scott ist es gelungen, einen Film zu kreieren, welcher der Buchvorlage von Andy Weir gerecht wird.

Jene, die das Buch schon gelesen haben, betonen immer wieder, dass der Film an den richtigen Stellen gekürzt wurde; in anderen Szenen wiederum verweilt er fast länger als die Buchvorlage. Beispielsweise werden fast 150 Seiten des Buch gekonnt durch eine dreiminü- tige Montage übersprungen. Auch ist es Scott gelungen, die Einsamkeit und Weiten der Marslandschaft mithilfe von Supertotalen einzufangen. Wenn Mark nur noch ein winziger Punkt auf der Leinwand darstellt, weiss man, was Einsamkeit bedeutet.

Galgenhumor trotz Aussichtslosigkeit

Nicht nur visuell kann «Der Marsianer» punkten, sondern auch auf schauspielerischer Ebene. Mit Schauspielern wie Kate Mara, Donald Glover, Sean Bean und Je Daniels ist ein Film zustande gekommen, der vor allem durch seine Dialoge und seinen Humor heraussticht. Gerade Matt Damon liefert hier eine Höchstleistung. Viele assoziieren mit seinem Namen die Bourne-Trilogie, in denen er als gefühlsloser Agent sogar mit einer Zeitung jemanden umbringen konnte. Doch schafft er es nun, Selbstgespräche in die Bordkamera der Raumstation mit unglaublich viel Gefühl aufzuladen.

Auch durch den immer wieder aufkommenden Galgenhumor zeigt er, dass das Leben nicht immer einfach ist und man manchmal einfach über die Situation lachen soll, auch wenn sie noch so aussichtslos erscheint. Gesamthaft lässt sich sagen, dass «Der Marsianer» ein gelungener Film ist. Stellenweise fragt man sich fast, warum denn die Menschheit noch nicht auf dem Weg zum Mars ist.

Bild: Twentieth Century Fox


Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

*

*

*