Gerhart Hauptmanns «Die Ratten»

Der Verlust ihres ersten Kindes, gerade mal acht Tage nach der Geburt, hat eine gähnende Leere in Frau Johns Leben hinterlassen. Seither verkriecht sie sich zwischen Mottenkugeln, Reinigungsmitteln und alten Requisiten im Fundus des Stadttheaters in Berlin. Ihr Mann Paul arbeitet die meiste Zeit in Hamburg und so hat Frau John scheinbar niemanden, der sie aus ihrem Sisyphus- Trott aus putzen, wischen und abstauben befreien kann.

Doch dann greift sie nach dem einzigen Strohhalm, der sich ihr eines Nachts zufällig bietet: Das polnische Strassenmädchen Pieperkarcka ist schwanger und will das Kind nicht behalten. Frau John kauft ihr das Kind ab und gibt es fortan als ihr eigenes aus, nicht einmal ihr Mann Paul ahnt etwas vom Kuckuckskind. Um ihren neuen Schützling blüht Frau John richtiggehend auf, doch das Glück ist nur von kurzer Dauer: Getrieben vom schlechten Gewissen setzt das polnische Strassenmädchen alle Hebel in Bewegung, um ihr Kind zurückzugewinnen. Mit allen Mitteln versucht Frau John, die Illusion ihres Mutterglücks zu schützen – doch der Lüge fallen immer mehr Menschen zum Opfer und die Geschichte, bei der der Zuschauer manchmal nicht weiss, ob er lachen oder weinen soll, nimmt ihren Lauf.

Das Studententheater freut sich darauf, euch nach «Mein Freund Harvey» diesen Winter mit einem Klassiker des deutschen Theaters mitzureissen. «Die Ratten» wird am 29. und 30. November 2011 jeweils um 20.00 Uhr in der Grabenhalle in St. Gallen aufgeführt.


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